Montag, 16. September 2019
Die erste Wanderung mit Baby
Zunächst einmal Danke an den Herrn Papa für die Tipps. Wir haben sie dann auch gleich umgesetzt, aber mehr dazu später.

Zunächst war für heute der Plan, die Berge zu erkunden. Salt Lake City ist umgeben von recht beeindruckenden Bergen und hier gibt es sehr viele Wanderwege. Unsere Vermieter des Apartments hatten auch eine Wanderkarte für uns dagelassen und uns mehrere Empfehlungen gegeben, da wollten wir uns dann auch wirklich mal sportlich betätigen. Da eine Wanderung mit Baby nicht so ganz ins Blaue hinein gemacht werden sollte, habe ich vorher die verschiedenen Wanderwege im Internet recherchiert. Da wir den Tipp mit dem Skigebiet bekommen haben, wollten wir einen als sehr schön und als moderat und kinderfreundlich (also einfach?) beschriebenen Wanderweg durch das Skigebiet nehmen.

Das Wetter war erneut spitze, wenn auch mit 32 Grad Maximum heute ziemlich warm. Aber der Weg ist weit oben in den Bergen, so dass es dort auch gleich etwas kühler war.

Der Weg mit dem Auto hinauf in die Berge war wirklich schön.



Wir waren erstaunt, wie viele Leute sich heute hier rumgetrieben haben. Überall parkten Autos, es waren ein paar mutige (oder dumme?) Radfahrer auf der Straße unterwegs und sogar Jogger haben es mit dem Berg aufgenommen. Radfahren ist aber nicht ganz ohne, da es weiterhin kaum Radwege gibt. Und wenn sich Radfahrer die Spur in den Bergen mit den Autos teilen, hat das schon was Gefährliches.

Oben angekommen haben wir beim Skilift geparkt und den Einstieg des Wanderwegs gefunden. Das war nicht schwer, es waren ein paar Leute unterwegs und haben den Weg somit gut sichtbar gemacht.



Ich habe Maurice zunächst getragen. Sebastian hat mit der Wärme schon genug zu kämpfen und ist auch so leichter aus der Puste, da hab ich das Baby umgeschnallt.

Was soll ich sagen, der Anstieg war krass. Wir sind mühsam mit kleinen Schritten und nach Luft schnappend die eine Meile bergauf gekrakselt. Es stand in der Beschreibung, dass die erste Meile hart ist, danach aber alles recht einfach und kinderfreundlich. Es war für uns auch etwas entmutigend, dass viele Familien mit ihren kleinen Kindern uns entgegen kamen und wir mühsam das Tempo nach oben halten konnten. Nun, was solls, zu Hause machen wir dann wieder mehr Sport, wird schon werden.



Der Weg selbst war aber schon schön. Man ging an Flüssen und Bächen vorbei, das waren teilweise sogar kleine Wasserfälle.



Als wir endlich relativ weit oben angekommen waren, wurden wir immerhin mit einer schönen Aussicht belohnt.



Der erste See, den wir auf der Wanderung sehen konnten, war der Dog Lake. Uns kamen einige Leute entgegen und haben uns empfohlen, schnell zum Dog Lake zu gehen, da dort gerade ein Elch am Ufer steht und trinkt. Das mit dem schnell war aber konditionsbedingt nicht drin. Wir haben uns bemüht, aber leider war der Elch dann schon weg. Sehr schade.

Die Wege selbst waren schmal und man musste ab und zu auch schon fast klettern über die vielen Steine.





Ich war auf jeden Fall gut kaputt und die Wärme und Anstrengung haben mein Gesicht gezeichnet.



Aber was soll’s, weiter ging es zum nächsten See, den Lake Mary. Dieser war im Gegensatz zum sehr kleinen Dog Lake wirklich groß. Das war jedoch nicht natürlich so der Fall, sondern man hat eine kleine Staumauer gebaut und den See künstlich gestaut. Das sah dann aber wirklich malerisch aus.





Maurice hat die 1,5 h bis hierhin eigentlich komplett durchgeschlafen. Ihm macht die Wärme dabei anscheinend nichts aus oder das Geschaukel hat ihn beruhigt, wir wissen es nicht. So oder so ist er erst bei der Pause am See wach geworden. Nach so einem langen Schläfchen hatte er dann Hunger und was soll ich sagen, es gibt wirklich kaum schönere Orte zum Stillen.



Wir wurden dann beim Spielen mit Maurice auch gleich wieder mehrfach angesprochen. Die Leute sind immer ganz verrückt nach ihm und jeder stellt die gleichen Fragen. Aber wir sind nun geübt im Small Talk und schlagen uns tapfer.

Da der Weg doch relativ steil und steinig war und ich nicht so gut über Maurice rüber auf den Weg vor mir schauen kann, hat Sebastian beschlossen, Maurice auf dem Weg nach unten zu tragen. Wir haben also gewechselt. Die Beine haben sich bei der Pause etwas erholt, wir haben was getrunken und gegessen und weiter ging es.



Hier noch zwei schöne Bilder von den beiden Männern. Auf dem Abstieg war Maurice dann die ganze Zeit wach und hat vor sich hin gebrabbelt, an der Seite rausgeschaut und sich von Papa schaukeln lassen.





Als wir unten ankamen (runter ging dann in knapp 30 Minuten) war es gegen 14:30 Uhr. Somit war noch Zeit, der Empfehlung vom Herrn Papa zu folgen und doch noch den Weg zum Großen Salzsee zu machen. Wir hatten im Netz gesehen, dass es einen Great Salt Lake State Park gibt, der zumindest auch etwas Strand haben sollte. Da ging es dann also als nächstes hin. Der Name State Park war etwas irreführend, es gab eine kleine Aussichtsplattform, den Strand und sonst den Parkplatz und die Marina für die Boote. So oder so sind wir mal ausgestiegen und etwas herumgelaufen.







Im Anschluss waren wir dann aber doch zu kaputt, um noch mehr Ausflüge zu unternehmen. Wir sind dann nur noch in einen Supermarkt, haben was zum Abendessen und ein kühles Bier gekauft und ab ins Apartment.

Maurice hat erneut seinen Brei gänzlich verschmäht. Er ließ sich auch nicht überlisten (Brei mit Muttermilch strecken). Aber er hat noch einmal ganz fröhlich auf dem Teppich hier gespielt, hat sich fast bis zur Tür gerollt und weiter seine Stimme trainiert. Wir haben was gegessen und waren dann erst einmal duschen. Der Staub vom Wandern und vor allem das Salz vom Ausflug an den Salt Lake waren auf der Haut und haben genervt.

Die Sonne ist dann auch wieder neben uns untergegangen und wir haben nun die Füße hochgelegt und entspannen uns nach diesem sportlichen Tag.



Morgen nehmen wir dann auch schon wieder Abschied von hier. Wir fahren weiter in den Süden nach Moab und schauen uns den benachbarten Arches National Park an. Hier haben wir eine der etwas teureren Unterkünfte (daher nur für 1 Nacht) und wohnen in einer Lodge mit Pool. Ich hoffe, die Fahrt geht schnell und hab auch schon gelesen, dass der Arches NP ebenfalls in knapp 1 h geschafft ist, dann möchte ich morgen mal ins Wasser und ein paar Runden schwimmen.