Natur pur
Die Nacht war halbwegs erholsam, auch wenn Maurice und ich nicht nur die gleichen großen blauen Augen haben, sondern aktuell morgens auch immer die gleichen tiefen Augenringe..



Nach einem Frühstück zu Hause, diesmal auch mit Kaffee (Bedienungsanleitung sei Dank – ja Kris, du kannst stolz auf mich sein!), ging es dann heute wie geplant in den Spearfish Canyon. Kaum sind wir von der Interstate abgebogen, haben wir verstanden, warum diese lange Umfahrung mitten durch den Canyon besonders empfohlen wird. Links und rechts neben der Straße waren hohe spannende Felsen, viel Natur und durch den kompletten Canyon fließt überall Wasser.





An verschiedenen Stellen wird das Wasser genutzt, um Strom zu generieren. Besonders interessant war hier dieses Schild, welches doch tatsächlich den Ortsnamen „Maurice“ nebst dazugehöriger Wassermühle eingezeichnet hat.



Interessant vor allem dadurch, dass die meisten Amerikaner, die den Namen Maurice hören, zunächst irritiert sind. Vielleicht sprechen wir den Namen auch zu französisch aus, so oder so, es wird meist mehrfach nachgefragt, wie genau der Name lautet.

Anfänglich waren die ganzen Bachläufe und kleinen Wasserfälle immer direkt an der Straße mit einem direkt daneben befindlichen Parkplatz, so dass ich schon etwas traurig war. Ich wollte gern ein paar Schritte gehen und mich heute auch bewegen. Das Wetter war traumhaft schön und da es im Canyon durch die hohen Felsen und das Wasser recht kühl war, wollte ich doch ganz gern irgendwo wandern. Aber einen Wanderweg haben wir auch nach einer guten halben Stunde Fahrt mit bestimmt 10 Aussichtspunkten nicht gefunden. Amerikanisches Reisen: Anhalten, Aussteigen, Foto machen, Weiterfahren.

Irgendwann sind wir aber fündig geworden. Einer der weiteren Parkplätze im Canyon hatte einen unbeschrifteten kleinen Weg als Abzweig. Es stellte sich heraus, dass es sich hierbei immerhin um einen 1,5 Meilen langen Weg entlang des Bachlaufs handelte. Dankbar sind wir (nun ja, ich war dankbar, Sebastian war dabei) ausgestiegen, ich habe mir Maurice umgebunden und los ging es.

Wir waren nicht die einzigen Spaziergänger, uns kam nach ca. 15 min Marsch sogar ein Amerikaner entgegen. Ob der sich wohl verlaufen hatte?



Die Natur um uns herum war toll. Felsen, Bäume und das stetige Plätschern des Bachlaufs haben dann auch Sebastian aufgeheitert, was hier vielleicht noch nicht ganz zu erkennen ist.



Maurice war dabei, auch wenn er die komplette Wanderung von ca. 1 h verschlafen hat.





Ich habe es dennoch genossen mal ein paar Schritte zu gehen und sogar ins Schwitzen zu kommen.



Zurück zum Auto ging es dann weiter. Es sollte im Canyon auch 2 größere Wasserfälle geben, die wir noch ansehen wollten. Die Wasserfälle waren dann tatsächlich auch mit einem kleinen Wanderweg zu erlaufen (aber natürlich konnte man auch direkt hinfahren und vor Ort parken). Ich habe Sebastian zu einer zweiten kleinen Wanderung überredet bekommen, auch wenn der sich schon gut an den American way of life gewöhnt hat.

Auch dieser zweite Wanderweg war wirklich schön. Die Natur hier in den Black Hills ist super schön und die Luft im Spearfish Canyon war sehr erfrischend.





Immer mal wieder konnte man ans Wasser, welches übrigens sehr klar war (aber auch kalt) und aufgrund der Regenbogenforellen viele Angler angezogen hat. Aber auch wir haben immer mal kurz einen Abstecher runter an den Bachlauf gemacht.





Auch diese kleine Wanderung hat uns nach knapp einer halben Stunde zu den Wasserfällen geführt, die nicht super spektakulär waren, aber trotzdem sehr schön. Mein Motto war heute eh: der Weg ist das Ziel.





Maurice war auf dem Rückweg der Wanderung sogar mal wach, das Rauschen des Wassers hat ihn dann doch irgendwie wach gemacht.

Hier mal noch ein Bild des Wanderwegs selbst, auf dem gab es diesmal sogar regelmäßig schöne Bänke mit Aussicht. Stillen war also auch kein Problem.



Gegen 16 Uhr waren wir dann zurück im Apartment. Maurice hat erneut ein halbes Glas Gemüsebrei verdrückt, er hat jetzt wohl Gefallen daran gefunden. Die Banane, die wir ihm auch angeboten haben, hat er aber noch verschmäht.

Sitzen war dann der Tod für uns, die frische Luft und die Bewegung haben ihren Tribut verlangt. Eigentlich hatte ich aufgrund des schönen Wetters und wolkenfreien Himmels überlegt, doch noch eine Tour zum Devils Tower zu machen. Dieser ist nur knapp 1 h von hier entfernt. Wir hätten den Sonnenuntergang ansehen können. Aber wir waren dann doch irgendwie kaputt und haben uns nach dem Duschen dann lieber ausgeruht.

Abends ging es dann Essen. Diesmal waren die Portionen sogar überschaubar und machbar.



Als Belohnung gab es im Anschluss noch ein Eis, welches wir so schnell runtergeschlungen haben, dass es davon leider kein Foto gibt.

Ab morgen soll das Wetter etwas schlechter werden. Wir lassen uns mal überraschen. Ein wenig Abkühlung klingt gut, immerhin war es heute auch wieder um die 30 Grad. Aber für die Tour zum Devils Tower wär Sonnenschein schon ganz nett. Da wir aber noch 2 Tage hier in der Gegend sein werden, können wir je nach Wetterlage spontan dahin fahren.




pmathe am 06.Sep 19  |  Permalink
Erinnerungen werden wach
Ihr habt traumhaftes Wetter und das muss genutzt werden. Für Morgen drücken wir die Daumen, dass sich das Wetter noch hält. Gab es am Devil's Tower nicht die leckeren Büffelbürger? Danke für die vielen Bilder und Eindrücke.
Weiterhin viel Spass und schöne Landschaften, wir erinnern uns noch lebhaft an unsere Tour!
Gruß Angelika und Peter