Samstag, 31. August 2019
Chaska High and good old times
Für heute war nicht nur schönes Wetter vorhergesagt, auch waren wir ab 12 Uhr mittags mit der Gastfamilie von Kris verabredet. Frühstück gab es zu Hause (Cornflakes und Kaffee). Danach haben wir schnell ein paar Sachen zusammengepackt und los ging es ab nach Chanhassen.

Wir waren im Haus von Kris seiner Gastfamilie, den Arbogasts, verabredet. Sein Gast-Papa war damals in der Chaska High, der High School von Kris und mir, ein Mitarbeiter. Auch wenn die Schule aktuell geschlossen ist, da hier noch Ferien sind, hat er es organisieren können, dass wir heute in die Schule rein können und uns noch einmal die Orte ansehen dürfen, an denen wir vor 21 Jahren sehr viel Zeit verbracht haben.

Also ging es los nach Chaska, ab zur Chaska High School.



Drinnen sah es noch genauso aus wie damals. Unterschied: man hat zusätzlich zu den damals schon bestehenden 3 Gebäuden noch ein identisches 4. Gebäude dazugebaut.



In unseren High School Büchern gibt es zum Beispiel auch ein Bild mit allen High School Austauschschülern hier vor diesen Fenstern auf diesen Sitzplätzen.



Auch die Cafeteria und die Sporthalle sind noch genau wie damals. Wir haben in vielen guten und schönen Erinnerungen geschwelgt.







Zum Schluss gab es noch ein Erinnerungs-Bild von Kris, mir und seinem Gast-Papa.



Es war für Kris und mich toll, noch einmal durch die Hallen zu laufen, die Räume zu sehen und sich an die wirklich schönen vielen Erlebnisse zu erinnern. Aber auch für Sebastian war es sehr spannend, einmal eine große amerikanische High School von innen zu sehen. Vielleicht mag das Bildungssystem in den Staaten von uns manchmal belächelt werden, aber es ist schon sehr beeindruckend zu sehen, was es außerhalb der uns bekannten Unterrichtsfächer hier so alles gibt. Ich hatte damals während des Unterrichts zum Beispiel Theater-Klasse, Koch-Unterricht, kreatives Schreiben und 10-Finger-Tippen.

Kris sein Gast-Papa hat vor 11 Jahren in die dann neu errichtete und eröffnete Chanhassen High School gewechselt. Er hat es trotz Ferien auch möglich gemacht, dass wir auch hierher fahren durften und uns von innen alles in Ruhe ansehen konnten. Diese Schule hat noch mehr Highlights, zum Beispiel eine Werkstatt für Auto-Mechanik als Unterrichtsfach und verschiedene kleine Tonstudios für den Musikunterricht.

Nach unserem spannenden Ausflug in diese beiden Schulen ging es wieder zurück ins Haus der Familie Arbogast. Wir haben uns in den Schatten in den Garten gesetzt und Maurice hat es sich auch gemütlich gemacht.



Die Jungs haben ein Spiel namens Washer gespielt. Es war angeblich die längste Partie dieses Spiels, die bei den Arbogasts je gespielt wurde. Kris und Sebastian haben hart gekämpft und dem anderen nicht einfach den Sieg überlassen.





Irgendwann gab es dann ein Barbeque und wir haben zusammen Abendbrot gegessen. Es gab sehr leckeres selbstgebrautes Bier für die Männer und richtig viel und durchaus gesundes Essen.

Da Maurice seit unserer Ankunft hier in den Staaten noch nicht einmal baden konnte, da keine der Unterkünfte die entsprechenden Möglichkeiten für ein Baby-Bad hatte, hat die Gast-Mama, die seit Jahren als Day-Care-Pflegemutter für viele viele Kleinkinder zuständig ist, uns ein Handtuch gebracht und gezeigt, wie sie die Babies gebadet hat. Maurice hat also endlich mal wieder ein Bad bekommen und nicht nur den nassen Waschlappen.



Im Anschluss war er dann von dem Tag so müde, dass wir nach Hause gefahren sind. Kris bleibt über Nacht bei seiner Familie und wir holen ihn morgen Mittag ab und fahren dann aufs Renaissance Festival.



Freitag, 30. August 2019
See, See und nochmal See
Wir schulden euch noch ein Frühstücksbild vom selbstgemachten Frühstücks-Sandwich mit Avocado, Bacon, Ei und Käse.



Wie schon angekündigt sind wir als erstes zum Lake Calhoun gefahren. Das Wetter war wirklich traumhaft, 23 Grad, Sonnenschein und ein leichter Wind. Lake Calhoun ist zu groß, um ihn zu Fuß zu umrunden. Wir sind um ihn herumgefahren und haben an mehreren Stellen angehalten und Fotos gemacht.



Die Minneapolis Skyline hat sich im Hintergrund gezeigt, was vielleicht auf dem kleinen Bild hier nicht zu erkennen ist. Es gab an verschiedenen Stellen kleine Strände und da es zum Baden zu kalt war, war auch kein Bademeister anwesend. Schön für mich, konnte ich mich mal „nützlich“ machen.



Südlich von Lake Calhoun befindet sich der Lake Harriet. Hier hat man noch deutlicher gesehen, dass wir uns in einer etwas schickeren Gegend befinden. Die Häuser wurden zu herrschaftlichen Anwesen mit wunderschönen Vorgärten.

Als letztes Stand der Lake of the Isles auf der Liste. Dieser befindet sich nördlich von Lake Calhoun. Dieser angeblich schönste dieser 3 Seen hat einen Fußweg komplett um den See herum, also haben wir geparkt und wollten den See umwandern. Es war ein wirklich schöner Weg und an verschiedenen Stellen hat man kleine Steganlagen mit Bänken gefunden, auf denen auch wir eine Pause gemacht haben.



Der Weg um den See war etwas länger, so dass Maurice zwischendurch Hunger bekommen hat. Dies war einer der schönsten Stellen, an denen ich Maurice bisher stillen durfte. Sehr friedlich, umgeben vom Zwitschern von Vögeln und dem Zirpen von Grillen und die frische Brise wehte mir ins Gesicht.



Auch hier waren die Häuser am See sehr beeindruckend. Hier mal ein paar Beispiele.









Im Anschluss nach dem langen Spaziergang haben wir noch ein paar Lebensmittel eingekauft und wollten am Abend noch was Essen. Die Jungs hatten Lust auf Pizza, Maurice wollte auch wieder die Speisekarte studieren.



Somit gab es mal wieder Pizza für die Jungs, ich hatte einen Salat und eine Vorspeise.



Nun aber gleich mal ab ins Bett. Morgen geht es zur Gastfamilie von Kris und, wenn wir Glück haben, dürfen wir unsere High School in Chaska besichtigen. Daumen sind gedrückt.



Donnerstag, 29. August 2019
Mississippi River und ganz viel Essen
Spoiler vorab: wir haben gestern soooo viel gegessen, dass wir wegen absoluter Müdigkeit keinen Blog mehr geschrieben haben. Aber das holen wir jetzt nach, mit vollem Magen nach dem Frühstück.

Gestern wollten wir ausnahmsweise mal wieder außer Haus frühstücken. Das angeblich beste Frühstücksrestaurant ist das Hen House Restaurant. Dieses ist Downtown Minneapolis und etwas mehr als eine Viertelstunde von unserem Haus entfernt. Wir sind nach dem Aufstehen und einem ersten Kaffee zu Hause somit dahingefahren. Der Laden ist riesig und sehr nett eingerichtet. Überall standen süße kleine Sprüche an der Wand, zum Beispiel:

„I’d like to grow my own food but I just can’t find any bacon seeds.“

Die Auswahl war groß, weshalb wir uns mal wieder nicht wirklich schnell entscheiden konnten. Aber jeder hat was Leckeres gefunden. Wie immer war es viel zu viel Essen.





Maurice hat sich gut benommen. Irgendwann hat er beschlossen, sich auch mal wieder Sachen in den Mund zu schieben und hat sich für Papa’s Kordeln am Pullover entschieden.



Im Hen House gab es auch eine sehr große Auswahl an Kuchen und anderen süßen Dingen. Das Motto: A Party without cake is just a meeting.



Nach dem Essen sind wir noch eine Runde durch Downtown spaziert. Minneapolis hat ein kleines architektonisches Highlight, den sogenannten Skyway. Dabei handelt es sich um einen 18 km langen Weg, der auf Höhe des 1. Obergeschosses durch alle wesentlichen Gebäude von Downtown Minneapolis führt und diese miteinander verbindet. Man kann also indoor und klimatisiert alle Häuser erreichen. Am Skyway entlang befinden sich Restaurants, Cafés und Shoppingmöglichkeiten sowie Zugänge zu den in den Gebäuden befindlichen Büros, Hotels und Fahrstühlen zu allen anderen Etagen. Auf den Bildern sieht man somit immer wieder die gläsernen Überführungen über die Straßen.



Es war nach unserem ausgiebigen Frühstück schon Mittagszeit und auf den Straßen haben wir lange Schlangen vor den Food Trucks gesehen. Da wir aber übervoll waren, sind wir nur daran vorbei gelaufen.



Minneapolis hat auch eine Straßenbahn, wofür auch immer.







Wir wollten uns dann nach dem Spaziergang durch Downtown doch noch etwas mehr bewegen. Da sich der Mississippi River tatsächlich auch durch Minneapolis schlängelt, haben wir beschlossen, einen der Stadtparks am Fluß zu erlaufen, den Boom Island Park.



Der Park war sehr schön angelegt. Er hat sogar einen kleinen Leuchtturm und führt über ein paar Brücken auf eine im Mississippi gelegene kleine Insel.





Im Hintergrund, auf der anderen Seite vom Wasser, war immer mal wieder ein schöner Blick auf Minneapolis zu sehen.



Hier eine der Brücken auf die Insel.





Müdigkeit machte sich breit und wir sind nach diesem Ausflug zurück ins Apartment. Ich habe einen kleinen Mittagsschlaf gemacht und die Jungs haben sich auch ausgeruht. Abends waren wir eigentlich mit meinem Gastbruder Chris zum Essen verabredet, er hat dann aber eine Stunde vorher abgesagt. Da wir uns aber auf das Lokal gefreut haben und sich dieses ca. 30 Minuten zu Fuß von unserem Apartment befindet, sind wir trotzdem dahin. Da wir weiterhin irgendwie das Gefühl hatten, uns noch etwas bewegen zu müssen, sind wir hingelaufen. Maurice ist weiterhin super interessiert in allem und somit habe ich ihn das erste Mal andersherum getragen, so dass er sich die halbe Stunde alles ansehen kann. Hat ihm gut gefallen.





Das Lokal, das Red Cow, ist bekannt für verschiedene Burger-Kreationen, die irgendwelche Preise gewonnen haben. Maurice fand die Speisekarte super spannend und hat sogar von allein umgeblättert.



Das Essen war klasse, wenn auch wie immer viel zu viel.



Maurice war mal wieder länger wach, weil es für ihn einfach immer so viel zu entdecken gibt.



Nachdem wir ziemlich überfuttert waren, sind wir wieder die halbe Stunde durch die schöne Nachbarschaft nach Hause gelaufen. Hier ist abends wirklich was los. Wir waren jedoch so müde, dass wir nirgends mehr eingekehrt sind. Zu Hause lagen wir noch faul auf der Couch und haben uns die Bäuche gerieben, bevor es ins Bett ging.

Heute früh gab es wieder nur Frühstück zu Hause. Wir sind gespannt, wie viel Kilos man sich hier so anfrißt in der kurzen Zeit. Immerhin hält eine Mahlzeit immer so lange satt, dass man nicht mehr als 2 Mahlzeiten am Tag schafft. Mittag lassen wir immer aus, vielleicht bleiben wir so halbwegs im Kalorien-Limit…

Jetzt machen wir uns fertig und wollten mal ein paar der vielen Seen, für die Minnesota bekannt ist, besuchen. Mehr später.



Mittwoch, 28. August 2019
Der blaue Hahn
Heute war ein schöner sonniger Tag bei sehr angenehmen Temperaturen und etwas Wind. Wir wollten unbedingt draußen etwas unternehmen und haben beschlossen, nach Downtown Minneapolis zu fahren. Hier gibt es einen Skulpturen-Park und einige andere Dinge, die wir uns ansehen wollten.

Als erstes ging es zum Skulpturen-Park. Es war eine wirklich sehr schön angelegte Park-Anlage mit einigen recht modernen Skulpturen. Die erste, eine riesige Kirsche auf einem Löffel, beides auf einem See und aus der Spitze des Stengels der Kirsche kam Wasser, war schon von der Ferne zu sehen.



Auch die Romantik blieb nicht aus.



Eine weitere Skulptur verleiht unserem heutigen Blog den Titel und ist von einer deutschen Künstlerin errichtet worden – ein blauer Hahn.



Für Grit haben wir diese kleine Skulptur geknipst.



Maurice hat der kleine Ausflug auch Spaß gemacht, besonders als er auf dem Arm durch die Gegend getragen wurde und sich alles genau ansehen konnte.



Wie ihr auf dem Bild mit dem blauen Hahn sehen könnt, gab es in fußläufiger Entfernung die angeblich erste Basilika Amerikas, die Basilica of St. Mary. Da wir gerade so im Schwung waren, sind wir über eine spannende Brücke in Richtung Kirche gelaufen.



Ein heroisches Bild mit Flagge darf natürlich nicht fehlen.



Die Basilika ist nicht nur von außen schön anzusehen. Auch innen gab es einiges zu sehen. Der Altar war wunderschön und die bunten Glasfenster haben für eine tolle Beleuchtung gesorgt.







Maurice war weiterhin sehr interessiert in einfach allem und schaut sich hoch interessiert alles an. Keine Sorge, wir haben ihn nicht spontan taufen lassen, aber das Bild ist trotzdem herrlich geworden.



Im Anschluss zu dem vielen laufen sind wir nach Eden Prairie in die dortige kleine Mall gefahren. Es gab was kleines zu Essen (heute war selbst den Jungs nicht mehr nach Burger). Abends waren wir bei Paula, einer Freundin aus der Kirche, verabredet. Sie hat uns zum Abendessen eingeladen.

Paula ist eine tolle Frau. Sie hat erfolgreich 6 Kinder großgezogen und bis zum Ende der High School per Homeschooling selbst unterrichtet. Ihre Familie ist eine sehr liebevolle und wissbegierige Familie und ich war schon vor 20 Jahren schwer beeindruckt. Es war somit besonders spannend zu hören, was aus ihren Kindern und ihr geworden ist. Nachdem alle Kinder zu Hause den High School Abschluss geschafft haben, sind tatsächlich alle Kinder aufs College gegangen und bis auf den letzten haben auch alle schon ihren Abschluss geschafft. Paula selbst steckt viel Energie in die Gartenarbeit. Sie kümmert sich nicht nur um den Garten in der Victory Lutheran Kirche, sie hat auch zu Hause einen schönen Garten.



Somit war es nicht verwunderlich, dass es zum Abendessen nahezu alles aus dem Garten gab. Sie hat Gurke und Tomate als Salat frisch aufgeschnitten. Dann gab es Nudeln mit selbstgemachter Pesto aus Gartenkräutern, Hühnchen mariniert mit Rosmarin, Zitrone und Knoblauch und dazu Grillgemüse aus dem Garten. Als Dessert hat sie Zitronenschnitten nach einem Rezept von meiner Gastmama Peg gemacht. Wirklich tolles Essen. Wir haben uns alle wunderbar unterhalten, Maurice hat auch hier alle Herzen erobert.



Wir hätten noch stundenlang weiter dort sitzen und uns unterhalten können, aber es wurde dunkel und spät, irgendwann war dann auch für Maurice langsam Zeit für Ruhe. Er kann einfach nicht so gut einschlafen, wenn um ihn herum noch so viel passiert. Da es schon einige Stunden nach seiner Bettchen-Zeit war, haben wir uns verabschiedet und sind ins Apartment gefahren. Er ist schon im Auto eingeschlafen und auch wir werden dann gleich ins Bett gehen. Mal sehen, was wir morgen machen. Wir wollten gern einen oder mehrere der Seen hier in der Gegend umwandern, immerhin ist Minnesota nicht umsonst das Land der 10.000 Seen.



Dienstag, 27. August 2019
Rainy Days
Nachdem wir unseren Blog gestern schon online gestellt haben, kam Kris von seinem Ausflug mit seiner Gastfamilie nach Hause. Der Nieselregen vom Nachmittag hatte sich beruhigt und wir haben dann doch irgendwie noch einmal Hunger entwickelt. Da wir hier in einer netten Gegend mit einer Menge Restaurants und Bars wohnen, haben wir uns zu Fuß auf den Weg gemacht. Durch Zufall haben wir einen interessant aussehenden kleinen Laden mit Pizza und Pasta gefunden namens „Galactic Pizza“. Der Laden ist für Nerds mit einem Hang zu Weltall-Themen und Superhelden und war auch genau so eingerichtet.



Die Besitzer haben sich richtig viel Gedanken gemacht. Die Menü-Karte war in 3D und wir haben viel Spaß beim Lesen gehabt.



Auch das Essen war gut, es gab Pizza für Sebi und ich hatte Pasta Alfredo. Kris war noch satt von seinem Bootsausflug, hat sich aber mit seinem geliebten Mountain Dew wach gehalten.



Eine kleine lustige Geschichte haben wir am Rande vom Kellner erfahren. Wir haben gesehen, dass der Laden ein eigenes Team von Auslieferern hat, die alle auch so lustige Superhelden-Kostüme tragen. Der Kellner hat uns erzählt, dass der Laden vor ein paar Jahren damit in der Presse war, da einer der Auslieferer durch Zufall gesehen hat, wie eine Frau überfallen wurde. In seinem Kostüm als Superheld verkleidet hat er nicht gezögert und den Räuber gestoppt und gestellt bis die Polizei eintraf. Seit dem sind die Bestellungen nach oben geschossen, da sich viele darauf freuen, von einem Superhelden die Pizza geliefert zu bekommen.

Heute früh haben wir wieder unser eigenes Frühstück in unserer Küche gemacht. Es gab Sandwiches.



Diese Küche befindet sich im Obergeschoss dieses schönen Gebäudes in Minneapolis.



Da für heute den ganzen Tag Regen angesagt war, sind wir in die Mall of America gefahren. Die Mall ist zwar nicht mehr die Größte Mall der Welt, aber dennoch weiterhin riesig. In der Mitte befindet sich ein Freizeitpark, jetzt aber nicht mehr Snoopy World (wie vor 20 Jahren) sondern Nickelodeon Universe.



Wir haben geshoppt (wobei wir nur für Maurice erfolgreich waren, Kris hat sich aber auch ein paar schöne Sachen gegönnt) und sind über diesen lustigen Laden gestolpert.



Maurice hat sich wieder einmal sehr gut benommen heute. Er ist super drauf, hat aber weiterhin echt viel Hunger. Unsere Versuche, ihn mit Brei oder Obst satt zu bekommen, sind weiterhin erfolglos. Er hat aber in der Nacht nahezu jede Stunde Bescheid gesagt. Das führt immerhin dazu, dass die Produktion gut angekurbelt wurde, heute scheint die Milch gut auszureichen.

Leider ist Maurice noch etwas zu klein, aber wir haben uns dennoch mal umgeschaut, was es später so für ihn gibt. Holzbausteine (wie zu meiner Kindheit) gab es zwar nicht wirklich, aber ein riesiger Lego-Laden.





Das viele Rumlaufen durch die vielen Läden hat uns irgendwann nicht nur müde, sondern auch hungrig gemacht. Kris hatte Lust auf Steak, für Sebi gab es Burger und ich hatte eine lokale Spezialität – Wild Rice Soup.



Da es dann schon wieder spät geworden war, sind wir nach Hause und haben uns ausgeruht. Ich habe mir wieder einen kleinen Nachmittagsschlaf gegönnt, ebenso wie Maurice. Er hat sich lustig in seinem Reisebett hin und her gedreht und schaute uns beim Aufwachen so an.



Abendessen gab es dann hier. Ich habe aus dem Garten der Victory Lutheran Church am Sonntag Gemüse für Salat mitnehmen dürfen und es war schön, nach dem ganzen Fast Food auch mal wieder einen Salat zu Essen. Mal schauen, was wir morgen machen. Das Wetter wird ab morgen richtig gut, wir haben noch ein paar Pläne, die etwas besseres Wetter benötigen. Wir werden natürlich berichten.



Montag, 26. August 2019
Minnesota - Land of 10.000 Lakes
Der Abschied aus Chicago und von Joe fiel schwer, aber „all good things must come to an end“. Wir haben uns am nächsten Morgen nach einem Frühstück mit Resteverwertung dann auf den Weg nach Minnesota gemacht. Joe hat uns empfohlen, auf halber Strecke einen Stop in New Glarus zu machen.

Gesagt, getan. New Glarus ist ein von Schweizer Auswanderern gegründeter Ort mit deutlich geprägter Schweizer Optik. Die Häuser haben fast alle Sätze auf Deutsch an den Wänden stehen, sie sind mit typischer Holzvertäfelung versehen und die Kirche hatte ein schönes Glockenspiel (wenn auch Weihnachtslieder aber hey…).

Hier mal unser Auto vor der lokalen Bank mit dem Satz „Spare in der Zeit, so hast du in der Not“.





Die Kirche war imposant und auch ganz schick anzusehen, drinnen waren wir aber nicht.



Wir haben dann in einem der Lokale eine Pause gemacht, nachdem wir uns bei dem Spaziergang durch den Ort die Beine vertreten konnten. Es gab was vom Grill und als Nachtisch haben wir getestet, ob das Werbeschild hält, was es verspricht. Hier soll es das beste Eis von Wisconsin geben. Wir müssen sagen, das Eis war fantastisch. Sehr cremig und super super lecker. Auch die verrückten Geschmacksrichtungen waren sehr stimmig. Ich hatte ein Eis namens „Birthdaycake“ und genau so hat es geschmeckt. Wie Kuchen mit Frosting und bunten Streuseln, die jeweiligen Stücken im Eis inklusive.



Die Fahrt war lang, vor allem weil wir nicht nur Highway fahren wollten und daher auf Umwegen durchs Land gefahren sind. Aber die grünen Hügel und Farmen von Wisconsin hatten auch etwas sehr friedliches und schönes. Irgendwann ging die Sonne unter während der über 7 h andauernden Fahrt (reine Fahrtzeit, ohne unsere verschiedenen Pausen zum Essen und Spazieren).



Gegen 20 Uhr haben wir dann die Skyline von Minneapolis/Saint Paul vor uns gehabt.



Das Haus für die nächsten 9 Tage ist ein schönes altes Backsteinhaus. Unsere Wohnung ist nett, könnte aber doch einen etwas moderneren Touch vertragen. Das Badezimmer ist mini und die Einrichtung ist auch schon etwas älter. Aber es wird schon reichen für die nächsten Tage.

Heute ging es dann früh raus für uns alle. Kris hat sich mit seiner Gastfamilie von damals verabredet und sie sind an einen See gefahren. Wir wollten um 9 Uhr zum Gottesdienst in der Victory Lutheran Church. Das ist die Kirche, die mein Gastpapa Bob damals aufgebaut hat und in die ich 1 Jahr lang jedes Wochenende gegangen bin, als ich bei Bob und Peg wohnen durfte.

Wir sind also um 7 Uhr aufgestanden, haben uns fertig gemacht und als erstes ging von Minneapolis nach Chanhassan. Da wurden gleich alte Erinnerungen wach und Kris hat auch schnell das Haus, in dem er damals gewohnt hat und in dem seine Gastfamilie immernoch wohnt, wiedererkannt.

Weiter ging es für Sebastian, Maurice und mich dann zurück nach Eden Prairie zur Kirche. Hat sich nicht viel verändert, wobei wir kein Bild von vorne haben.



Sehr schnell haben mich ganz viele Leute von damals wiedererkannt. Mir fällt es schwer, mich an alle Namen zu erinnern, immerhin ist es schon 21 Jahre her. Dafür erinnern sich umso mehr Menschen noch an mich und meinen Namen. Warum – mehr gleich.

Der Gottesdienst war schön und Maurice hat sich super benommen und mal wieder viele Herzen erobert.



Ich war 1998/1999 ein Jahr lang hier in Minnesota als Austauschschülerin und da die Kirche damals noch recht neu war, haben wir als ein Projekt damals ein großes Wandbild gemalt. Da ich aktiv daran mitgewirkt habe, durfte ich meinen Namen darauf verewigen. Das ist einer der Gründe, warum sich noch jeder an meinen Namen erinnert.



Das Bild ist tatsächlich auch immernoch an der Wand. Wir haben heute gehört, dass man zwischendurch überlegt hat, es zu übermalen. Die Gemeinde hat dann aber dagegen gestimmt und stattdessen die beschädigten Stellen ausgebessert. Somit ist unser Bild immernoch an der Wand.

Im Anschluss an den Gottesdienst haben wir uns noch super nett mit einigen der bekannteren Gesichter unterhalten und sind für Mitte der Woche dann auch bei Paula Krause und ihrer Familie zum Abendessen eingeladen. Das wird sicher super schön.

Irgendwann ging es dann weiter. Da wir hier ein paar Tage bleiben werden, haben wir erst einmal beschlossen, den Kühlschrank zu füllen. Das ließ sich gut verbinden mit einer kurzen Spazierfahrt durch meine alte Straße, in der ich damals gewohnt habe.



Einer meiner Lieblingsorte von damals ist ein Laden namens Byerly’s. Das ist ein nahegelegener Lebensmittelladen der gehobenen Klasse mit vielen frischen Lebensmitteln und einer tollen Bäckerei. Durch den sind wir gemütlich spaziert und haben eingekauft.



Maurice ist ja nun schon 5 Monate alt und in den letzten Tagen hat er angefangen, mich wieder alle 2 h nachts zu wecken und nach Milch zu fordern. Auch tagsüber verlangt er deutlich mehr Milch als vorher. Wir haben gestern schon zusätzlich zu meiner Milch mit Pre-Nahrung zugefüttert und haben bei Bylery’s dann mal die Baby-Abteilung nach geeigneter Breinahrung durchstöbert. Wir sind auch fündig geworden und haben 3 Sorten Bio-Gemüsebrei gekauft, sowie frische Banane und Birne. Laut Internet sind das Dinge, die Babys auch gern mögen.

Nun, was soll ich sagen, die nachfolgenden Bilder sprechen für sich.





Unsere Mühen wurden nicht belohnt, Maurice hat uns angewidert angeschaut, egal was wir da probiert haben in seinen Mund zu bekommen. Nun denn, da sich die Milchproduktion ja dem Bedarf anpassen soll, hoffen wir einfach mal, dass das viele Anlegen zu mehr Milch bei mir führt und wir auch den nächsten Monat noch so über die Runden kommen. Aber jetzt haben wir ja was für den Notfall da, falls er doch wieder nach mehr verlangt. Wir probieren es einfach weiter.

Nach einem kleinen Mittagsschlaf (so ganz bin ich noch nicht auf der Höhe) haben wir jetzt entspannt gebloggt und von Kris schon gehört, dass er viel Spaß hat mit seiner Familie hat und den Abend mit ihnen verbringen wird. Somit schauen wir gleich mal, ob wir uns bei einem Spaziergang draußen noch einmal die angenehme frische Luft hier um die Ohren wehen lassen und irgendwo Essen gehen, oder den Abend hier im Apartment verbringen. Eingekauft haben wir alles für Essen zu Hause. Es hat am Nachmittag angefangen zu nieseln, vielleicht bleiben wir dann einfach hier und verbringen ein wenig Family-Zeit im Apartment.

Morgen ist dann der einzige regnerische Tag dieser Woche, zumindest laut Vorhersage. Somit steht der Plan, morgen mal die Mall of America anzusteuern. Richtig viel Shoppen müssen wir nicht, eigentlich haben wir alles, was wir so brauchen. Aber es gibt dort auch indoor viel zu erleben, inklusive einem indoor amusement park. So lässt sich der Regentag bestimmt gut überbrücken.



Samstag, 24. August 2019
Chicago Architektur und endlich wieder Sonnenschein
Wie schon geschrieben, musste ich gestern einen Tag aussetzen. Die Erkältung hat ziemlich zugeschlagen, meine Stimme ist mittlerweile komplett weg, aber der Rotz läuft. Was soll’s, da muss ich wohl durch.

Gestern gab es aber immerhin ein gutes selbstgemachtes Frühstück im Apartment – Cheese-Sandwich mit Bacon und Avocado.



Am Abend haben wir uns dann auch aufgerafft und sind in eines der besseren Restaurants in der Gegend gegangen, ins Frontier. Das Essen war sehr gut, wobei das Preis-Leistungs-Verhältnis vielleicht optimierbar ist. Für mich gab es ein sehr gutes Sandwich mit frischem Tuna und einer Wasabi-Mayo. Auch das Dessert konnte sich sehen lassen.





Im Anschluss an das ausreichende Essen haben wir uns noch mit Joe und seinem Mitbewohner getroffen und sind durch unsere Wohngegend hier spaziert. Der Spaziergang war für amerikanische Verhältnisse sogar richtig ausgiebig, wir waren bestimmt 1,5 h unterwegs. Aber es war angenehm warm trotz der Uhrzeit und hier in der Gegend sind viele Menschen unterwegs, es gibt überall Bars und Restaurants und man muss sich vor nix fürchten.

Heute war dann endlich wieder für den ganzen Tag Sonnenschein angesagt. Da dies unser letzter Tag in Chicago ist, wollten wir mit Joe noch eine Bootstour machen. Hierfür haben wir die Architektur-Bootstour ausgewählt, die knapp 1,5 h ging. Das Boot fuhr den Chicago River entlang, komplett durch Downtown und die Hintergründe und Erklärungen zu den verschiedenen Gebäuden waren super spannend. Wir haben Downtown zwar schon zu Fuß erkundet, aber vom Wasser aus war die Perspektive dann doch noch einmal ganz anders.





Die Skyline von Chicago ist sehr abwechslungsreich. Es gibt Gebäude aus den 20iger Jahren mit den verspielten Fassaden und viel hellem Stein, dann gibt es aber auch diverse Glasfassaden in denen sich die umliegenden Gebäude widerspiegeln. Manchmal steht der praktische Aspekt im Vordergrund, manchmal definitiv das Design. Hier mal ein Beispiel für die praktische Architektur, ein Parkhaus in Wabenform.



Hier ein Beispiel für die 20iger Jahre:



Der Sears Tower, der seit ein paar Jahren nun Willis Tower heißt, war lange Zeit das höchste Gebäude Amerikas und bei seiner Errichtung auch ein paar Jahre das höchste der Welt. Man sieht ihn mit seiner dunklen, schwarzen Fassade und seinen beiden prägnanten Antennen immer wieder zwischen den Wolkenkratzern durchblicken.





Hier noch ein schönes Beispiel für die sich widerspiegelnden Fassaden in den modernen Glasfassaden.



Maurice hat sich auf der Bootstour hervorragend benommen und wieder diverse Herzen von anderen Damen erobert. Gegen Ende der langen Tour war es dann aber auf Papas Armen am kuscheligsten, der Wind hat schon etwas gepustet auf dem Boot.



Nach der aufregenden Tour wollten wir was Essen. Also zu Fuß durch Downtown, vorbei an der berittenen Polizei.



Joe hat das Portillo’s empfohlen, ein echt riesiger Laden der besonders für seine italienischen Beef-Sandwiches berühmt ist. So viele Menschen auf einen Haufen zur Mittagszeit waren doch sehr ungewöhnlich, aber der Laden war super organisiert und man musste kaum warten.





Im Anschluss wollten wir Downtown dann aber doch schnell verlassen, bevor der Feierabend- und Wochenendeverkehr einsetzt und wir ewig auf dem Highway nach draußen stehen müssen. Zum Abschluss wollten wir bei dem schönen Wetter noch was an der frischen Luft machen, aber es etwas ruhiger angehen. Also sind wir zu einer Driving Range gefahren, bei der man gemütlich an Tischen sitzt und über 3 Etagen Golfbälle in bunte Markierungen versucht zu schlagen. Die Bälle sind mit Chips versehen, so dass ein kleiner Monitor an jeder Sitzecke die Erfolge der Spieler mitzählt und die Treffer aufzeigt. Die Jungs haben richtig Spaß gehabt und die erste Golfrunde sehr genossen. Vor allem bei dem schönen Wetter und bei kühlen Getränken war es dort auszuhalten. Ich habe mich etwas ausgeruht und in der Sonne gesessen und zugeschaut.



Hier vielleicht noch eine weitere kleine positive Geschichte am Rande. Dort auf den 3 Etagen für die Abschläge war es sehr windig und auch etwas lauter durch die Unterhaltungen und die Abschläge. Da es aber schon nach 18 Uhr war und Maurice so langsam seinen Abendbrot-Hunger bekommen hat, habe ich mich auf die Suche nach einer ruhigen Ecke zum Stillen gemacht. Leider habe ich keine gefunden und auf der Toilette sitzend wollte ich irgendwie auch nicht stillen. Also habe ich eine Kellnerin gefragt, ob es hier eine Umkleide oder sowas gibt, wo ich mich kurz ruhig zum Stillen hinsetzen könnte. Und keine 5 Minuten später hat der Manager des Golfklubs sein Büro hergerichtet, hat mir um seinen Sessel herum mit Trennwänden und einer Decke eine ruhige und nicht einsehbare Ecke gebastelt und mir sogar noch ein Kissen für das Baby mit dazugelegt. Ich war doch sehr beeindruckt und habe mich auch sehr bedankt. Er hat sich entschuldigt, dass der Klub sehr klein ist und man bisher noch keine extra Bereiche zum Stillen hergerichtet hat. Ich war doch wirklich sehr überrascht, wie spontan man auf meine Frage eine so hilfreiche Lösung gebastelt hat. Da ich im Vorfeld einiges negatives über das Stillen in den USA gelesen hatte, ist es mir ein Bedürfnis, diese vielen positiven Erlebnisse zu schildern.

Danach ging es zurück zum Apartment. Der Verkehr war dann doch etwas dichter, so dass Joe uns durch die deutlich ärmeren Vororte von Chicago gefahren hat. Hier herrscht ein hohes Level an Kriminalität, die meisten Gebäude waren eingezäunt und sowohl davor, als auch vor den Läden standen Polizisten und Wachschutz mit kugelsicheren Westen. Aussteigen und Rumlaufen wollten wir da nicht.



Aber die Sonne war gerade erst am Untergehen und auch wenn das auf dem Bild nicht so gut zu erkennen ist, sie spiegelte sich noch in den hohen Gebäuden von Downtown Chicago, dem wir nun wieder näher gekommen sind trotz Stau.



Jetzt sind die Sachen gepackt und wir werden gleich mal ins Bett gehen. Joe und Kris sind noch eine Runde Pokern gefahren und lassen so ihre Zeit hier in Chicago ausklingen. Alles in allem war es eine schöne Stadt mit vielen verschiedenen Gesichtern, gutem Essen (wenn man weiß wo) und einem Downtown und angrenzenden Bezirken, in dem man gut zu Fuß spazieren kann. Hier herrscht Leben und es war schön, ein paar Tage hier verbracht zu haben.



Freitag, 23. August 2019
Science + Industry
Der aufmerksame Leser hat bemerkt, dass wir gestern keinen Blog hochgeladen haben. Ich bin leider krank geworden und der anstrengende Tag hat sich abends bemerkbar gemacht. Daher folgt der Blog erst heute, nachdem ich ganz gute 14 h Schlaf bekommen habe.

Frühstück gab es diesmal im Apartment. Da ich schon angeschlagen war, hat Sebi sich um ein reichhaltiges gutes Frühstück gekümmert. Es gab Eier, Toast, Tomate, Avocado, Bacon – zusammen eine sehr leckere Kombi.



Gestern war es regnerisch und sehr bewölkt. Wir haben daher beschlossen, in eines der Museen hier in Chicago zu gehen. Kurz entschlossen ging es ins MSI – Museum of Science and Industry.



Das Museum war in viele unterschiedliche Abteilungen unterteilt. Los ging es mit einem U-Boot, dem U-505, welches die Amis im 2. Weltkrieg erfolgreich eingenommen haben. Tatsächlich hat man offensichtlich das Gebäude um das U-Boot herum gebaut, das Ding war nämlich riesig. Vorher ging es ziemlich heroisch zu, mit Übertreibungen sind die Amerikaner ja gut.



Aber tatsächlich waren wir ziemlich beeindruckt von dem riesigen U-Boot in der Halle.



Nun, vielleicht waren nicht alle beeindruckt, Maurice hat zwar erst interessiert in der Gegend herum geschaut, ist dann aber auf meinem Arm eingeschlafen.



Heroisch ging es weiter. Ein bissel Army-Kram hier und da, aber alles in allem ganz nett gemacht.



Überall gab es was zum Entdecken, Anfassen und Mitmachen. Als nächstes ging es zu den Apollo Missionen und dem Weltall. Klein Maurice griff nach den Sternen und würde als Astronaut so aussehen:



Ganz die Mama:



Weiter ging es zu den verschiedenen Fahrzeugen. Hier gab es Boote, Flugzeuge, Autos aller Art und natürlich auch Fahrräder.





Natürlich dürfen da auch die riesigen Farm-Maschinen nicht fehlen.



Danach ging es ab in Richtung Biologie. Neben spannenden Darstellungen rund um den menschlichen Körper ging es dann aber nicht nur um die Entstehung des Menschen, sondern auch Tiere durften nicht fehlen. Interessant ist, dass hier im Museum jeden Tag ca. 15 Küken schlüpfen unter den großen Augen der Besucher.



Der Bezug zu Chicago darf natürlich auch nicht fehlen. In einer weiteren Halle war ein riesiges Chicago Modell aufgebaut mit vielen Modelleisenbahnen.



Laut wurde es dann in der Science-Halle. Hier gab es richtig viele Mitmach-Gelegenheiten rund um Tornados, Tsunamis, Blitze und Magnetismus. Es war ziemlich laut aber der Mitmach-Faktor war wirklich gut gemacht.





Nach den ganzen Reizüberflutungen gab es dann ein spannendes Spiel als Ausgleich – das Gehirn komplett entspannen und an so wenig wie möglich denken.



Kris war der Sieger .

Mittlerweile haben uns gut die Füße wehgetan und Hunger machte sich breit. Wir sind dann erstmal nach Hause gefahren und haben uns frisch gemacht. Da es mir zu der Zeit noch weniger gut ging, haben wir uns aufgeteilt. Kris ist mit Joe noch einmal los zu einem Kickball-Game und einem anschließenden Pub-Besuch, Sebi, Maurice und ich sind hier in der Gegend zu einer Apotheke gelaufen und im Anschluss noch in eine Sportsbar zum Essen.



Wie gesagt, kurz nach 6 Uhr waren wir im Bett, Kris ist dann nachts irgendwann nach Hause gekommen und wir haben alle heute früh ausgeschlafen.

Der heutige Tag ist auch schon fast um, bisher haben wir das Haus aber noch nicht verlassen. Wir sitzen entspannt auf der Couch und wollen heute Abend noch hier in der Gegend in eines der empfohlenen besseren Restaurants gehen. Mehr dazu entweder später oder morgen.



Mittwoch, 21. August 2019
Regen, Ruhe und richtig viel Essen
Der heutige Tag startete noch recht hell aber mit vielen Wolken am Himmel. Wir sind dann zunächst zur Adresse gelaufen, bei der wir unser Ticket wegen Falschparken bezahlen sollten. Auch hier mussten wir feststellen, dass man entweder einen amerikanischen Führerschein braucht (please swipe drivers license) oder eine Kreditkarte mit amerikanischer Postleitzahl. Weiterhin beides Dinge, die wir nicht haben. Also haben wir uns Hilfe gesucht und der junge Officer hat sein Bestes gegeben, ist aber an den gleichen Hürden gescheitert. Am Ende hat er uns geraten, es einfach sein zu lassen (just forget about it). Nun, vielleicht rufe ich mal bei der Autovermietung an oder muss Joe bitten, seine Kreditkarte zur Bezahlung zu verwenden.

Wir haben umgeparkt und einen legalen Parkplatz gefunden. Das Auto lassen wir nun aber dort bis zur Abreise aus Chicago stehen, ein Parkplatz ist hier Gold wert. Was das Ende der Geschichte hinter unserem Knöllchen ist, wird sich wohl noch zeigen.

Nach diesem (erfolglosen) Spaziergang haben wir uns wieder mit Joe getroffen und er wollte uns zu einem besonders guten Laden für Frühstück fahren. Gesagt, getan. Wir sind dann ins Walker Pancake House gefahren. Als wir gegen 11 Uhr dort ankamen, stand da eine ziemliche Schlange von wartenden Menschen. Verrückt, wenn man bedenkt, dass es mitten in der Woche ist und eine Zeit, die weder wirklich Frühstück noch Mittag ist. Aber das Warten hat sich gelohnt, das Frühstück war gut. Natürlich durften auch die Namensgeber, nämlich gute Pancakes, nicht fehlen.





Während wir uns drinnen pappsatt gefuttert haben, ging es draußen sehr windig und regnerisch zu. Also haben wir überlegt, was wir bei so einem Wetter machen können. Da wir immer noch nicht erfolgreich waren bei der Suche nach geräuschmindernden Kopfhörern für Babys, sind wir zu einem großen Walmart gefahren. Doch auch hier gab es die Kopfhörer nicht. Joe hat dann ein paar Telefonate geführt und einen großen Laden speziell für Baby-Sachen gefunden. Also ab zu BuyBuyBaby und dort gab es die Kopfhörer in sämtlichen Farben und noch vieles mehr. Nach einem kurzen Shopping-Anfall haben wir beschlossen, im Anschluss zu einem Indoor-Spielplatz mit Schwarzlicht-Minigolf und anderen Spielen zu gehen. Dort haben wir die Ohrschützer für Maurice gleich mal erfolgreich ausprobiert, denn die vielen Geräusche der Spielautomaten waren ziemlich laut.



Wir haben uns ein paar Stunden die Zeit vertrieben und so ziemlich alle Spielautomaten ausprobiert. Hat viel Spaß gemacht und Maurice hat die meiste Zeit seinen Mittagsschlaf gemacht.





Im Anschluss hat Joe uns durch die Gegend gefahren, in der er aufgewachsen ist und wir haben uns gut unterhalten und viel Neues über ihn gelernt. Das Wetter ist etwas besser geworden, aber da wir nun in den Berufsverkehr gekommen sind, haben wir uns erstmal nur zum Apartment zurück begeben. Nach einer kurzen Erfrischung und einem Kaffee kam dann doch wieder Hunger ins Spiel. Wir sind dann noch einmal zu Fuß los und hier in der schönen Wohngegend spazieren gegangen. Joe hat uns geraten, einen berühmten Chicago Dog, also einen Hot Dog Chicago Style zu probieren. Das Essen war super, die Portionen sahen so klein aus, aber wir waren erneut pappsatt. Zum Glück ging es zu Fuß auch wieder zurück.



Wir sind ganz zufällig von einem älteren Ehepaar angesprochen worden, die nach dem Weg gefragt haben. Sie haben dann gefragt, wo wir herkommen und lustigerweise war der Ehemann vor 40 Jahren aus Königsberg in die USA ausgewandert. Sein Deutsch war noch super und er war sehr erfreut, mal ein paar Worte Deutsch zu reden. Die Welt ist dann doch irgendwie klein.

Nun ab ins Bett und die Bäuche entspannen.



Dienstag, 20. August 2019
Hot town, summer in the city
Unser Freund Kris ist gestern Nacht bei uns angekommen und nach einem Plausch bei einem kühlen Bier sind wir dann alle erstmal Schlafen gegangen. Aufgrund von Jetlag (bei Kris) und der frühen Aufwachzeit von Maurice (bei uns) waren wir dann schon um 8 Uhr wach. Bei einem Kaffee im Apartment haben wir beschlossen, außer Haus zu frühstücken. Kris möchte sich buchstäblich die nächsten 2 Wochen durch Chicago und Minnesota „futtern“, das wollen wir mal nach besten Kräften unterstützen.

Also kurzerhand die Sachen gepackt und auf zu Fuß zu einem nahegelegenen Restaurant namens Yolk. Das Frühstück war super, ebenso wie das Wetter. Wir saßen draußen, haben unser Essen genossen und den Tag ganz langsam angehen lassen.





In Chicago werden wir ein paar Tage verbringen, weil wir hier unseren Freund Joe besuchen möchten. Joe war in Deutschland eine Zeit lang unser Nachbar und ist so zu unserem Freund geworden. Da er aus Chicago kommt und jetzt auch wieder hier lebt, haben wir ihn heute früh gleich angeschrieben und uns nach dem Frühstück Downtown in Chicago verabredet. Somit ging es mit der Metro dann ab nach Downtown.



Erster Anlaufpunkt: Navy Pier.



Der Navy Pier ist eine der typischen großen Steganlagen, die die Amerikaner gerne ins Wasser bauen und Einkaufsmöglichkeiten oder Riesenräder drauf bauen. Der Navy Pier in Chicago hat beides .



An der Spitze befindet sich ein großer Anker. Da wir Leute um uns haben, die auch mal Bilder von uns Dreien machen können, hier eines von uns.



Da wir nun schon eine größere Strecke durch die Innenstadt gelaufen waren und auch die Steganlage ziemlich weitläufig ist und die Sonne brutzelte, haben wir uns in der Mall auf dem Navy Pier in eine Sportsbar gesetzt und erstmal abgekühlt. Die Jungs hatten ein erfrischendes Bier, für mich gab es ein Eis.



Im Anschluss ging es dann weiter am Wasser entlang zum Millenium Park.



Hier gab es eine ganze Menge zu entdecken. Verschiedenen Springbrunnen und Kunst waren überall in einer wunderschönen und weitläufigen Parkanlage verteilt.





Eine der bekannten Dinge ist diese verspiegelte „Bohne“.





Da wir erneut richtig viel gelaufen sind und es weiterhin keine Wolken am Himmel gab, haben wir uns auf der Wiese ein schattiges Plätzchen gesucht und ausgeruht. Sebi hat dem Kleinen eine frische Windel besorgt und wir haben die Ruhe und den Schatten genossen.





Auch hier kann ich noch einmal betonen, dass das Stillen in der Öffentlichkeit erstaunlich unkompliziert funktioniert. Ich bin bisher kein einziges Mal angesprochen worden oder komisch angeschaut worden, zumindest in den Großstädten ist man anscheinend mittlerweile lockerer und entspannter geworden. Das freut mich, sonst wär es mit unserem Trip etwas anstrengender geworden.

Weiter ging es durch den Park und wir sind zur „Parkbühne“ von Chicago gelaufen. Das Gebilde ist beeindruckend. An gespannten Rundbögen hängen überall Lautsprecher und das futuristische Gebäude der Bühne war vor der Kulisse der umgebenden Hochhäuser sehr beeindruckend.





Wir sind dann bis zum Wasser zurückgelaufen. Die Sonne sank immer tiefer hinter die Hochhäuser und so ist dann dieses schöne Bild entstanden.



Aus der Ferne haben wir dann noch den Springbrunnen gesehen, der aus „Eine schrecklich nette Familie“ rund um Al Bundy bekannt ist.



Chicago ist bekannt für seine Deep Dish Pizza. Wir werden vermutlich verschiedene Arten probieren, heute waren wir im Pequod’s. Die Pizza war spitze, leider ist das auf den Bilder nicht unbedingt zu erkennen. Daher nur ein Bild von außen.



Zurück zum Apartment haben wir uns nochmal auf den Weg zu unserem Mietwagen gemacht und mussten leider feststellen, dass wir doch ein Ticket an der Scheibe zu kleben haben. Es war uns gestern via Internetrecherche nicht möglich, das Parksystem von Chicago zu verstehen. Überall stehen hier unterschiedliche Schilder. Das Parken am Automaten ist über Nacht nicht erlaubt, nur maximal 2 h. In den Seitenstraßen standen immer wieder Schilder mit Anwohnerparken. Wir hatten einen Anwohner gefragt und er hat uns ermutigt, dort einfach zu parken. Das haben wir getan und einen Zettel in die Scheibe gelegt, dass wir ein Apartment gemietet haben und daher in dieser Straße parken würden. Das hat anscheinend nicht interessiert, das Ticket klebte in der Scheibe. Was soll ich sagen, der Spaß hat uns nun 75 Dollar gekostet! Hinzu kommt, dass die Bezahlung mit Kreditkarte nur mit einer amerikanischen Adresse online möglich ist. Wir müssen also morgen früh auf eine spezielle Bezahlstelle und versuchen, unser Ticket zu bezahlen. Vielleicht hat man ja noch Mitleid mit uns, aber Joe hat uns da bereits wenig Hoffnung gemacht. Immerhin hat er uns heute eine Stelle gezeigt, wo man angeblich doch umsonst parken kann. Das werden wir ja vermutlich auch morgen sehen, drücken wir die Daumen, dass es stimmt.

Nun liegen wir die Füße hoch, trinken die letzten Bier aus dem Kühlschrank aus und gehen vermutlich wieder früh schlafen.

Für morgen ist Regen angesagt, wir wollen dann entweder ins Aquarium oder in ein Museum gehen. Mal schauen, wonach uns spontan ist, ihr werdet es natürlich erfahren.