Große Bäume und große Stadt
Wir hoffen es hat sich niemand gewundert, dass wir gestern nichts geschrieben haben. Das holen wir heute nach und bloggen gleich über 2 Tage unserer Reise.

Wir haben überlegt, was wir uns noch ansehen wollen, bevor es dann heute nach Los Angeles gehen sollte. Da wir in den vergangenen Tagen eine Menge Wüste und Kargheit gesehen hatten, haben wir beschlossen, etwas mehr Grün sehen zu wollen. Die Umgebungskarte hatte auf einen National Forest, also einen Wald, aufmerksam gemacht. Als ich mich näher damit beschäftigt habe kam heraus, dass dies bereits der südliche Teil angrenzend an den Yosemite Nationalpark ist und hier die weltweit größten Bäume stehen. Die genauere Recherche hat ergeben, dass der größte und zweitgrößte Baum in diesem Sequoia National Park sowie dem angrenzenden Kings Canyon National Park stehen. Da haben wir uns gedacht, dass wir die Chance nutzen sollten und den Weg dahin auf uns nehmen müssten. Allerdings hatte das Navi uns gleich gesagt, dass wir ca. 4 h pro Richtung fahren müssten.

Nun, wir sind also früh aufgestanden und haben kurz nach 9 Uhr das Haus verlassen.

Selbst nach 3 h Fahrt waren wir irgendwie noch weit entfernt von „Wald“.



Aber nach dem Durchfahren des Eingangs des Sequoia Nationalparks wurde es langsam grüner um uns herum, aber auch durchaus deutlich bergiger.







Der Park war recht leer, wir konnten in Ruhe öfter mal eine Pause machen und den Ausblick genießen sowie mit Maurice spielen.



Und dann, recht plötzlich und unerwartet, kamen wir an immer mehr wirklich beeindruckenden großen Bäumen vorbei.





Der (angeblich oder zumindest aus Sicht der Amerikaner) größte Baum der Welt ist der General Sherman Tree, ein Riesenmammutbaum, der auf 1900-2500 Jahre geschätzt wird und knapp 84 m hoch ist. Er wurde auch als „größtes Lebewesen der Erde“ (largest living thing on Earth) bezeichnet, gemessen an einem Volumen von 1489 Kubikmeter. Diesen wollten wir natürlich besichtigen. Da es doch recht hoch in den Bergen war und somit entsprechend angenehm kühl, hat Sebastian den Kleinen getragen. Das hat er später jedoch kurz bereut, denn der Weg zum General Sherman Tree war ziemlich steil und die Luft war etwas dünn, da war der kleine Wurm schon eine Last.

Auf dem Weg dahin gab es bereits ein paar sehr beeindruckende Exemplare dieser Mammutbäume zu bestaunen.





Maurice war auch beeindruckt, zumindest hat er den kompletten Spaziergang nicht geschlafen.



Hier mal vor einem Querschnitt eines der Baumstämme.



Nun wollten wir aber auch den größten der großen Bäume bestaunen. Ein nettes amerikanisches Pärchen (ebenfalls mit Baby unterwegs) hat ein Foto von uns gemacht. Im Blog sind wir vermutlich auf dem kleinen Bild nicht mehr zu erkennen, aber wir stehen zu Dritt am Fuße dieses Monstrums.





Da die Fahrt dahin recht lang war und wir ja doch immer mal eine kurze Pause einlegen müssen, wurde es langsam spät. Die Sonne hat sich hinter die großen Bäume geschlichen, aber auch alles in ein sehr schönes Licht getaucht.



Maurice hat irgendwann beschlossen, dass die Karte vom Park spannender ist, als sein Spielzeug.



Wir haben auch den zweitgrößten Baum, den General Grant Tree im Kings Canyon Nationalpark angesehen, sind da aber nicht mehr angestanden für ein Foto. Es wurde ja doch immer später und der Rückweg war nochmals 4,5 h vom nördlichen Ausgang des Parks.

Auf dem Weg wieder runter aus den Bergen hat die Sonne die Berge noch einmal toll angestrahlt.



Aber als wir unten ankamen, wurde es langsam dunkel. Der Rückweg durch die Berge wurde dann ein ziemliches Abenteuer. Es war komplett finster, wir waren nahezu die einzigen auf der Straße und es hat allerhand Getier unseren Weg gekreuzt. Wir haben (vermutlich) nichts überfahren, zumindest nix, was wir gemerkt haben. Wir haben auch ein kurzes Video gemacht, denn nicht nur war es stockduster, sondern der Weg war wirklich extrem kurvig. Das ist hier auf dem Bild nicht zu sehen, aber ihr könnt euch vorstellen, wie gruselig diese ewig lange Rückfahrt war.



Zum Glück konnte man den Abgrund am Berghang in der Dunkelheit auch nicht sehen, aber wirklich geholfen hat es nicht.

Wir waren dann erst gegen 22 Uhr zu Hause und ziemlich kaputt. Wir haben nur schnell noch was gegessen und sind dann ins Bett, ohne zu bloggen.

Heute früh ging es dann weiter zu unserer letzten Station auf dieser Reise – Los Angeles. Wir haben unsere 7 Sachen ein weiteres Mal zusammengepackt und sind losgefahren. Wir wollten die etwas längere Route über Malibu nehmen, da wir eh erst am Nachmittag einchecken können.

Leider war das Wetter heute nicht so gut. Dazu kam, dass wir kurz vor LA in eine Vollsperrung gekommen sind. Das hatte unser Navi bereits angekündigt, aber einen Ausweg gab es auch nicht mehr. Der Freeway hatte keine vorherige Abfahrt, also hieß es im wahrsten Sinne des Wortes für uns, dass wir im Regen standen.



So ganz haben wir nicht herausbekommen, was genau diese Vollsperrung verursacht hat. Aber wir haben bestimmt eine Stunde komplett gestanden. Maurice hat es gefreut, so konnte er mal im Auto mit uns eine Runde spielen. Aber so richtig schön war es nicht.

Nun, da dies der erste Stau unserer Reise war, haben wir es überlebt und irgendwann ging es dann auch weiter. In Malibu angekommen, haben wir endlich den Pazifik gesehen. Somit ist es vollbracht, wir sind vom Atlantik einmal durch die Staaten zum Pazifik gefahren.



Es klarte sich dann auch endlich etwas auf.



Im Hotel angekommen, gab es zunächst etwas Ernüchterung bei Sebastian. LA ist etwas ungewohnt, nachdem wir die ganze Zeit in der Natur und Einsamkeit waren. Hier wimmelt es von Menschen, Autos, Obdachlosen und Bettlern und Dreck. Es riecht etwas streng und ist laut. Unser Hotel ist direkt Venice Beach, fußläufig zum Santa Monica Pier. Hier sind also besonders viele Menschen. Dazu kommt, dass wir zwar ein recht cooles Hotel haben, aber es eben auch nicht das beste Haus am Platz ist. Unser Apartment ist groß und sauber, aber nicht sehr modern. Wir mussten leider auch nach dem Einchecken feststellen, dass es in unserem Zimmer ein Problem mit dem Gasherd gibt, denn es roch sehr streng nach ausströmendem Gas. Die Lösung des Personals: Gashahn abdrehen, Pech für den Herd. Morgen will das jemand reparieren, wir sind gespannt.

Parken gibt es hier im Hotel auch nicht (dafür die Strandnähe), aber uns wurde ein Parkhaus in der Nähe empfohlen, wo man auch über Nacht stehen kann. Für stolze 120 Dollar dürfen wir bis Montag hier parken und sogar rein und raus fahren. Nun denn, andere Hotels haben 60 Dollar pro Tag fürs Parken genommen, sehen wir es also positiv.

Sebastian hat sich nach dem Stress erstmal zu dem Kleinen gelegt und ein Schläfchen gemacht. Da in der Zeit gerade die Sonne langsam unterging, bin ich los und wollte den Strand wenigstens kurz mal sehen. Zunächst ging es hoch auf die Dachterrasse des Hotels. Man hat hier einen tollen Blick in alle Richtungen, amerikanische Flagge inklusive.



Um den Sonnenuntergang nicht zu verpassen, bin ich schnell vor zum Strand. Wir sind wirklich direkt am Venice Beach und der Sonnenuntergang war toll. Hier mal ein paar Impressionen.







Zurück im Zimmer waren die Männer auch wieder wach und fit genug, um kurz am Venice Beach noch einmal zu spazieren und was zu Essen. Die Weinbar, die ich rausgesucht hatte, wird leider gerade renoviert und hat bis Montag geschlossen. Also sind wir etwas planlos weitergelaufen und durch Zufall in ein Restaurant am Strand gestolpert, was gemütlich aussah. Wir haben nach einem „ruhigen“ Platz gefragt und wurden durch 3 weitere Räume in einen sehr schönen ruhigen Raum im hinteren Bereich geführt. Hier gab es ein kleines Feuer, da es eigentlich kein Raum sondern die Terrasse nach hinten raus war.



Super gemütlich und romantisch haben wir auf unser Essen gewartet und wurden auch hier nicht enttäuscht.



Für mich gab es einen recht würzigen Avocado Toast (Brot mit richtiger ernstzunehmender Kruste) mit einem pochierten Ei, wirklich lecker. Sebastian hatte Fish Tacos, ebenfalls würzig und lecker. Dazu gab es ein Craftbeer für Sebastian und ich habe mir einen Bellini gegönnt. Wir haben den Abend schön ausklingen lassen und ich bin gespannt, wie schön die Nacht wird.

Morgen wird es bewölkt bis regnerisch in LA. Da wir noch in den Joshua Tree Nationalpark wollten, werden wir vielleicht einfach diesen Ausflug machen. Der ist wieder in der Wüste, dort sind es morgen 29 Grad und Sonnenschein, das klingt doch gut. Wir haben auch die Empfehlung für ein schönes Outlet Shoppingcenter bekommen, vielleicht schaffen wir das auch noch.