Dampf
Heute hatte ich mal eine halbwegs erholsame Nacht, Maurice hat mir immerhin jeweils 2 h Schlaf zwischen seinen Mahlzeiten gegönnt. Aber trotzdem war er am Morgen weiter hungrig, also gab es mal wieder Süßkartoffel. Wir haben mal Karotte probiert, kam genauso schlecht an, wie Banane. Also bleiben wir einfach bei Süßkartoffel.



Leider war es wie vorhergesagt erneut grau und regnerisch. Aber wir wollten nicht noch einen Tag zu Hause bleiben. Es sollte später auch etwas aufklaren, somit haben wir beschlossen, die nördliche Runde im Yellowstone Park zu erkunden.

Im Auto auf dem Weg nach Yellowstone waren die dicken Regenwolken in den Bergen hängend zu sehen und es regnete auch immer mal mehr oder weniger stark.



Maurice hat die Autofahrt aber in seinem Sitz genossen und mir dieses schelmische Grinsen geschenkt.



Ganz im Norden von Yellowstone befinden sich die Mammoth Hot Springs. Diese waren unser erstes Ziel. Vielleicht können wir an dieser Stelle mal unsere kurze ernüchternde Sicht auf diesen Nationalpark schildern. Yellowstone kannten wir bisher nur von den im Netz befindlichen Bildern. Dort sah die Natur immer so herrlich unberührt aus. Leider ist die Wahrheit weit davon entfernt. Ganz im amerikanischen Stil sind alle Sehenswürdigkeiten durch entsprechende Straßen mit Aussichtspunkten verbunden. Laufen kann man, wenn man möchte, muss man aber nicht. Zu fast allen Sehenswürdigkeiten muss man sich von einem Parkplatz vielleicht 3-5 Minuten zu Fuß bewegen, oder man kommt sogar so nah ran, dass man aus dem Auto heraus knipsen kann. Unberührte Natur sieht da ganz anders aus. Trotz des schlechten Wetters waren wir Auto an Auto im Konvoi durch den Park gefahren, parkte das Auto auf riesigen dafür vorgesehenen Parkplätzen, machte die Fotos von den entsprechend gekennzeichneten Sehenswürdigkeiten und fuhr zur nächsten. Sicher ist die Natur, die man links und rechts sieht, beeindruckend. Auch ist der Park riesig, man braucht ca. 7 h wenn man die große Rundfahrt meistern möchte. Auch ist es wohl nicht verboten, irgendwo anzuhalten und zu spazieren. Aber es gibt kaum Wege dafür, für die Radfahrer gibt es keine Radwege, nicht einmal einen Standstreifen und bei der Fülle an Autos ist auch von der Ruhe der Natur nicht viel übrig.

Aber zurück zu den Sehenswürdigkeiten. Diese sind schon beeindruckend. Bei den Mammoth Hot Springs handelt es sich um heiße Quellen, deren Mineralien schöne farbige Verwaschungen generiert haben. Überall dampft es aus Bodenlöchern und die weißen Mineralien sahen trotz des grauen Himmels sehr schön aus.





Es gab einen Holzweg um die Quellen zu den jeweiligen größeren Stellen zum Knipsen.





Da es zu regnen anfing, waren nicht viele Leute unterwegs. Ich hatte mir Maurice umgeschnallt und bin vorsichtig den Holzweg entlang gegangen. Es war durch den Regen etwas rutschig und ich wollte nicht stürzen.





Zeit für ein Selfie hatten wir dann auch.





Zurück im Auto hatten wir kurz überlegt, doch wieder ins Apartment zu fahren, da der Regen schon ätzend war. Aber es sollte aufklaren, wir waren nun schon bis zum Park gefahren, also sind wir die kleine Runde losgefahren. Diese hat trotzdem mit den Pausen 4 h gedauert.

Der nächste „Must See“ Punkt auf der Route waren die Tower Falls. Auch hier war es 150 Yards zwischen Parkplatz und Aussichtsplattform, näher ran kam man nicht. So sehen die Tower Falls aus.



Weiter ging es zu einer kleinen Umfahrung zur Besichtigung von sogenannten Virginia Kaskaden. Da man erneut direkt vom Auto aus Bilder machen konnte, haben wir Maurice nur kurz mal rausgenommen und ein paar Fotos gemacht.





Ob er bei der Entfernung wohl was erkennen konnte?



Weiter ging die Runde und wir kamen irgendwann zum Roaring Mountain. Auch hier dampft es aus dem Berg und früher hat es wohl auch laut Gegrummelt, weshalb der Berg diesen Namen bekommen hat.



Also alles in allem ist es schon schön hier im Yellowstone Nationalpark. Auch heute haben wir wieder einen wilden Bären gesehen, verschiedene Büffel und Huftiere. Aber es sind eben auch viele Menschen und sehr viele Autos unterwegs, so dass nichts von dem, was man hier sieht, so richtig „natürlich“ wirkt. Das hat natürlich Vorteile, man kommt gut an allen Sehenswürdigkeiten vorbei auch ohne Jeep und es gibt auch verschiedene Tankstellen und Läden im Nationalpark, aber es ist eben irgendwie auch alles von Menschenhand verändert. Schön ist, dass wir so mit Maurice alles sehen können, was es so zu sehen gibt. Er ist schon etwas schwer geworden und stundenlange Wanderungen würde ich ungern mit ihm unternehmen wollen. Aber etwas mehr Ruhe und Natur hab ich mir hier schon irgendwie vorgestellt.

Morgen ist erneut ein kompletter Regentag vorhergesagt. Wir werden also noch einmal kürzer treten müssen. Es gibt eine Mall in der Nähe, vielleicht gehen wir einfach shoppen. Ihr werdet es erfahren.