Mittwoch, 25. September 2019
46 Grad im Tal des Todes
Wir haben gut geschlafen und waren am Morgen erst einmal etwas faul. Gegen 12 Uhr haben wir uns dann aufgerafft und sind dann endlich mal losgefahren. Ziel für heute: Death Valley – das Tal des Todes.

Wir sind zwar in einem der ersten Orte außerhalb des Death Valley Nationalparks untergekommen, aber dennoch fährt man 3 h bis zur Mitte des Parks. Wir haben aber genug Energie gehabt aufgrund des entspannten Morgens, so dass wir die Fahrt dann auf uns genommen haben.

Da sich auch Ridgecrest schon in der Wüste befindet, waren wir gespannt, wie sich die Wüste so innerhalb von 3 h noch verändern würde. Zunächst sah es für eine Weile noch genau so aus, wie schon die paar Stunden auf dem Weg nach Ridgecrest.



Irgendwann sind wir über einen Hügel gefahren und haben dahinter bereits einen anderen Teil der Wüste gesehen. Zum einen befanden sich erstaunlicherweise doch noch viele Berge im Hintergrund, zum anderen haben wir einen hellen Streifen im Tal gesehen, der lustig vor sich hin flimmerte.



Unten im Tal angekommen, ging es für eine weitere Stunde durch dieses Tal.



So auf halber Strecke gab es einen unbefestigten Abzweig zu einem Geisterdorf. Interessanterweise hat Sebastian diesmal vorgeschlagen, dass wir doch mal dieses verlassene Dorf in der Wüste ansehen könnten. Normalerweise sind diese Dinge ja eher meine Vorschläge und Sebastian ist normalerweise eher dagegen, umso schöner, dass der Vorschlag diesmal direkt von ihm kam.

Also sind wir weg von der befestigten Straße, mitten in der Wüste und waren auf dem Weg zu einem Geisterdorf.



Das Dorf war zu Zeiten, wo die Goldminen noch aktiv waren, ein Stützpunkt. Mit dem Einstellen des Minenbetriebs war dann auch dieses Dorf nicht mehr von Nöten. Wir kamen somit wie erwartet in einem Ruinendorf an.





Aber es gab tatsächlich einen Laden dort, in dem wir 2 Männer gesehen haben. Da es aber doch irgendwie gruselig dort war, sind wir nicht ausgestiegen und gleich wieder zurück zur Straße gefahren.

Nachdem wir nun schon knapp 2 h unterwegs waren, haben wir bereits unsere Sandwiches gegessen und die Hälfte der Snacks war auch schon inhaliert. Diese doch eher eintönigen Fahrten machen irgendwie hungrig.

Weiter ging es dann ins nächste Abenteuer. Es gab zwei Wege zum Eingang nach Death Valley, einen über die bisherige Straße und einen, der durch die Berge führt. Wir wollten hinzu den etwas mutigeren Weg nehmen und zurück dann den „normalen“ Weg.

Der Weg war schon spannend.



Entlang des Wegs waren karge Felsen, mal heller und mal dunkler. Leben war nicht wirklich zu sehen, ebenso wie Pflanzen.



Aber es kam eine Ortschaft mit genau 2 Häusern und in der Region gab es ein paar Rinnsäle und sogar ein paar Bäume. So ganz klar war uns aber nicht, wieso man in dieser Wüste und Hitze wohnen möchte, aber jedem seins.

Irgendwann kamen wir dann wieder zurück auf die befestigte Straße in Richtung Death Valley. Die Optik war erneut recht unverändert.



Irgendwann, im nächsten Tal, haben wir in der Ferne Sanddünen gesehen. Dort gab es einen Parkplatz, auf dem wir anhalten wollten, um ein paar Fotos zu machen. Dort angekommen war schnell klar, dass ich die Fotos wohl allein machen muss. Es war bereits 44 Grad draußen und Sebastian hat kein Bedürfnis verspürt, das klimatisierte Auto zu verlassen. Maurice war sicher auch nicht unglücklich darüber.

Also bin ich mit meinen Flipflops losgelaufen und habe schnell festgestellt, dass es ein kurzer Spaziergang werden würde. Die Sonne brannte und die Luft fühlte sich an wie ein Föhn. Immer wenn ich mit den Flipflops Sand aufgewirbelt habe und dieser meine Füße berührte, brannte es. Der Sand war super heiß. Aber hier ein Foto für euch.



Als wir dann am Visitor Center angekommen waren, haben wir dieses Schild gesehen. Es wird geraten, nach 10 Uhr morgens keine Spaziergänge in der Region zu unternehmen.



Das Auto zeigte nun bereits 115 Grad Fahrenheit an, also über 46 Grad. Ich liebe ja die Sonne und Wärme, aber selbst mir war es unangenehm außerhalb des Autos. Die Sonne brannte so fies, dass einem gleich der Kopf wehtat und auch atmen war nicht ganz so befreiend.



Also schnell wieder ab ins Auto und zum nächsten Highlight in dieser unmenschlichen Gegend. Im Visitor Center haben wir gelernt, dass die Regel Nummer 1 zum Überleben in dieser Wüste folgende ist: move on (zieh weiter).

Eines der Highlights hier ist das Badwater Basin. Dort wollten wir hin. Gegen 16 Uhr sind wir dann dort angekommen und erneut musste ich alleine aussteigen und ein wenig rumlaufen, Fotos machen und mich mal umsehen.



Das Badwater Basin ist 85,5 Meter unterhalb des Meeresspiegels und auch der tiefste Punkt Amerikas. Hier sammelt sich bei dem sehr seltenen Regen das Wasser und somit bricht der Boden immer wieder mal auf und man sieht eine Art Salzkruste und Schuppen auf der großen Fläche des Badwater Basins.



Ich bin ein paar Meter darauf rumgelaufen und habe dann selbst ein Foto von mir machen müssen. Sebastian war ja nicht da.. :)



Nichts als Wüste und karge Felsen soweit das Auge reichte.

Irgendwie wurde es immer später und langsam machte sich Hunger breit. Hier ist aber tatsächlich kein Laden, kein Restaurant, keine Tankstelle, nichts für eine entspannte Pause. Da wir eine Tankstelle außerhalb gesehen hatten, sind wir also so langsam wieder zurück gefahren. Auf dem Rückweg wollte ich noch den sogenannten Artist Drive entlangfahren. Das ist so eine Straße im Death Valley Nationalpark die durch die Felsen führt und zu einer „bunten“ Färbung der Felsen führt. Hier sind wir sogar mal alle ausgestiegen, da es oben in den Bergen etwas kühler war und die Sonne auch langsam unterging. Hier also ein Foto von der Artist Palette.



Weiter ging es dann zu besagter Tankstelle. Ein Foto von unseren 17 Dollar Sandwiches ersparen wir euch, so wie ich uns das „Herunterwürgen“ dieser Sandwiches erspart hätte. Was soll’s, es gab weit und breit keine Alternativen und irgendwann muss man ja was essen. Getränke hatten wir genug dabei, aber irgendwie gingen wir davon aus, dass es doch, so wie überall, immer mal ein Fast Food Restaurant geben würde. Nun, das war offensichtlich nicht der Fall. Aber es gab auch keinerlei Netz, so dass wir nicht einmal das Navi oder Internet danach befragen konnten, wo es noch was zu Essen geben würde. Nun, dann eben zwei wirklich widerliche Sandwiches, besser als nix.

Die Sonne ging dann auch recht schnell unter. Es gab hier keinerlei Straßenbeleuchtung und da es auch nur 2 Ortschaften auf dieser 3 stündigen Fahrt gab, war es schnell stockduster.



Der Vorteil: es gab viele Sterne zu sehen. Nachteil: sonst war irgendwie nix zu sehen, aber Sebastian ist vorsichtig gefahren und hat uns dann kurz nach 20 Uhr wieder heil nach Hause gebracht. Hier gab es noch etwas Reste vom gestrigen Abendbrot und auch noch ein kühles Bier, also alles gut.

Nun geht es bald ins Bett, morgen wollen wir ein Kontrastprogramm zu heute machen und in einen Wald fahren. Aber auch hier soll die Fahrt zwischen 3-4 h pro Richtung dauern, wir müssen also morgen versuchen, früher das Haus zu verlassen. Ansonsten schauen wir mal, was wir als Alternative machen. Ihr werdet es erfahren.