Samstag, 21. September 2019
All-American Road – Scenic Byway #12
Für heute gab es zwei mögliche Dinge, die wir tun wollten. Sebastian hatte trotz der vielen Fahrerei nichts dagegen, eine der angeblich schönsten Straßen der USA entlang zu fahren. Wir haben die ersten paar Meilen des Scenic Byways Nummer 12 gestern schon bis zum Bryce NP genommen. Das hat uns so gut gefallen, dass wir die komplette sogenannte All-American Road Nummer 12 fahren wollten.

Zum Frühstück gab es Kaffee und die Reste unserer Vorräte. Dann ging es los. Diese spezielle Straße startet ca. 1 h entfernt von hier und die Fahrt selbst dauert auch noch einmal 3 h. Somit waren heute über 5 h Fahrt vor uns.

Los ging es, erneut bei perfektem Wetter, in der durchaus waldigen Region hier bei uns.



Am Anfang der Route #12 waren dann wieder die roten Berge am Rande, die aufgrund der Sonne richtig strahlten.



Wir haben nach ca. 1,5 h kurz getankt und Maurice hat sich wieder einmal darüber gefreut, dass er nicht die ganze Zeit im Autositz sein muss.



Danach hat sich die Landschaft auf den insgesamt 123 Meilen entlang der Straße kontinuierlich geändert. Es war eine wirklich schöne und spannende Route, die sogar auf knapp 3.000 Metern hoch hinaus ging.

Zunächst haben wir statt der roten Kleckerburgen auf einmal recht gelblich aussehende Berge gesehen. Teilweise sah es so aus, als hätten sich oben auf den Bergen mal irgendwelche Gebäude befunden. Auf einem Berg hat sogar jemand eine kleine Flagge gehisst, wobei hier tatsächlich alles von der Natur geschliffen war.





Dann wurden die Steine immer heller und wir sind immer weiter bergauf geführt worden.



Ziemlich schnell kamen links und rechts von uns dann auf einmal tiefe Schluchten.



Die Straße (hier ganz schmal als graue Linie zu erkennen) ging mitten durch die Gebirge und war teilweise ziemlich kurvig.


Wir haben immer mal wieder an den Aussichtspunkten angehalten und den Blick schweifen lassen. Wirklich beeindruckend. Wir haben auch Videos gemacht von der Fahrt, die müssen wir aber persönlich vorführen.





Besonders spannend war dann, dass uns auf der sehr schmalen Straße ohne Seitenstreifen immer wieder Jogger entgegen kamen. Das ist schon so ungewöhnlich, denn es joggen nicht wirklich viele Menschen. Aber es war vor allem so erstaunlich, da hier kaum Ortschaften sind und mal somit meilenweit auf dieser Straße steil bergauf und bergab geführt wird. Auch sahen einige Läufer nicht so aus, als würden sie regelmäßig laufen. Einige hatten auch Nummern auf ihren Trickots. Was genau der Hintergrund war, haben wir nicht herausgefunden, aber es schien ein offizieller Lauf irgendeiner Art zu sein.

Weiter ging es wieder entlang rotem Gestein, aber immer wieder abwechselnd mit dem runderen hellen Gestein.







Irgendwann haben wir dann auf einmal wieder Wald um uns herum gefunden. Erst waren es Birkenwälder, dann kamen wieder Nadelbäume dazu. Wie gesagt, alles auf 130 Meilen, sehr sehr abwechslungsreich.





Am Ende dieser spannenden Route mussten wir dann wieder die knappe Stunde zurück zu unserem Hotel fahren. Hier dann mal die sonst so häufigen Ausblicke unserer Fahrerei…



Wir haben auf der Strecke einen ganz guten Burgerladen gefunden und nach so viel gesundem Essen gab es dann wieder mal einen Burger zum Mittag. Abends haben wir noch einmal hier in der Unterkunft chinesisch gegessen und gehen jetzt mal schlafen. Morgen müssen wir wach sein. Wir verbringen das Wochenende ja nun in Las Vegas, da ist abends sicher viel los. Wir sind gespannt.



Freitag, 20. September 2019
Noch mehr rote Steine
Die Nacht verlief ruhig. Wir haben noch einmal überlegt, was wir heute anschauen wollen. Antelope Canyon sieht zwar spannend aus, aber es war sehr wahrscheinlich, dass wir nicht reinkommen mit dem Baby und vor allem kostet es ordentlich Eintritt. Also haben wir beschlossen, gleich Richtung neue Unterkunft zu fahren.

Wir sind erneut durch recht mystische Landschaften gefahren.



Nach ca. 2,5 h sind wir dann aber wieder in eine Gegend mit den bereits oft gesehenen roten Steinen gekommen. Zunächst ging es durch 2 spannende kleine Tunnel, danach waren wir auch schon im Bryce Canyon National Park.



Der Bryce Canyon besteht zwar auch aus den bereits gesehenen roten Steinen, wie zB beim Arches National Park. Allerdings sieht es aus wie eine riesige Kleckerburg und war wirklich groß und tief.



Wir sind ein paar Meter gelaufen, Maurice hat sich dabei wieder an mich gekuschelt.





Nach dem Erkunden des Bryce Canyons am Rand der Klippen sind wir mit dem Auto auch zu den restlichen Aussichtspunkten im Park gefahren. Es ging konstant bergauf, am Ende waren wir auf 2.980 Metern. Wir fuhren durch einen irgendwie tot aussehenden Wald, der aber trotzdem spannend aussah.



Die Aussichtspunkte haben verschiedene weitere Perspektiven auf den Canyon gegeben. So gab es zB eine sogenannte „natürliche Brücke“ an einem Aussichtspunkt.



Oben an dem letzten Punkt gab es auch noch einmal einen richtig weiten Ausblick über den Canyon und das restliche Tal.





Maurice war oben dann auch wieder wach, wenn auch anfänglich noch etwas schläfrig.



Aber in seinem Kindersitz ist er beim Spielen wieder aufgeblüht.



Gestern hat er übrigens herausgefunden, dass man die eigenen Füße greifen kann und die sogar super in den Mund passen.



Gegen 17 Uhr waren wir dann in unserer neuen Unterkunft in Parowan. Sebastian war etwas müde von der Fahrerei, Maurice war auch wieder bereit für ein kurzes Nickerchen. Also haben die Jungs sich hingelegt und ich habe den Pool und Whirlpool ausprobiert. Ein paar Runden schwimmen taten ganz gut.

Unsere Unterkunft ist ein gut gemachtes Motel, welches von sehr netten Chinesen geführt wird. Natürlich ist das Restaurant somit auch ein China Restaurant. Das haben wir dann auch zum Abendessen ausprobiert. Das Essen war sehr gut und Preis/Leistung haben gestimmt. So viel relativ gesundes Essen zu dem Preis hatten wir hier nur, wenn wir selbst gekocht haben.



Nach dem Essen dann noch ein kurzer Schock. Vor unserer Tür hat uns ein riesiges Insekt erwartet, welches wir so noch nie gesehen haben.



Das Tier war ca. 7 cm lang und krabbelte da vor unserer Tür rum. Wir haben recherchiert, es handelt sich um einen in Utah häufig vorkommenden Potato Bug, also Kartoffelkäfer. Positiv haben wir aufgenommen, dass so ein großes Tier wenigstens durch keine Ritze in unser Zimmer kriechen kann. Aber das Wissen um die Anwesenheit dieser Tiere da draußen lässt einen schon schlecht schlafen.

So einen richtigen Plan für morgen haben wir noch nicht. Aber ihr werdet wie immer erfahren, was wir dann final machen. Nun erstmal „Gute Nacht“, hoffentlich ganz ohne Käfer.

Ach ja, bevor ich es vergesse: Wir haben heute mal den Zählerstand unserer gefahrenen Kilometer angeschaut. Wir sind nun bereits 11.555 km gefahren. An dieser Stelle mal einen großen Dank an Sebastian, dass er uns so gut von A nach B nach C nach… gefahren hat.



Donnerstag, 19. September 2019
Grand Canyon – nach Glen Canyon
Nach einer ruhigen Nacht haben wir zunächst auf dem Zimmer unsere Cornflakes gegessen, da das Frühstück hier 17 Dollar pro Person kosten soll. Soviel ist kein Amerikanisches Frühstück der Welt wert.. Kaffee gibt es auch auf dem Zimmer, was braucht es mehr.

Dann ging es los zum Southern Rim (also der südlichen Kante) des Grand Canyon. Auf dem Weg haben wir einen Zwischenstopp bei der sogenannten Horseshoe Bent gemacht, einer hufeisenförmigen Verformung des Canyon. Hier ging es wieder recht touristisch zu. 10 Dollar fürs Parken und massenweise Menschen…



Es war heute ziemlich heiß und der Weg über das karge rote Land zum Canyon zog sich hin. Wir haben die Warnschilder ernst genommen und hatten Wasser dabei. Schattenspender waren nicht in Sicht, aber der Weg war auch nur ca. 15 Min pro Richtung lang. Am Ende erwartete uns dann diese doch recht beeindruckende Schlucht.



Maurice hat sich trotz der Wärme wohlig an mich gekuschelt und ist dann auch gleich wieder eingeschlafen. Somit hier ohne sein Gesicht, wir wollten ihn nicht extra fürs Foto wecken.



Weiter ging es dann ca. 2 h südlich Richtung Grand Canyon. Sebastian meinte irgendwann, dass man bei diesen Fahrten meist ca. 80% Himmel sieht, weil man in alle Richtungen bis zum Horizont schauen kann und meist nur ein paar Erhebungen sichtbar sind. Hier mal ein Beispiel, was so während der Fahrt zu sehen war.



Ab und zu kamen aber auch Felsen, wobei die Amerikaner ihre Straßen dann einfach mitten durch bauen (man will ja schön alles ganz korrekt immer geradeaus haben).



Der Eintritt zum Grand Canyon war dann wieder dank unserer Jahreskarte umsonst. Beim Southern Rim des Grand Canyons hat man eine kilometerlange Straße parallel zum Grand Canyon mit zig Aussichtspunkten und zum Schluss dann noch die Grand Canyon Village mit Camping, Läden und Visitor Center. Wir haben gleich mal beim ersten Aussichtspunkt angehalten und waren absolut beeindruckt. Dieser Canyon ist super tief und vor allem kann man auch hier wieder bis zum Horizont schauen. Es ist uns teilweise sehr schwer gefallen mit den Augen zu fokussieren, denn es war gigantisch und riesig.



Zeit für Fotos für Familienalbum blieb auch.



Auch am nächsten Aussichtspunkt wieder meilenweit Canyon und ganz weit unten war sogar der Colorado River mit seinen Ausläufern zu sehen.



Weitere Bilder für unser Album:





Und natürlich auch das obligatorische Selfie. Das ist uns dann gelungen, als Maurice vor lauter in die Ferne schauen dann doch irgendwann im Auto eingeschlafen ist und wir ihn mit seinem Kindersitz schlafend zum nächsten Aussichtspunkt mitgenommen haben.



Die Zeit ist schnell vorbei gegangen, wir haben tatsächlich den ganzen Tag mit den verschiedenen Canyons verbracht. Und im Nachhinein waren wir uns einig, dass wir uns den Grand Canyon nicht so krass vorgestellt haben. Die Horseshoe Bent war schon beeindruckend, aber nach dem Besuch vom Grand Canyon war es dann schon etwas weniger beeindruckend.

Wir haben auf dem Rückweg noch was gegessen und sind nun wieder im Hotel. Lake Powell hatte erneut einen schönen Sonnenuntergang.



Maurice wollte auch am heutigen Tag erneut keinen Brei. Das ist jetzt schon Tag 4 oder 5 ohne Brei. Wir haben noch einmal andere Sorten probiert, alle ohne Erfolg. Wir bleiben dran, er beobachtet uns immer intensiver beim Essen und scheint auf jeden Fall interessiert zu sein. Vielleicht müssen wir ihn mal füttern, wenn wir auch Essen. Nur ist das unterwegs alles nicht ganz so einfach. Jetzt sind es aber weniger als 2 Wochen und dann sind wir schon wieder zu Hause. Wird schon werden.

Morgen reisen wir dann wieder weiter. Eine Bootstour haben wir nicht gebucht, wir wollen aber mal schauen, ob wir doch irgendwie in den Antelope Canyon reinkommen. Ansonsten geht es noch einmal ein Stück in den Norden, wo wir noch den Bryce NP und eventuell den Zion NP machen wollen. Mal sehen was wir alles schaffen, es gibt wirklich eine Menge hier anzusehen. Aber wir wollen es trotzdem auch entspannt halten.



Mittwoch, 18. September 2019
Glen Canyon
Letzte Nacht haben wir halbwegs gut geschlafen, obwohl der Kleine wieder öfter wach geworden ist. Früh um 8 Uhr sind wir mit unseren Badesachen zum Pool. Die Sonne hat das Tal schon erreicht und erneut gezeigt, wie wunderschön es hier ist.



Der Pool selbst war nicht beheizt und am Morgen doch irgendwie zu frisch. Gut dass es auch einen Whirlpool gibt, der eine angenehme und nicht zu warme Temperatur hatte. Da sind Maurice und ich rein und haben uns amüsiert. Schwimmen hat ihm offensichtlich Spaß gemacht.



Nur das Abtrocknen danach war nicht so ganz seins. Kann ich verstehen, wenn man aus dem schönen warmen Wasser genommen wird.



Aber auf Papas Arm war dann die Welt wieder in Ordnung. Bei dem Panorama kann man auch gar nicht traurig sein.



Zum Frühstück hatten wir einen tollen Ausblick von der Terrasse bei bestem Sonnenschein.



Das Frühstück selbst war auch super, zumindest für amerikanische Verhältnisse. Es gab frisches Obst und Beeren, Pfannkuchen und natürlich die üblichen Grundfrühstücksmittel, Rührei, Bacon und Würste. Aber vor allem über das frische Obst habe ich mich sehr gefreut, das haben wir lange nicht gehabt. Ich hatte mir zwar immer mal ein paar Weintrauben für die Fahrt gegönnt, aber Obst ist ziemlich teuer hier und gerade in den spartanischen Unterkünften beim Frühstück nicht vorhanden.

Danach haben wir wieder unsere Sachen gepackt und los ging es. Heute war eine Fahrt von knapp 5 h vor uns, Ziel: Lake Powell.

Zunächst sind wir weiter an den typischen roten Felsen vorbei gefahren.



Die Felsen wurden irgendwann weniger hoch, blieben aber rot.



Wir haben einen Umweg eingeplant und wollten statt des schnelleren Highways durch das sogenannte Monument Valley fahren. In der Tat waren die dann auf einmal in der Ferne sichtbaren Felsformationen ziemlich beeindruckend.





Uns war nicht ganz klar, wo das Monument Valley anfing und aufhörte, aber immer mal wieder stachen einige Formationen heraus.





Danach flachte das Land wieder etwas ab. Wir haben nicht viele Tiere gesehen, hier mal ein paar Pferde. Aber die Zeiten der hunderten von Kühen am Straßenrand sind nun wohl vorbei.





Gegen 16 Uhr nach nur einem kurzen Zwischenstopp für einen Milchshake, kamen wir am Lake Powell an. Es war „erst“ 16 Uhr, da wir erneut eine Zeitzone gewechselt haben. Das war mittlerweile die dritte Zeitzone. Es soll bis zum Ende der Reise noch eine 4. Zeitzone für uns geben. Oh man, auf den Jetlag freuen wir uns jetzt schon. Not =)

Auf dem Weg nach Lake Powell fährt man über einen Staudamm (Glen Canyon Dam) Dort hat man diese schönen Felsen und das klare blaue Wasser vor sich. Das war insofern spannend, als dass man bei Wärme und einem See eigentlich an wesentlich mehr grüne Flora denkt, aber das ist hier weit gefehlt. Dafür hat man die verschiedenen Schichten von farbigen Felsen.



Maurice hat sich auch umgesehen.



Wir werden die nächsten 2 Tage hier im „Lake Powell Resort und Marina“ verbringen. Hier vor Ort ist auch klar, warum die Zimmer relativ günstig waren. Das Resort ist Touristenmagnet und riesig. Busladungen von hauptsächlich älteren Menschen werden angekarrt. Unten am Dock legen die Boote für die (sehr teuren) Bootstouren über den Lake Powell an. Wir sind noch unentschlossen, ob wir für knapp 90 Dollar pro Person auch die 2,5 h Tour machen sollen, oder das Geld lieber für andere Sachen ausgeben.

Wir haben den Hinweis bekommen, dass der Grand Canyon Eingang im Westen, also in der Nähe von Las Vegas, fast 3x so teuer ist, als die anderen beiden Eingänge. Das liegt daran, dass der West-Eingang von einem Indianerstamm privat betrieben wird, die anderen beiden Eingänge jedoch zum Service der Amerikanischen National Parks gehört. Hierfür haben wir ja eh unseren Jahrespass gekauft (der sich mittlerweile schon bezahlt gemacht hat). Der Süd-Eingang soll die meisten Ausblicke über den Grand Canyon haben. Dieser ist jedoch eher hier in der Nähe von Lake Powell. Aus diesem Grund haben wir für morgen beschlossen, den Grand Canyon „dazwischen zu schieben“ und übermorgen dann entweder die Bootstour, oder eine Canyon-Tour zu machen. Also werden morgen vermutlich wieder ein paar mehr Bilder folgen.



Dienstag, 17. September 2019
Rote Steine und blauer Himmel
Die Wanderung lag anscheinend nicht nur uns in den Knochen. Maurice hat tatsächlich von 20 Uhr bis 3:30 Uhr durchgeschlafen! Ein Traum, für ihn und für mich. Wir sind also alle sehr erholt aufgewacht und haben unsere 7 Sachen zusammen gesammelt.

Bei Sonnenschein und blauem Himmel ging es dann von Salt Lake City in knapp 4 h nach Moab, ebenfalls in Utah. Die Fahrt war diesmal nicht ganz so eintönig wie andere Strecken, die wir schon bewältigt haben.

Hinter Salt Lake City war es noch recht grün um uns herum, soweit man diese trockenen Büschel noch grün nennen kann.



Danach wurde es zwar irgendwie eintönig, aber trotzdem irgendwie auch spannend. Um uns herum war weites Land, für mindestens 2 h, aber trotzdem waren wir immer wieder von Bergen umgeben.



Irgendwann ziemlich unverhofft waren wir von hohen roten und teilweise schwarz schimmernden Klippen und Bergen umgeben. Das sah wirklich spektakulär aus. Neben der Straße floß der Colorado River (was macht der nur in Utah?) und wir sind erst einmal zur Unterkunft zum Einchecken gefahren.





Die Unterkunft ist hier, wenn auch nur schwer, am Ufer des Flusses zwischen den Bäumen zu erkennen. Es ist eine tolle Lodge bzw. mehrere Häuser mit Pferderanch, eigenem Weinanbau, einem Restaurant und weiteren schönen Annehmlichkeiten.



Wir waren kurz nach 15 Uhr in der Unterkunft und haben dann erst einmal Maurice bespaßt, die Sachen alle ausgepackt und uns erholt. Da das Restaurant begehrt ist, haben wir für Abends einen Tisch reserviert. Die Zeit hat dann doch nicht zum Schwimmen gereicht, aber wir müssen morgen erst um 11 Uhr auschecken, so dass ich dann immernoch früh in den Pool springen kann (der übrigens ganz toll aussieht).

Vor dem Abendbrot wollten wir dann bei untergehender Sonne den Arches National Park ansehen. Die Fahrt bis dahin dauert ca. 20 Minuten und vor Ort kann man auch mindestens 2 h verbringen. Also frisch machen und ab ins Auto.

Da es relativ spät war (gegen 5 Uhr waren wir im Park), waren die Straßen im Park schön leer.



Bei den Hot Spots im Park waren zwar schon noch einige Menschen, vor allem weil man auch im Park an verschiedenen Stellen campen kann, aber für große Wanderungen waren wir heute eh nicht mehr zu haben. Somit sind wir erst einmal die Haupt-Route durch den Park gefahren.





An verschiedenen Stellen kann man aussteigen und auch einige Meter laufen. Das haben wir gemacht, da Maurice eh gerade wach war und sich gerne mal umschaut.



Nicht nur die roten Felsen mit ihren verschiedenen Figuren waren beeindruckend, auch der Blick in die Ferne hatte einiges zu bieten.



Maurice fand es auch ganz schön hier.



Er hat dann auch mal versucht, sein erstes Selfie mit uns zu machen. Schön, oder?



Weiter durch den Park sah man immer mal wieder die Felsen mit ihren Bögen, den Arches, die dem Park seinen Namen geben.



Allerdings war der Delicate Arch, der hier das Highlight sein sollte, dann irgendwie in Life doch nicht annähernd so groß wie gedacht. Wir sind nicht bis hin gelaufen, gesehen vom Viewpoint aus haben wir ihn aber.

Die Sonne ging langsam unter, wobei wir vor dem Einbruch der Dunkelheit dann auch wieder in der Unterkunft sein wollten. Aber das Licht war dennoch schön im Park durch die roten Felsen.







Raus aus dem Park ging es dann durch die Schlucht entlang des Colorado Rivers wieder zurück zur Unterkunft.





Auf das Essen haben wir uns nun sehr gefreut. Da die Unterkunft schon sehr schön ist und es auch Weinproben etc gibt, waren wir besonders gespannt. Die Speisekarte war preislich nicht ohne, aber wir haben nun viele Abende zu Hause selber gekocht, da muss man sich hier auch mal was gönnen. Wir haben dann die Spezialitäten genommen, ein Büffelsteak und Elch-Filets sowie ein Glas Merlot aus dem Weinanbau der Lodge. Alle 3 Sachen waren hervorragend.



Auch das Restaurant war toll. Wir saßen draußen auf der Terrasse, direkt am Fluß zwischen den Bergen. Es liefen sogar Rehe vorbei, aber die kann man auf den verkleinerten Bildern wegen der Dunkelheit nicht erkennen. Ihr könnt uns aber glauben, es war sehr malerisch und schön.

Bei der Rechnung von über 100 Dollar ist Maurice vor Schreck dann auch wieder wach geworden. Er hat noch einmal eine Runde gespielt und die Dinge auf dem Tisch erkundet sowie sämtliche Herzen der Anwesenden erobert. Seit neuestem findet er es besonders spannend, Gegenstände in die Hand zu nehmen und runter zu werfen, damit wir sie wieder aufheben. Fängt ja gut an, wie er so seine Eltern trainiert.. : )



Nun aber ab ins Bett. Morgen früh dann hoffentlich schönes Wetter, es soll aber irgendwie laut App etwas Wind am Morgen geben. Der Pool ist aber beheizt (wozu auch immer bei über 30 Grad), wird schon reichen für ein paar Bahnen. Mal schauen, ob Maurice auch mit ins Wasser kommen mag. Ihr werdet es erfahren.



Montag, 16. September 2019
Die erste Wanderung mit Baby
Zunächst einmal Danke an den Herrn Papa für die Tipps. Wir haben sie dann auch gleich umgesetzt, aber mehr dazu später.

Zunächst war für heute der Plan, die Berge zu erkunden. Salt Lake City ist umgeben von recht beeindruckenden Bergen und hier gibt es sehr viele Wanderwege. Unsere Vermieter des Apartments hatten auch eine Wanderkarte für uns dagelassen und uns mehrere Empfehlungen gegeben, da wollten wir uns dann auch wirklich mal sportlich betätigen. Da eine Wanderung mit Baby nicht so ganz ins Blaue hinein gemacht werden sollte, habe ich vorher die verschiedenen Wanderwege im Internet recherchiert. Da wir den Tipp mit dem Skigebiet bekommen haben, wollten wir einen als sehr schön und als moderat und kinderfreundlich (also einfach?) beschriebenen Wanderweg durch das Skigebiet nehmen.

Das Wetter war erneut spitze, wenn auch mit 32 Grad Maximum heute ziemlich warm. Aber der Weg ist weit oben in den Bergen, so dass es dort auch gleich etwas kühler war.

Der Weg mit dem Auto hinauf in die Berge war wirklich schön.



Wir waren erstaunt, wie viele Leute sich heute hier rumgetrieben haben. Überall parkten Autos, es waren ein paar mutige (oder dumme?) Radfahrer auf der Straße unterwegs und sogar Jogger haben es mit dem Berg aufgenommen. Radfahren ist aber nicht ganz ohne, da es weiterhin kaum Radwege gibt. Und wenn sich Radfahrer die Spur in den Bergen mit den Autos teilen, hat das schon was Gefährliches.

Oben angekommen haben wir beim Skilift geparkt und den Einstieg des Wanderwegs gefunden. Das war nicht schwer, es waren ein paar Leute unterwegs und haben den Weg somit gut sichtbar gemacht.



Ich habe Maurice zunächst getragen. Sebastian hat mit der Wärme schon genug zu kämpfen und ist auch so leichter aus der Puste, da hab ich das Baby umgeschnallt.

Was soll ich sagen, der Anstieg war krass. Wir sind mühsam mit kleinen Schritten und nach Luft schnappend die eine Meile bergauf gekrakselt. Es stand in der Beschreibung, dass die erste Meile hart ist, danach aber alles recht einfach und kinderfreundlich. Es war für uns auch etwas entmutigend, dass viele Familien mit ihren kleinen Kindern uns entgegen kamen und wir mühsam das Tempo nach oben halten konnten. Nun, was solls, zu Hause machen wir dann wieder mehr Sport, wird schon werden.



Der Weg selbst war aber schon schön. Man ging an Flüssen und Bächen vorbei, das waren teilweise sogar kleine Wasserfälle.



Als wir endlich relativ weit oben angekommen waren, wurden wir immerhin mit einer schönen Aussicht belohnt.



Der erste See, den wir auf der Wanderung sehen konnten, war der Dog Lake. Uns kamen einige Leute entgegen und haben uns empfohlen, schnell zum Dog Lake zu gehen, da dort gerade ein Elch am Ufer steht und trinkt. Das mit dem schnell war aber konditionsbedingt nicht drin. Wir haben uns bemüht, aber leider war der Elch dann schon weg. Sehr schade.

Die Wege selbst waren schmal und man musste ab und zu auch schon fast klettern über die vielen Steine.





Ich war auf jeden Fall gut kaputt und die Wärme und Anstrengung haben mein Gesicht gezeichnet.



Aber was soll’s, weiter ging es zum nächsten See, den Lake Mary. Dieser war im Gegensatz zum sehr kleinen Dog Lake wirklich groß. Das war jedoch nicht natürlich so der Fall, sondern man hat eine kleine Staumauer gebaut und den See künstlich gestaut. Das sah dann aber wirklich malerisch aus.





Maurice hat die 1,5 h bis hierhin eigentlich komplett durchgeschlafen. Ihm macht die Wärme dabei anscheinend nichts aus oder das Geschaukel hat ihn beruhigt, wir wissen es nicht. So oder so ist er erst bei der Pause am See wach geworden. Nach so einem langen Schläfchen hatte er dann Hunger und was soll ich sagen, es gibt wirklich kaum schönere Orte zum Stillen.



Wir wurden dann beim Spielen mit Maurice auch gleich wieder mehrfach angesprochen. Die Leute sind immer ganz verrückt nach ihm und jeder stellt die gleichen Fragen. Aber wir sind nun geübt im Small Talk und schlagen uns tapfer.

Da der Weg doch relativ steil und steinig war und ich nicht so gut über Maurice rüber auf den Weg vor mir schauen kann, hat Sebastian beschlossen, Maurice auf dem Weg nach unten zu tragen. Wir haben also gewechselt. Die Beine haben sich bei der Pause etwas erholt, wir haben was getrunken und gegessen und weiter ging es.



Hier noch zwei schöne Bilder von den beiden Männern. Auf dem Abstieg war Maurice dann die ganze Zeit wach und hat vor sich hin gebrabbelt, an der Seite rausgeschaut und sich von Papa schaukeln lassen.





Als wir unten ankamen (runter ging dann in knapp 30 Minuten) war es gegen 14:30 Uhr. Somit war noch Zeit, der Empfehlung vom Herrn Papa zu folgen und doch noch den Weg zum Großen Salzsee zu machen. Wir hatten im Netz gesehen, dass es einen Great Salt Lake State Park gibt, der zumindest auch etwas Strand haben sollte. Da ging es dann also als nächstes hin. Der Name State Park war etwas irreführend, es gab eine kleine Aussichtsplattform, den Strand und sonst den Parkplatz und die Marina für die Boote. So oder so sind wir mal ausgestiegen und etwas herumgelaufen.







Im Anschluss waren wir dann aber doch zu kaputt, um noch mehr Ausflüge zu unternehmen. Wir sind dann nur noch in einen Supermarkt, haben was zum Abendessen und ein kühles Bier gekauft und ab ins Apartment.

Maurice hat erneut seinen Brei gänzlich verschmäht. Er ließ sich auch nicht überlisten (Brei mit Muttermilch strecken). Aber er hat noch einmal ganz fröhlich auf dem Teppich hier gespielt, hat sich fast bis zur Tür gerollt und weiter seine Stimme trainiert. Wir haben was gegessen und waren dann erst einmal duschen. Der Staub vom Wandern und vor allem das Salz vom Ausflug an den Salt Lake waren auf der Haut und haben genervt.

Die Sonne ist dann auch wieder neben uns untergegangen und wir haben nun die Füße hochgelegt und entspannen uns nach diesem sportlichen Tag.



Morgen nehmen wir dann auch schon wieder Abschied von hier. Wir fahren weiter in den Süden nach Moab und schauen uns den benachbarten Arches National Park an. Hier haben wir eine der etwas teureren Unterkünfte (daher nur für 1 Nacht) und wohnen in einer Lodge mit Pool. Ich hoffe, die Fahrt geht schnell und hab auch schon gelesen, dass der Arches NP ebenfalls in knapp 1 h geschafft ist, dann möchte ich morgen mal ins Wasser und ein paar Runden schwimmen.



Sonntag, 15. September 2019
Salt Lake City
Wir haben noch einmal hervorragend geschlafen und Maurice hat uns wie immer pünktlich geweckt. Gegen 10 Uhr waren die Sachen alle im Auto und wir haben uns auf den Weg nach Salt Lake City gemacht. Maurice hatte da bereits seine erste Spieleinheit hinter sich, so dass er dann erst einmal gute 2 h im Auto geschlafen hat. Wir haben bei der Fahrt nur eine kurze Pause eingelegt (Zeit für ein Milchshake) und waren dann gegen 14:30 Uhr bereits in Salt Lake City in unserem neuen Apartment.

Die Fahrt selbst war recht unspektakulär. Einziges kleines Highlight waren auf halber Strecke ein paar Lava-Felder neben dem Highway.



Hier angekommen haben wir zunächst gleich festgestellt, dass es hier deutlich wärmer ist, bei der Ankunft ca. 29 Grad. Mir gefällt das ja, Sebastian hat da andere Wohlfühltemperaturen. Aber von jetzt an wird es eigentlich nur noch wärmer, da muss er jetzt wohl die letzten 2,5 Wochen noch durch.

Das Apartment ist ein Traum. Wir sind direkt oben auf einem Hügel und haben eine tolle Terrasse mit einem spektakulären Ausblick über Salt Lake City.





Zusätzlich hat das Apartment eine Klimaanlage und es war angenehm kühl drinnen. Wir haben uns akklimatisiert, Maurice hat noch einmal etwas rumgetobt und vor allem viel vor sich hin gebrabbelt. Da es noch so früh war, haben wir beschlossen, den Downtown Teil der Stadt gleich heute zu erledigen. Viel gibt es hier nicht zu sehen.

Erste Anlaufstelle war ein kleiner Stadtpark mit Skulpturen. Die waren nett, aber klein war hier ausnahmsweise wirklich sehr klein.





Zweiter Halt: Der Mormonen-Tempel oder auch Salt Lake Tempel und der gesamte Komplex drum herum. Das ist ja die Sehenswürdigkeit, für die Salt Lake City bekannt ist.

Das Hauptgebäude, der Tempel selbst, ist schon sehr beeindruckend gewesen. Vor allem, weil wir hier Sonnenschein pur hatten, was den weißen Stein des Gebäudes besonders zum Leuchten gebracht hat.





Aber schnell war klar, dass es doch irgendwie komisch hier ist. Um die komplette Tempelanlage herum sind mindestens genauso viele „Wärter/innen“ mit Namensschild und Flagge des Herkunftslandes, wie Besucher. Der Tempel selbst ist für Besucher geschlossen. Auch gibt es nahezu keine Aufnahmen im Internet, lediglich Fotografien von Nachbauten bzw. Modellen des Tempelinneren. Wenn man stehenbleibt, wird man eigentlich ziemlich schnell von den Wärterinnen angesprochen, die einen dann sehr gern in kleinen Gruppen über die Anlage führen. Wir haben das aber erfolgreich umgangen. Maurice war eh gerade beim Binden an mir eingeschlafen und wir wollten lieber nur hier und da mal in die Räume schauen und nicht gleich eine stundenlange Führung machen.

Die Gebäude selbst sind beschriftet und auch nur teilweise für die Öffentlichkeit zugänglich. Aber es gibt ein sehr großes Visitor Center in dem man einiges über den Glauben der Mormonen lernen kann, wenn man möchte. Wir sind aber erst einmal durch die sehr schön angelegte Parkanlage gelaufen und haben die Gebäude von außen angesehen.









Danach ging es ins Visitor Center und noch in ein zweites Gebäude mit „künstlerischen“ Darstellungen zum Glauben. Das war alles ziemlich kitschig dargestellt, aber sehr kurzweilig (wenn man nicht alle Schilder und Infotafeln gelesen hat).







Nach dem Erkunden, was fast 1 h gedauert hat, haben wir dann doch Hunger bekommen. Ich hatte vorab schon ein Restaurant rausgesucht, was empfohlen wurde unter den Top 10. Allerdings haben wir vor Ort dann festgestellt, dass heute wohl ein Football Spiel von Salt Lake City oder Utah oder wem auch immer war (alle waren in Rot gekleidet mit einem weißen U versehen). Somit war es nicht nur auf den Straßen echt voll, leider war auch die Schlange vor dem Restaurant riesig. Da wir nicht warten wollten, das ist mit Maurice zumindest immer etwas schwierig, haben wir in der Nähe unseres Apartments eine positiv bewertete Alternative gefunden und sind dahin gefahren. Hier mussten wir zwar auch kurz warten, aber das waren vielleicht 5 Minuten.

Das Essen war sehr gut und sogar mal sehr gesund. Ich hatte Fisch mit Reis, einer scharfen Curry-Kokosmilch-Sauce und sehr knackigem frischen Gemüse, Sebastian hatte ebenfalls das Gemüse aber mit Kartoffelpü und einem Steak in Pfeffersauce. Alles sehr gut gewürzt und lecker.



Danach sind wir zurück ins Apartment. Maurice hatte auch Hunger und wurde vor allem müde und wir wollten den Sonnenuntergang von hier sehen.

Sebastian hat ein Bild vom Stillen bei untergehender Sonne gemacht, mit Filter sieht das ganze dann so aus.



Den Sonnenuntergang selbst sieht man dann leider doch nicht von hier, da sind dann ein paar Häuser im Weg. Aber trotzdem sah das Abendlicht super schön aus.



Jetzt blinken die Lichter von Salt Lake City zu unseren Füßen. Mit Gin Tonic habe ich eine Weile auf der Terrasse gesessen, Sebastian hat sich lieber drinnen bei der Klimaanlage aufgehalten. Maurice wollte heute ausnahmsweise keinen Brei, er ist dann nach erneutem Spielen und Brabbeln mit dem Nuckel in der Hand eingeschlafen.

Da wir in der Stadt heute eigentlich alles schon erkundet haben, was es hier gibt (so richtig groß ist Salt Lake City selbst nicht), wollen wir morgen in die Berge. Hier soll es einige tolle und moderate Wanderwege geben. Vielleicht kriegen wir das mit Maurice ja hin. Wenn wir eine Decke mitnehmen und er nicht die ganze Zeit im Tragetuch hängen muss, sollte es eigentlich machbar sein. Aber die Natur rund um Salt Lake City soll sehr schön sein, viele Bergseen, einige Wasserfälle und schöne Ausblicke über die Stadt. Eigentlich hat der Reiseführer auch empfohlen, im See selbst, der nicht nur Salz im Namen hat sondern auch einen sehr hohen Salzgehalt aufweist, baden zu gehen. Aber mit Maurice ist Baden noch nicht drin. Sonne und Hitze verträgt er sicher noch nicht so gut, Schwimmen kann er auch nicht, im Sand liegen macht vermutlich auch keinen Spaß, also lassen wir das vermutlich einfach. Mal sehen, ob nach der Wanderung überhaupt noch Lust besteht.



Samstag, 14. September 2019
Pavement ends
Wir haben nach dem anstrengenden gestrigen Tag sehr gut geschlafen. Das Bett hier in dem Apartment ist ein Traum. Es ist ein sogenanntes „Sleep Number“ Bett und ist angeblich das intelligenteste Bett der Welt. Die Matratzen sind klasse, wir freuen uns auf die kommende Nacht und dass wir noch einmal darin schlafen können.

Das Wetter am Morgen war spitze. Der Ausblick von unserer Terrasse hier ebenfalls:



Wir haben ganz in Ruhe gefrühstückt und mit Maurice gespielt. Nach gestern wollten wir erst einmal ein wenig Ruhe genießen. Danach habe ich recherchiert, was man auf dieser Seite der Rockys machen kann, damit wir nicht noch einmal über die Berge fahren müssen. Ich habe eine kleine Rundreise aus verschiedenen „scenic byways“ gefunden, also lauter besonders schöne oder historische Straßen parallel zu den Highways.

Wir sind gegen Mittag losgefahren, als Maurice eh gerade müde geworden ist für seinen Mittagsschlaf. Die erste Route bis zum sogenannten Island Park war spitze. Es sollte zwei Wasserfälle geben, die Mesa Falls.

Was sollen wir sagen, es war ganz anders als Yellowstone und auf seine Weise irgendwie schöner. Der Parkplatz sah so aus:



Endlich mal nicht lauter Leute und auch andere Autos haben wir nur sporadisch gesehen. Die Fahrt ging durch einen wunderschönen Mischwald und leichte Berge. Wir hatten blauen Himmel und Sonnenschein und konnten ganz entspannt fahren, da selten jemand anderes zu sehen war.



Zurück zum Parkplatz. Dieser war beim ersten Teil der Mesa Falls. Der Ausblick war ein Traum.



Und endlich sahen wir auch mal einen Wasserfall, der seinen Namen verdient hat. Der Geruch des Waldes war toll, das Tosen des Wassers und all das bei Sonnenschein waren einfach perfekt.



Da hat sich auch meine Laune sehr gesteigert, was für ein schöner Ausblick.



Wie schon in einem vorherigen Eintrag geschrieben, haben wir für Maurice eine Sonnenbrille gekauft. Die kam bei dem Wetter heute erfolgreich zum Einsatz. So sieht das kleine hungrige Monster mit einer Sonnenbrille aus.



Super cool. Weiter ging es zum zweiten Teil der Mesa Falls. Hier hat man sogar einen sehr schönen Weg entlang des Wasserfalls gebaut, den wir entlang spaziert sind. Der Wasserfall hat so stark gespritzt, dass man bei der Sonne überall kleine Regenbögen gesehen hat. So auch hier auf diesem Bild.





Wir haben uns auch an einem Familien-Selfie versucht – der coole Maurice stielt aber allem die Show.



Weiter ging es dann durch die Wälder zum Island Park. Hier gibt es einen großen See. Wir haben uns unterwegs ein paar Sandwiche gekauft und hatten eine Decke dabei und wollten am See ein kleines Picknick machen.

Der See war umrahmt von den Rocky Mountains und es war sehr sehr ruhig und friedlich dort.



Wir haben somit die Decke ausgebreitet und Maurice hatte Spaß mit seinen Spielzeugen während wir unser Essen verdrückt haben.



Zurück sollte es dann über einen sogenannten Historic Byway gehen. Der Umweg war streckentechnisch nicht groß, hat aber sehr viel Zeit gekostet. Denn auf einmal hieß es „Pavement ends“ – also der Straßenbelag war zu Ende. Man konnte dann auf dem Staub und dem Geröll nicht mehr schnell fahren und schlich dann durch die wenig spektakuläre bzw. abwechslungsreiche Prärie. Was genau daran historisch war, haben wir nicht wirklich rausgefunden.





Kurz vor dem Ende dieser eher öden Fahrt wurde es dann kurz doch noch einmal spannend. Auf einmal haben wir neben uns Dünen aus feinem Sand gesehen, soweit das Auge reicht. Es sah so aus, als wären diese Sandberge natürlich entstanden, aber Sinn gemacht hat das nicht. Schön genutzt wurden diese Dünen jedoch. Neben einem Campground haben sich viele Motocross- und Quad-Fahrer hier über die Dünen bewegt.



Wir waren dann als nächstes wieder kurz für unser Abendessen einkaufen. Auch Maurice brauchte neue Windeln und mehr Süßkartoffel-Brei. Danach ging es die letzten 40 Minuten noch über den Highway zurück zu unserem Apartment in Driggs. Auch hier hat man neben den vielen Kornfeldern immer wieder die richtig beeindruckenden schneebedeckten Rocky Mountains im Hintergrund gesehen.





Abendessen gab es dann wieder hier. Wir hatten Pork Chops (also Schwein) geholt und ich hab Kartoffelpü und Erbsen sowie Mais als Beilagen gemacht. Maurice hat auch wieder eine gute Portion Süßkartoffel-Brei gegessen und sich gefreut, dass wir heute auch mal entspannt haben.

Morgen geht es dann weiter. Die nächsten beiden Nächte verbringen wir ab morgen in Salt Lake City. Es wird also immer wärmer.



Freitag, 13. September 2019
You are leaving Yellowstone National Park
Heute haben wir morgens unsere 7 Sachen zusammengepackt und unser Apartment verlassen. Auf zum nächsten Ort. Uns war klar, dass es ein Tag mit viel Autofahren werden wird. Laut Navi, war es eine Strecke von knapp 5,5 h, aber mit den Zwischenstopps und der Durchfahrt durch den Yellowstone National Park gingen wir von einer etwas längeren Fahrt aus. Um schon einmal das Ende vorweg zu nehmen: wir haben uns da wohl verschätzt. Dazwischen kam noch eine Überquerung der Rocky Mountains und so wird aus einer relativ kurzen Strecke eine lange Fahrt. Das letzte Bild von heute zeigt die untergegangene Sonne hinter den Bergen….

Aber zunächst die positive Erfahrung von heute früh: Sonne.



Der erste Hot Spot in Yellowstone waren erneut die Mammoth Hot Springs Quellen, also haben wir im vorbei fahren noch einmal ein Bild bei Sonnenschein gemacht.



Danach sind wir den Teil, den wir schon einmal entlang gefahren sind, ziemlich flink noch einmal abgefahren um zu dem südlichen Teil von Yellowstone zu kommen, den wir bisher noch nicht sehen konnten. Hier finden sich die unzähligen Geysire und heiße Quellen, für die Yellowstone bekannt ist.

Der Park war heute, vermutlich aufgrund des wunderschönen Wetters, sehr voll. Der erste Stopp mit heißen Quellen war schon auf dem Weg zum Parkplatz eine Qual. Wir haben ca. 20 Minuten angestanden, bis auf dem großen Parkplatz auch ein Platz frei wurde. So richtig viel Lust hat man da nicht. Aber hier sollte es einen Rundweg von sage und schreibe 1,6 km geben. Wenn es schon mal die Möglichkeit zum Spazieren gibt, wollte ich das nutzen. Maurice war glücklich auf Papas Arm (und keine Sorge, hier gibt es keine gefährlichen Klippen) und so sind wir den Rundweg entlang gelaufen. Es roch nach faulen Eiern (wie man es von den Vulkangegenden so kennt) aber die Quellen waren schon beeindruckend.









Weiter ging es zur nächsten Stelle mit einem Rundweg, auch wieder knapp 1 km lang. Das Bild ähnelt sich, wobei es hier auch sogenannte Mud Pods gab, also nicht das typische klare heiße Wasser, sondern ziemlich moderige graue Löcher, die so lustig vor sich hin blubberten.



Auf der Weiterfahrt gab es dann auch wieder einen Aussichtspunkt bei einem Wasserfall, den wir euch nicht vorenthalten wollen.



Aber nach all den schönen Wasserfällen, die wir auf Jamaica gesehen haben, hat uns bisher hier keiner sonderlich beeindruckt.

An der Straße gab es dann alle paar Kilometer immer mal wieder heiße Quellen, aber wir sind nicht mehr bei jeder angehalten. Wie gesagt, hier kann man fast alles ansehen, ohne das Auto zu verlassen.



Ein weiteres Highlight war der Grand Prismatic Spring. Hier hieß es dann leider erneut anstehen um einen Parkplatz zu erhaschen. Dieser Parkplatz war noch größer als schon der erste. Ganze Busladungen wurden hier rausgelassen. Aber das Anstehen hat sich gelohnt, das war ein schönes, farbenfrohes und großes Spektakel. Zunächst gab es ein kleines „Vorbecken“ mit kristallklarem Wasser.



Dann wollten wir euch diesmal nicht nur die schönen Bilder zeigen, die wir mühevoll für euch (und uns) knipsen, sondern wollten euch hier mal zeigen, wie es in der Realität aussah. Hier zwei schöne aber ehrliche Bilder der Realität.





Yep, tonnenweise Menschen. Die Rundwege sind als one ways, also Einbahnstraßen, gemacht, so dass niemand vom Steg plumpst. Aber es ist einfach sehr kommerziell und voll an den Highlights des Nationalparks.

Nun wieder zu den „schönen“ Bildern.



Ich habe bei diesem kleinen Rundweg Maurice umgebunden und getragen, damit er nicht so viel Wind und Sonne abbekommt.





Der prismatic spring war die heiße Quelle hinter mir, die von unserer Perspektive leider nicht ganz so beeindruckend ist wie die Bilder im Netz, die direkt von oben aufgenommen wurden. Schaut sie euch an, es lohnt sich (google: grand prismatic spring).

Noch ein paar Ausläufer am Rand, ebenfalls schön.





Sebastian hatte zu diesem Zeitpunkt keine Lust mehr auf weitere heiße Quellen oder Zwischenstopps. Ich konnte ihn aber noch überreden, den „Old Faithful“, also den großen Geysir des Parks zu besichtigen. Hier wurde es noch abgefahrener. Nicht nur, dass es mehrere Parkplätze gab, es gab sogar eine lange separate zweispurige Straße dahin und ein kleines Dorf drum herum bestehend aus Läden, Souvenir Läden, Hotels, einem Museum etc.

Beim Old Faithful hatten wir Glück. Dieser geht so im Schnitt alle 90 Minuten einmal richtig ab und als wir da ankamen, sollte es auch nach ca. 5 Minuten schon soweit sein. Nachteil: es waren bereits unzählige wartende Leute vor Ort. Hier hatten wir dann keine Lust mehr, so nah an den Leuten vorbei zu schleichen, um ein „schönes“ Bild zu bekommen. Daher die beiden Bilder von unserer Perspektive, aber auch hier wieder gut zu erkennen, wie viele Menschen heute unterwegs waren.





Im Anschluss war dann die Luft raus. Es war irgendwie durch all die Wartezeit und die 3 Spaziergänge zwischendrin auch schon richtig viel Zeit vergangen, ich glaube es war zu der Zeit schon 4:30 Uhr. Eigentlich waren es nur noch 120 Meilen bis zur nächsten Unterkunft. Was wir nicht bedacht hatten: dazwischen waren noch ein paar „kleine Berge“ namens Rocky Mountains.

Zunächst noch ein letzter Eindruck von einem Parkplatz, bei dem Sebastian mal kurz halten musste, da er sehr müde geworden war und eine Pause vom Fahren brauchte.



Ich bin dann kurz mal gefahren, damit Sebastian sich ausruhen kann. Wir haben dann nach der Fahrerpause von Sebastian einen Halt bei diesem schönen Aussichtspunkt außerhalb des Parks gemacht. Hier hatte man einen schönen Blick auf die Rocky Mountains, hinter denen die Sonne langsam untergehen sollte.



An der Stelle sollten wir erwähnen, dass unsere nächste Unterkunft auf der anderen Seite genau dieser Berge sein sollte…

Es war eine wirklich schöne Fahrt zwischen den verschiedenen Bergen links und rechts von uns. Überall sah man Bergspitzen mit Schnee und diese Berge sind wirklich ziemlich beeindruckend. Sie gingen richtig steil hoch und dazwischen kamen große Flächen mit Flachland.



Irgendwann wurde uns klar, dass wir wohl über diese Berge müssen. Es gab zum Glück eine Straße an einer vergleichsmäßig flachen Stelle der Rockys, aber unser Auto war voll beladen und ist nicht so wirklich eines der besten Autos, so dass es doch schon etwas aufregend war.

Mittlerweile war es schon 18:30 Uhr. Maurice war nun seit knapp 1 h nicht mehr so richtig glücklich im Auto und wollte auch nicht mehr in seinem Sitz liegen. Wir haben dann viele Aussichtspunkte angesteuert und immer mal eine Pause gemacht, ihn rausgenommen und auch versucht, ihm seinen Brei zu geben. Brei wollte er auf der Fahrt nicht, dazu war es wohl zu hektisch um ihn herum. Aber er quengelte dann doch eine längere Zeit und wir haben versucht, so schnell wie möglich endlich anzukommen. Bei einem der Stopps haben wir dann noch diesen schönen Ausblick von der oberen Stelle der Rockys bekommen.



Wir mussten dann doch aber irgendwie selbst noch was zum Abendbrot essen. Da wir aber dem Kleinen nicht auch noch ein Essen in einem Restaurant zumuten wollten, haben wir in einem Deli angehalten, ein paar Lebensmittel eingekauft und Milch für morgen früh und sind dann bis zum Apartment durchgefahren.

Hier dann noch das eingangs versprochene Bild des Sonnenuntergangs, kurz bevor wir unser Apartment erreicht haben.



Das Apartment ist auch wieder eines der besseren Sorte. Sehr schön eingerichtet, wenn auch deutlich kleiner als das letzte. Aber die nächsten 2 Nächte werden wir hier gut aushalten.

Maurice haben wir sofort erst einmal bequem auf einem Teppich auf dem Boden liegen und rumrollen lassen. Er hat sich sehr gefreut und gequietscht. Brei war dann nach einer kurzen Spieleinheit auch heiß begehrt. Es war dann schon gegen 21 Uhr, als wir ihn dann ins Bett gebracht haben. Das war ein langer und anstrengender Tag für uns Drei, aber wir haben hier ein sehr bequemes Bett und auch sonst ist es sehr schön hier. Morgen dann also etwas kürzer treten, noch einmal zurück zum Yellowstone werden wir dann aber nicht fahren. Die Fahrt ist zwar „nur“ 2,5 h pro Richtung, aber mit dem Berg dazwischen sparen wir uns das lieber. Mal sehen, was wir dann morgen hier auf dieser Seite der Rockys ansehen können. Hoffentlich erstmal lange ausschlafen…



Donnerstag, 12. September 2019
Regen – also Shopping
Wir haben überlegt, was wir heute bloggen sollen. Es hat tatsächlich die ganze Nacht geregnet und auch der Tag sollte genau so sein, wie vorhergesagt. Wir haben den Vormittag mit Maurice verbracht. Heute ist bei ihm so richtig der Knoten geplatzt, was das Umdrehen betrifft. Er hat gestern schon damit angefangen, sich zu drehen, aber heute hat er es ausgiebig und ständig gemacht. Und endlich auch in beide Richtungen, von den Bauch auf den Rücken und andersrum. Wenn man mal 2 Minuten nicht hingeschaut hat, war er sogar schon runter von seiner Krabbeldecke und robbte über den Boden. Aber er hatte sichtlich Spaß und auf diesem Holzboden konnte er sich so richtig gut selbst schieben.



Nun haben wir überlegt, was wir bei so schlechtem Wetter machen können. Das einzige, was bei so schlechtem Wetter machbar ist, ist Shopping. Eine Mall gibt es hier weit und breit nicht. Die einige Mall, die sich als solche bezeichnen kann, ist fast 2 h entfernt. Das war uns dann doch zu weit. Wir haben eh festgestellt, dass wir bisher nur Sachen für den Kleinen kaufen. Also haben wir nach einem nahegelegenen Baby-Laden geschaut und im großen Nachbarort Bozeman sind sogar gleich 2 Läden gewesen.

Die Fahrt dahin war kurz, aber wir haben für euch trotzdem noch ein paar Fotos vom Wetter geschossen. Wie ihr seht, waren die Berge von dicken schweren Wolken umgeben.





Regen kam auch immer wieder mal runter.



Den ersten Laden haben wir schnell gefunden. Er war spezialisiert auf Natursachen. Wir konnten uns bei den vielen schönen Sachen kaum entscheiden und haben dann nicht nur für Maurice geshoppt, sondern auch für die beiden Schwangeren back home :).

Der zweite Laden war auch schön, aber hatte eher so die normalen Dinge, die man schon kennt und überall bekommt. Hier haben wir aber in weiser Voraussicht (und Hoffnung) auf den Rest der Reise eine Sonnenbrille für Babys gekauft. Wir haben festgestellt, dass Maurice immer seinen Kopf Richtung Sonne dreht und die Mütze dann meist gerade wieder keinen Schatten spendet. Mal schauen, ob ihm eine Sonnenbrille besser gefällt. Sie sieht auf jeden Fall witzig aus.

Als letztes sind wir noch in einen riesigen Buchladen gegangen und haben verschiedene Lernbücher für die ersten Wörter etc gekauft. Wir versuchen, den Kleinen zweisprachig zu erziehen und hier gibt es nun mal die ganzen Bücher auf Englisch. Jetzt hat er wohl schon mehr Bücher als sein Papa.

Den Rest des Tages haben wir faul auf der Couch verbracht, die Sachen sind auch schon gepackt und morgen geht es dann auf zur nächsten Unterkunft.