Mittwoch, 11. September 2019
Dampf
Heute hatte ich mal eine halbwegs erholsame Nacht, Maurice hat mir immerhin jeweils 2 h Schlaf zwischen seinen Mahlzeiten gegönnt. Aber trotzdem war er am Morgen weiter hungrig, also gab es mal wieder Süßkartoffel. Wir haben mal Karotte probiert, kam genauso schlecht an, wie Banane. Also bleiben wir einfach bei Süßkartoffel.



Leider war es wie vorhergesagt erneut grau und regnerisch. Aber wir wollten nicht noch einen Tag zu Hause bleiben. Es sollte später auch etwas aufklaren, somit haben wir beschlossen, die nördliche Runde im Yellowstone Park zu erkunden.

Im Auto auf dem Weg nach Yellowstone waren die dicken Regenwolken in den Bergen hängend zu sehen und es regnete auch immer mal mehr oder weniger stark.



Maurice hat die Autofahrt aber in seinem Sitz genossen und mir dieses schelmische Grinsen geschenkt.



Ganz im Norden von Yellowstone befinden sich die Mammoth Hot Springs. Diese waren unser erstes Ziel. Vielleicht können wir an dieser Stelle mal unsere kurze ernüchternde Sicht auf diesen Nationalpark schildern. Yellowstone kannten wir bisher nur von den im Netz befindlichen Bildern. Dort sah die Natur immer so herrlich unberührt aus. Leider ist die Wahrheit weit davon entfernt. Ganz im amerikanischen Stil sind alle Sehenswürdigkeiten durch entsprechende Straßen mit Aussichtspunkten verbunden. Laufen kann man, wenn man möchte, muss man aber nicht. Zu fast allen Sehenswürdigkeiten muss man sich von einem Parkplatz vielleicht 3-5 Minuten zu Fuß bewegen, oder man kommt sogar so nah ran, dass man aus dem Auto heraus knipsen kann. Unberührte Natur sieht da ganz anders aus. Trotz des schlechten Wetters waren wir Auto an Auto im Konvoi durch den Park gefahren, parkte das Auto auf riesigen dafür vorgesehenen Parkplätzen, machte die Fotos von den entsprechend gekennzeichneten Sehenswürdigkeiten und fuhr zur nächsten. Sicher ist die Natur, die man links und rechts sieht, beeindruckend. Auch ist der Park riesig, man braucht ca. 7 h wenn man die große Rundfahrt meistern möchte. Auch ist es wohl nicht verboten, irgendwo anzuhalten und zu spazieren. Aber es gibt kaum Wege dafür, für die Radfahrer gibt es keine Radwege, nicht einmal einen Standstreifen und bei der Fülle an Autos ist auch von der Ruhe der Natur nicht viel übrig.

Aber zurück zu den Sehenswürdigkeiten. Diese sind schon beeindruckend. Bei den Mammoth Hot Springs handelt es sich um heiße Quellen, deren Mineralien schöne farbige Verwaschungen generiert haben. Überall dampft es aus Bodenlöchern und die weißen Mineralien sahen trotz des grauen Himmels sehr schön aus.





Es gab einen Holzweg um die Quellen zu den jeweiligen größeren Stellen zum Knipsen.





Da es zu regnen anfing, waren nicht viele Leute unterwegs. Ich hatte mir Maurice umgeschnallt und bin vorsichtig den Holzweg entlang gegangen. Es war durch den Regen etwas rutschig und ich wollte nicht stürzen.





Zeit für ein Selfie hatten wir dann auch.





Zurück im Auto hatten wir kurz überlegt, doch wieder ins Apartment zu fahren, da der Regen schon ätzend war. Aber es sollte aufklaren, wir waren nun schon bis zum Park gefahren, also sind wir die kleine Runde losgefahren. Diese hat trotzdem mit den Pausen 4 h gedauert.

Der nächste „Must See“ Punkt auf der Route waren die Tower Falls. Auch hier war es 150 Yards zwischen Parkplatz und Aussichtsplattform, näher ran kam man nicht. So sehen die Tower Falls aus.



Weiter ging es zu einer kleinen Umfahrung zur Besichtigung von sogenannten Virginia Kaskaden. Da man erneut direkt vom Auto aus Bilder machen konnte, haben wir Maurice nur kurz mal rausgenommen und ein paar Fotos gemacht.





Ob er bei der Entfernung wohl was erkennen konnte?



Weiter ging die Runde und wir kamen irgendwann zum Roaring Mountain. Auch hier dampft es aus dem Berg und früher hat es wohl auch laut Gegrummelt, weshalb der Berg diesen Namen bekommen hat.



Also alles in allem ist es schon schön hier im Yellowstone Nationalpark. Auch heute haben wir wieder einen wilden Bären gesehen, verschiedene Büffel und Huftiere. Aber es sind eben auch viele Menschen und sehr viele Autos unterwegs, so dass nichts von dem, was man hier sieht, so richtig „natürlich“ wirkt. Das hat natürlich Vorteile, man kommt gut an allen Sehenswürdigkeiten vorbei auch ohne Jeep und es gibt auch verschiedene Tankstellen und Läden im Nationalpark, aber es ist eben irgendwie auch alles von Menschenhand verändert. Schön ist, dass wir so mit Maurice alles sehen können, was es so zu sehen gibt. Er ist schon etwas schwer geworden und stundenlange Wanderungen würde ich ungern mit ihm unternehmen wollen. Aber etwas mehr Ruhe und Natur hab ich mir hier schon irgendwie vorgestellt.

Morgen ist erneut ein kompletter Regentag vorhergesagt. Wir werden also noch einmal kürzer treten müssen. Es gibt eine Mall in der Nähe, vielleicht gehen wir einfach shoppen. Ihr werdet es erfahren.



Dienstag, 10. September 2019
Lazy day
Die Wettervorhersage sollte leider Recht behalten – heute war es den ganzen Tag regnerisch. Daher hat es sich für uns nicht gelohnt, erneut nach Yellowstone zu fahren.

Maurice hat mal wieder die Nacht über jede Stunde nach Essen verlangt. Somit war ich über das schlechte Wetter dankbar und habe mich im Bett einfach nochmal umgedreht und bis gegen 10 Uhr geschlafen.

Wir haben dann hier zu Hause gefrühstückt. Hier mal ein Bild vom Esstisch und der dahinter befindlichen Küche. Ihr könnt ein schönes Detail dieses Apartments erkennen – den kleinen „Fluß“ der sich hier durch das gesamte Apartment auf dem Boden schlängelt. Überall im Apartment findet man Deko im Zusammenhang mit Angeln oder der Natur, wirklich sehr schön eingerichtet.



Nach dem ausgiebigen und entspannten Frühstück haben wir uns heute ganz viel mit Maurice beschäftigt. Es gab mal wieder intensivere Sporteinheiten, um das Umdrehen zu üben (von Bauch auf Rücken klappt schon sehr gut) und um seine Muskulatur auf das Sitzen vorzubereiten.



Auch scheint er weiterhin mit seinem ersten Zähnchen zu kämpfen, er kaut gern und ausgiebig auf diesem Zahn-Spielzeug herum.



Seit 2 Tagen scheint er sich auch sehr für unsere Gesichter zu interessieren. Er kommt mit seinem Kopf ganz nah an uns ran, greift sich die Nase, die Haare oder steckt seine Finger in unseren Mund. Und heute hat er dann dazu noch das erste Mal meine Brille entdeckt und sie sich gleich mehrfach geschnappt.



Gegen 14 Uhr sollte es dann endlich trockener werden und wir wollten eine Runde in der Nachbarschaft spazieren und gleich noch für das Abendessen einkaufen gehen (ja, zu Fuß!). In der Ferne hat man weiterhin die dicken Wolken in den Bergen gesehen, aber es blieb immerhin für die Zeit unseres Spaziergangs trocken.





Das einzige „wilde“ Tier, was uns heute über den Weg gelaufen ist, war diese Katze.



Nach dem Spaziergang und dem erfolgreichen Einkaufen haben wir Maurice dann auch mal wieder gebadet. Hier gibt es erneut keine Badewanne, aber die Spüle ist so groß, dass Maurice ganz locker darin Platz gefunden hat. Wir haben einfach die Spüle mit einem Handtuch ausgelegt und er hatte Spaß.



Frisch gesäubert und gefüttert (Süßkartoffelbrei ist weiterhin der Hit) ist er dann nach einer weiteren Spieleinheit eingeschlummert und schläft nun schon seit 3 h. Ich hoffe, dass die Nacht mal wieder etwas entspannter wird….

Abendessen gab es wie gesagt auch. Wir haben Brokkoli gekauft und Kartoffelpüree sowie noch einmal Salat und ein Steak. Super lecker und auch viel besser für den Geldbeutel, wobei auch Lebensmittel einkaufen durchaus teurer ist, als bei uns in Deutschland.



Leider ist für morgen noch einmal Regen angesagt. Mal sehen, wie wir morgen unsere Zeit verbringen. Bald geht es ja ab in den Süden für uns, da ist die Wettervorhersage auch weiterhin sonnig und schön warm…



Montag, 9. September 2019
Buy 1 – get 1 free
Getreu dem Motto „buy 1 get 1 free“ gibt es heute zwei Tage auf einmal. Gestern haben wir in einer der günstigeren Unterkünfte übernachtet, einem relativ günstigen no-name Motel. Wlan war zwar vorhanden, aber es ging nur direkt an der Tür unseres Zimmers und war für das Hochladen von Bildern nicht geeignet. Dazu kam, dass das Motel so schlecht war, dass es dem schlechten Wetter nicht standhalten konnte. Es war wirklich kalt, die Fenster und die Tür waren undicht und ließen sich nicht schließen, es zog durch alle Ritzen und dass es draußen auf 10 Grad abkühlte war auch nicht hilfreich. Wir haben alle 3 die Nacht ziemlich gefroren und Maurice hat dann die zweite Hälfte der Nacht unter meiner Decke mit mir gekuschelt.

Aber fangen wir den gestrigen Tag von vorne an. Wir sind pünktlich von unserem letzten Apartment losgefahren und das Wetter war, wie vorhergesagt, zunächst freundlich mit etwas Wolken am Himmel. Der erste Halt sollte der Devils Tower sein.

Der Weg dahin war zunächst erst einmal wieder typisch „mittlerer Westen“ – Prairie und Horizont soweit das Auge reicht.





Aber nach einer Stunde Fahrt waren wir dann endlich da – am Devils Tower. Dies war damals vor 20 Jahren für mich eines der beeindrucktesten Orte, die ich hier sehen durfte. Und auch diesmal war es wieder beeindruckend. Dieser Kollos aus Stein ist riesig und die Struktur wirklich einzigartig. Das lässt sich hoffentlich auf diesem Bild hier gut erkennen.



Wir haben uns dazu entschieden, den Rundweg um den Berg herum zu laufen. Also habe ich Maurice umgeschnallt und los ging es. Der Ausblick auf halber Höhe war super schön.





Maurice war irgendwann zu wach, um weiter im Tragetuch zu bleiben. Also hat Papa ihn sich geschnappt und er konnte sich etwas besser umsehen.





Am Fuße des Devils Tower ist wieder viel Prairie gewesen, so dass wir diesmal auch hier angehalten haben, um Fotos von den typischen Bewohnern der Prairie zu machen.



Überall schauten die Köpfe dieser süßen Erdmännchen aus dem Boden und hier und da hat man das Pfeifen gehört. Sehr niedlich.

Leider waren wir überhaupt nicht hungrig, so dass der Büffel Burger leider von anderen gegessen werden musste. Wir sind weitergefahren und haben noch die spannende Umgebung vom Devils Tower genossen.



Leider wurde es dann die nächsten 3 h der Autofahrt nicht mehr so spannend. Wir sind weiterhin nur meilenweise durch flache Prairie gefahren. Die Wolken zogen auch immer weiter zu und es wurde immer windiger. Wir haben trotzdem immer mal wieder Pause gemacht, um Maurice zu bespaßen.



Wir waren dann recht früh in Buffalo, Wyoming – leider. Das Motel hat zwar sehr gute Bewertungen gehabt, war aber, wie oben geschrieben, eher nicht so gut. Das lag vor allem am Wetter. Sie hatten einen beheizten Pool, aber bei so viel Wind und den Wolken haben wir den Außenpool nicht nutzen können. Das Motel hatte kleine 2-Zimmer-Häuser, die man mietet. Es gab noch einen Fernseher mit VHS, das war wohl auch die Zeit, in der das Interieur das letzte Mal aktualisiert wurde. Es wär ok gewesen, wenn das Wetter wärmer und weniger windig gewesen wär. Aber unter diesen Wetterbedingungen haben wir eigentlich nur gefroren.

Um es etwas angenehmer zu machen, haben wir das beste Lokal des Ortes im Internet recherchiert und wollten richtig schön Steak essen gehen. Da es Samstag war und das Wetter schlecht, mussten wir leider 30 Minuten auf einen Tisch warten. Aber das hat sich dann wenigstens gelohnt, das Steak, welches wir uns geteilt haben, war super.



Spannend war dann nur, dass die Rechnung „netterweise“ gleich 20% Trinkgeld für die Kellnerin mit addiert hatte und das offensichtlich auch nicht verhandelbar war. Aber gut, darüber wollten wir uns dann nicht mehr ärgern.

Da die Nacht kalt war, war sie auch früh zu Ende. Das Motel hat kein Frühstück angeboten (vermutlich war das gut für uns) und somit sind wir einfach gegen 9 Uhr gleich losgefahren. Ein kleines Frühstück gab es unterwegs. Es war zwar noch recht wolkig, aber es klarte sich dann gegen 10:30 Uhr endlich auf.



Die Wolken hingen aber noch in den Bergen. So gab es dann schöne Bilder wie dieses.



Auf dem Weg zum Yellowstone National Park sind wir durch den Bighorn National Forest gefahren. Wir haben im Motel eine Karte von Wyoming bekommen, die hier eine spezielle besonders schöne Route zum Yellowstone National Park empfohlen hat. Die Tour war zwar ein Umweg von mehr als 2 Stunden, aber da wir für heute eh nicht viel vorhatten, haben wir das in Kauf genommen.

Die Natur war schon sehr beeindruckend.



Auch Maurice hatte mal wieder Spaß. Immer wenn wir anhalten, darf er zu Papa und mit ihm rumalbern. Mich sieht er ja die Fahrt über andauernd.





In diesem Bighorn Forest gab es auch einen schönen See aber vor allem ganz viel schöne Ausblicke.







Wir waren erstaunt, wie stark wir bergauf gefahren sind. Wir waren fast 3000 Meter hoch. Aber die Felsen links und rechts waren ebenso beeindruckend wie der Blick ins Tal.



Auch hier zogen immer mehr Wolken auf. Wir waren dann nach knapp 4 h am östlichen Eingang des Yellowstone Nationalparks. Es gab keine Straßen drum herum, also sind wir durchgefahren.



Es ziehen sich 2 große Flüsse durch den riesigen Nationalpark. Es war trotz schlechtem Wetter wie in einem Bilderbuch. Viel Natur, überall Haltepunkte von denen Spazierwegen abgehen und auch einiges an wilden Tieren.



Wir haben für die verschiedenen Nationalparks, die wir hier ansehen wollen, die Empfehlung bekommen, einen Jahrespass zu kaufen. Der hat sich dann bereits jetzt schon ausbezahlt. Die Tageseintritte sind meist zwischen 25 und 30 Dollar. Da wir die nächsten Tage sicher mehrfach nach Yellowstone fahren und auch schon die Badlands besichtigt haben, hat sich das bereits ausbezahlt.

Nun zum Wildlife hier. Es gab auf den weiten Ebenen des Yellowstone NP zunächst richtig viele Büffel zu sehen. Weit in der Ferne lagen große Herden, aber auch direkt neben den Wegen waren immer mal wieder Büffel.



An einer weiteren Stelle standen ParkRanger und richtig viele Menschen. Sebi musste sich aufs Fahren konzentrieren aber ich habe erfolgreich einen Blick auf einen wilden Bären bekommen. Für ein Foto hat es nicht gereicht, wir wollten nicht auch noch mittenmang der anderen Leute parken, aussteigen und dann schon alles verpasst haben.

Es fing dann an zu regnen. Wir waren nun auch schon einige Stunde im Auto und da wir noch ein paar Tage hier sind, sind wir nur noch zum nördlichen Ausgang gefahren. Dort standen ein paar Wilde Huftiere rum – ich habe vermutet, dass es sich um Elche handelt. Für Rehe waren sie eindeutig zu groß. Man wurde gebeten, die Tiere einfach nur langsam zu umfahren, aber sie haben einen recht entspannten und zahmen Eindruck gemacht.



Wir sind dann gegen 17 Uhr hier beim nächsten Apartment angekommen. Da wir weiterhin noch die letzte Nacht in den Knochen hatten und auch eine lange Autofahrt, sind wir einkaufen gefahren, um zu Hause zu Essen. Ich habe dann ein Steak, ein paar Pilze und Salat gemacht und somit gab es ein richtig leckeres und sogar halbwegs gesundes Abendessen für uns.



Dieses Apartment hier ist toll. Es ist sehr liebevoll eingerichtet, hat alle modernen Annehmlichkeiten und ist riesig. Wir lassen es uns jetzt hier gutgehen und morgen soll es dann auch wieder etwas besser werden.



Samstag, 7. September 2019
Halbzeit – 3,5 Wochen und 5.500 km
Heute sind knapp 3,5 Wochen um, die Hälfte unserer Zeit hier in den USA liegt nun leider schon hinter uns.

Wie vorhergesagt hat es heute früh geregnet. Wir haben also alle versucht etwas länger zu schlafen – mit Baby unmöglich. Somit haben Sebi und ich abwechselnd auf den Kleinen aufgepasst und der andere hat noch etwas geschlummert. Frühstück gab es auch nur ein paar Cornflakes zu Hause, hat aber gereicht.

Gegen 12 Uhr haben wir dann beschlossen, doch nicht den ganzen Tag zu gammeln. Ich hatte gelesen, dass es hier in den Black Hills auch einige Höhlen gibt, die man sich ansehen kann. Außerdem sah die Wettervorhersage vor, dass es eigentlich noch aufklaren sollte.

Eine der größeren Höhlen war auch in unserer Nähe. Online war zu lesen, dass man eine Jacke mitbringen soll, denn es ist in der Höhle nur knapp 8 Grad Celsius. Wir haben also etwas wärmere Sachen angezogen und eingepackt und ab ging es.

Der Himmel wurde immer mal etwas heller, wobei es auf der Fahrt doch fast ausschließlich geregnet hatte. Aber als wir der Höhle näher kamen wurde es dann doch noch freundlicher. Am Wegesrand liefen ein paar Kühe, sonst war die Fahrt vor allem wegen des grauen Wetters unspektakulär.



Die Höhle selbst war ganz nett anzusehen. Wir haben eine ca. 45 minütige Führung gemacht, wobei die junge Dame, die die Führung geleitet hat, eher lustlos und unmotiviert war. Für amerikanische Verhältnisse war das schon komisch, normalerweise wird man hier eher mit etwas zu viel überschwänglicher Freude empfangen.

Heute hat Sebastian das erste Mal beschlossen, Maurice zu tragen. Das war, wie sich später herausstellte, eine gute Sache – für mich... :)



In der Höhle gab es so die üblichen Dinge zu sehen. Einige spannende Gebilde aus Stalaktiten und Stalagmiten, die ganz nett beleuchtet waren. Den Kopf musste man meist einziehen und es war in der Tat frisch und feucht.







Nach der Führung hatte sich das Wetter noch weiter aufgehellt und wir haben beschlossen, dass wir so nah am Custer National Park waren, dass wir hier noch eine weitere Runde drehen wollten. Nach unserem letzten Besuch hier habe ich in der Broschüre gelesen, dass es hier noch einen sogenannten Needle Highway gibt, also eine Straße mit lauter Haarnadelkurven.

Der Beginn sah schon nett aus.



Was dann folgte, haben wir auch nicht erwartet. Es ging ziemlich stark bergauf und in der Tat war die Straße sehr schmal und sehr kurvig. So was haben wir in den Staaten bisher auch noch nicht erlebt. Aber die Aussicht an den verschiedenen Aussichtspunkten war spektakulär.





Da wir meist nur kurz angehalten haben, hat Maurice den Blick immer von Papas Armen aus schweifen lassen. Aber Zeit für ein bisschen Quatsch war dann auch.



Der Needle Highway zieht sich durch einige sehr spannende Gebilde aus Stein. Teilweise war es so schmal, dass man nur noch eine Spur hatte, so zum Beispiel hier.



Aber auch hier sind wir mal kurz etwas geklettert und haben uns die Beine vertreten.





Auch ein paar lustige Steinformationen waren am Wegesrand zu sehen. Erkennt ihr, was wir hier erkannt haben?



Sobald die Gebirge mal kurz Platz gelassen haben, bot sich uns ein richtig toller und weiter Blick über die Black Hills. Da es nun wirklich ganz aufgeklart war, haben wir noch einmal ein paar tolle Bilder machen können.



Und natürlich auch eins von uns beiden.



Wir waren sehr froh, dass wir uns noch einmal auf den Weg gemacht haben und dieser Empfehlung gefolgt sind, das war ein schöner Abschluss für die Tage hier in den Black Hills.







Da wir spät gestartet sind und nun doch viel Zeit auf dem Needle Highway verbracht haben, machte sich dann der Hunger bemerkbar. Wir haben Mittag ganz ausfallen lassen und die Rückfahrt vom Custer National Park war knapp 1,5 Stunden. Leider haben wir auch für Maurice keinen Brei mitgenommen, der hat sich aber mit meiner Milch zufrieden gegeben.

Wir haben dann gegen 18:30 Uhr ein Applebee’s angesteuert und schnell was gegessen. Ich hatte Rippchen mit Kartoffelpü und Brokkoli, Sebastian einen Burger.



Wir haben ganz flink gegessen, denn Maurice wurde dann doch langsam hungriger. Allerdings war er weiterhin friedlich und hat mal wieder im Restaurant einiges an Aufmerksamkeit erhascht. Immer wieder sprechen uns Leute darauf an, wie süß sie ihn finden. Heute bei Applebee’s hat uns einer geraten, doch noch „10 weitere von der Sorte“ zu machen.

Zu Hause gab es dann den heiß ersehnten Brei für Maurice. Wir hatten noch ein halbes Glas Süßkartoffel da, was er mit viel Freude verschlungen hat. Dann wollte ich noch einmal den Bananenbrei versuchen, dieser Versuch ist dann doch wieder kläglich gescheitert. Also haben wir ein neues Glas Süßkartoffel aufgemacht, ihn damit glücklich und satt bekommen und er ist kurze Zeit später eingeschlafen. Wir packen gleich die Taschen zusammen, morgen geht es weiter Richtung Yellowstone (mit einer Zwischenübernachtung).

Der Tacho sagt uns, dass wir nun auch schon über 3.400 Meilen verfahren haben, das sind fast 5.500 km. Man fährt doch schon einiges weg, bei den Entfernungen. Aber bei so viel Aussicht entlang den Straßen, wird das Autofahren nicht wirklich langweilig.

Morgen soll es zwar noch einmal bewölkt starten, aber dann gegen Mittag klar werden. Das ist gut, denn morgen müssen wir den Devil’s Tower besuchen auf unserer Fahrt weiter Richtung Yellowstone. Drücken wir die Daumen, dass wir den Devil’s Tower bei Sonnenschein sehen können.



Freitag, 6. September 2019
Natur pur
Die Nacht war halbwegs erholsam, auch wenn Maurice und ich nicht nur die gleichen großen blauen Augen haben, sondern aktuell morgens auch immer die gleichen tiefen Augenringe..



Nach einem Frühstück zu Hause, diesmal auch mit Kaffee (Bedienungsanleitung sei Dank – ja Kris, du kannst stolz auf mich sein!), ging es dann heute wie geplant in den Spearfish Canyon. Kaum sind wir von der Interstate abgebogen, haben wir verstanden, warum diese lange Umfahrung mitten durch den Canyon besonders empfohlen wird. Links und rechts neben der Straße waren hohe spannende Felsen, viel Natur und durch den kompletten Canyon fließt überall Wasser.





An verschiedenen Stellen wird das Wasser genutzt, um Strom zu generieren. Besonders interessant war hier dieses Schild, welches doch tatsächlich den Ortsnamen „Maurice“ nebst dazugehöriger Wassermühle eingezeichnet hat.



Interessant vor allem dadurch, dass die meisten Amerikaner, die den Namen Maurice hören, zunächst irritiert sind. Vielleicht sprechen wir den Namen auch zu französisch aus, so oder so, es wird meist mehrfach nachgefragt, wie genau der Name lautet.

Anfänglich waren die ganzen Bachläufe und kleinen Wasserfälle immer direkt an der Straße mit einem direkt daneben befindlichen Parkplatz, so dass ich schon etwas traurig war. Ich wollte gern ein paar Schritte gehen und mich heute auch bewegen. Das Wetter war traumhaft schön und da es im Canyon durch die hohen Felsen und das Wasser recht kühl war, wollte ich doch ganz gern irgendwo wandern. Aber einen Wanderweg haben wir auch nach einer guten halben Stunde Fahrt mit bestimmt 10 Aussichtspunkten nicht gefunden. Amerikanisches Reisen: Anhalten, Aussteigen, Foto machen, Weiterfahren.

Irgendwann sind wir aber fündig geworden. Einer der weiteren Parkplätze im Canyon hatte einen unbeschrifteten kleinen Weg als Abzweig. Es stellte sich heraus, dass es sich hierbei immerhin um einen 1,5 Meilen langen Weg entlang des Bachlaufs handelte. Dankbar sind wir (nun ja, ich war dankbar, Sebastian war dabei) ausgestiegen, ich habe mir Maurice umgebunden und los ging es.

Wir waren nicht die einzigen Spaziergänger, uns kam nach ca. 15 min Marsch sogar ein Amerikaner entgegen. Ob der sich wohl verlaufen hatte?



Die Natur um uns herum war toll. Felsen, Bäume und das stetige Plätschern des Bachlaufs haben dann auch Sebastian aufgeheitert, was hier vielleicht noch nicht ganz zu erkennen ist.



Maurice war dabei, auch wenn er die komplette Wanderung von ca. 1 h verschlafen hat.





Ich habe es dennoch genossen mal ein paar Schritte zu gehen und sogar ins Schwitzen zu kommen.



Zurück zum Auto ging es dann weiter. Es sollte im Canyon auch 2 größere Wasserfälle geben, die wir noch ansehen wollten. Die Wasserfälle waren dann tatsächlich auch mit einem kleinen Wanderweg zu erlaufen (aber natürlich konnte man auch direkt hinfahren und vor Ort parken). Ich habe Sebastian zu einer zweiten kleinen Wanderung überredet bekommen, auch wenn der sich schon gut an den American way of life gewöhnt hat.

Auch dieser zweite Wanderweg war wirklich schön. Die Natur hier in den Black Hills ist super schön und die Luft im Spearfish Canyon war sehr erfrischend.





Immer mal wieder konnte man ans Wasser, welches übrigens sehr klar war (aber auch kalt) und aufgrund der Regenbogenforellen viele Angler angezogen hat. Aber auch wir haben immer mal kurz einen Abstecher runter an den Bachlauf gemacht.





Auch diese kleine Wanderung hat uns nach knapp einer halben Stunde zu den Wasserfällen geführt, die nicht super spektakulär waren, aber trotzdem sehr schön. Mein Motto war heute eh: der Weg ist das Ziel.





Maurice war auf dem Rückweg der Wanderung sogar mal wach, das Rauschen des Wassers hat ihn dann doch irgendwie wach gemacht.

Hier mal noch ein Bild des Wanderwegs selbst, auf dem gab es diesmal sogar regelmäßig schöne Bänke mit Aussicht. Stillen war also auch kein Problem.



Gegen 16 Uhr waren wir dann zurück im Apartment. Maurice hat erneut ein halbes Glas Gemüsebrei verdrückt, er hat jetzt wohl Gefallen daran gefunden. Die Banane, die wir ihm auch angeboten haben, hat er aber noch verschmäht.

Sitzen war dann der Tod für uns, die frische Luft und die Bewegung haben ihren Tribut verlangt. Eigentlich hatte ich aufgrund des schönen Wetters und wolkenfreien Himmels überlegt, doch noch eine Tour zum Devils Tower zu machen. Dieser ist nur knapp 1 h von hier entfernt. Wir hätten den Sonnenuntergang ansehen können. Aber wir waren dann doch irgendwie kaputt und haben uns nach dem Duschen dann lieber ausgeruht.

Abends ging es dann Essen. Diesmal waren die Portionen sogar überschaubar und machbar.



Als Belohnung gab es im Anschluss noch ein Eis, welches wir so schnell runtergeschlungen haben, dass es davon leider kein Foto gibt.

Ab morgen soll das Wetter etwas schlechter werden. Wir lassen uns mal überraschen. Ein wenig Abkühlung klingt gut, immerhin war es heute auch wieder um die 30 Grad. Aber für die Tour zum Devils Tower wär Sonnenschein schon ganz nett. Da wir aber noch 2 Tage hier in der Gegend sein werden, können wir je nach Wetterlage spontan dahin fahren.



Mittwoch, 4. September 2019
Veränderungen der Natur – Badlands
Heute früh sind wir in Sioux Falls losgefahren bei wolkenverhangenem Himmel. Die Natur hat sich schnell verändert, im Vergleich zu Minnesota. Hier in South Dakota hat uns zunächst Grünland erwartet. Grüne sanfte Hügel, Sicht bis zum Horizont und die Sonne hat schnell die Wolken vom Morgen vertrieben.





Wir sind knapp 3,5 h durch diese sich kaum verändernde Landschaft gefahren. Zum Glück gibt es hier in den USA viele Werbeschilder an den Straßenrändern, denn sonst wär man bei dieser immer gleich bleibenden Optik vermutlich am Steuer eingeschlafen.

Wir haben abwechselnd zum Grün immer mal ein Feld mit Mais oder Sonnenblumen gesehen oder ab und zu auch mal ein paar Kühe. Aber das war es dann an Spannung auch schon gewesen. An der Stelle darf aber erwähnt werden, dass es uns trotzdem sehr gut gefallen hat. Es ist beeindruckend, wie weitläufig dieses Land ist.

Nach 3,5 h kam dann Abwechslung ins Spiel. In der Ferne haben sich ein paar schroffe Hügel angedeutet. Schnell kamen wir auch an die Abzweigung zum ersten richtigen Nationalpark unserer Route – den Badlands.

Diese Felsen mit den markanten Farbschichten sind wirklich sehr beeindruckend. Das Wetter war traumhaft, fast schon etwas zu heiß. Die Sicht war aber atemberaubend.





Die Felsen waren meist in Beige-Tönen und Rot-Tönen gehalten. Zwischendurch war aber auch ein kräftigeres Gelb zu entdecken.



Wir sind an den verschiedenen Aussichtsstellen angehalten und haben Bilder gemacht. An einer Stelle wollten wir auch einen der Wanderwege testen. Also habe ich Maurice umgebunden und ab ging es durch die Felsen.



Leider haben wir diesen Plan ohne Maurice gemacht. Er hat ziemlich schnell unter der Hitze gelitten und geweint und wollte nicht, dass wir weiterlaufen. Also sind wir umgedreht, er hat was getrunken und sich dann im Visitor Center in der Klimaanlage wieder erholt. Wir haben ihn dann bis auf einen Kurzarmbody ausgezogen und dann ohne Trage auf dem Arm einfach getragen. Das hat ihm schon deutlich besser gefallen.



Die Badlands sind schon sehr beeindruckend. Mitten in dem Grasland tauchen da plötzlich diese bunten schroffen Kleckerburgen auf.



Nach den 30 Meilen der „Scenic Road“ ging es dann wieder zurück auf den Highway. Aber bis jetzt hatte sich die Optik dann dort nicht weiter verändert, es blieb bei der Steppe der letzten Meilen.



Wir haben in den weißen kleinen Hügeln, die die Steppe unterbrochen haben, dann immer mal wieder Erdmännchen entdeckt. Auch gab es bei den Badlands eine Büffelherde, aber bei beiden Tierarten waren wir zu langsam und haben kein Bild gemacht.

Weniger langsam war Sebastian beim Autofahren. Die Konsequenzen sind hoffentlich trotz Bild-Verkleinerung deutlich zu erkennen:



Unser Auto ist voller Leichen von Käfern, Fliegen und was auch sonst so dagegen geklatscht ist. Ich habe an diversen Tankstellen schon 2 x die Scheiben geputzt, aber durch die Hitze sind die Flecken einfach schon zu stark eingetrocknet.

Irgendwann wurde das Grasland wieder hügeliger und die Hügel haben auch wieder mehr Vegetation gezeigt. Sie wurden immer mehr von dunklen Bäumen eingenommen und die Region verdient dadurch auch ihren Namen: Black Hills. Hier in den Black Hills haben wir nun wieder ein Apartment, in einem Ort im Norden der Black Hills – Spearfish. Das Apartment ist sehr schön und wir haben erstmal wieder alles ausgepackt und weggeräumt.

Maurice zeigt weiterhin trotz sehr regelmäßigem Trinken die deutlichen Anzeichen von Hunger. Da wir erneut eine Zeitzone überschritten und eine weitere Stunde gewonnen haben, war es bei unserer Ankunft in Spearfish früher als gedacht. Also haben wir die Ruhe genutzt und Maurice noch einmal versucht, Brei zu füttern. Diesmal gab es Süßkartoffel-Brei. Das war endlich der Volltreffer. Maurice hat sichtlich Spaß am Essen gehabt, er hat immer wieder nach dem Löffel gegriffen und den Mund aufgerissen oder die Zunge nach dem Löffel gestreckt.



Da dies das letzte kleine Glas war, was wir von der Babynahrung hatten und da wir so oder so noch mehr Getränke und etwas Essen brauchten, sind wir nochmal los in den nahegelegenen Laden. Wir haben neben den Sachen für Maurice dann auch Sachen für unser Abendbrot gekauft und wollten den Abend hier im Apartment ausklingen lassen.



Es gab also mal wieder mehr gesunde Sachen: Hühnchenfilet, Brot mit Butter und einen gemischten Salat mit Feta.

Maurice hat am Abend dann noch einmal mit der Verdauung gekämpft, der kleine Körper muss sich jetzt erstmal auf den Brei einstellen. Milch gibt es aber weiterhin, sie wurde am Abend dann auch gleich wieder dankend genommen.

Für morgen haben wir noch keine konkreten Pläne. Da wir ein paar Tage hier in der Region sind, können wir spontan schauen, was wir als erstes machen. Vielleicht das Wahrzeichen von South Dakota: Mount Rushmore?



Dienstag, 3. September 2019
Wildlife – Part 1
Heute hieß es auch für uns Abschied nehmen aus Minnesota. Wir haben am Morgen leider einen weinerlichen Maurice gehabt, so richtig war uns nicht klar warum. Er ließ sich erst beruhigen, als ich ihn umgebunden habe und draußen spazieren gegangen bin. Aber, um das vorweg zu nehmen, den restlichen Tag war er dann super entspannt und was auch immer es war, es hatte sich nach dem kurzen Schläfchen beim Spaziergang irgendwie von selbst erledigt.

Auf dem Weg nach Sioux Falls haben wir zwei Zwischenstopps geplant. Als erstes ging es zu Cabela’s. Das ist ein riesiger Laden der alles rund um’s Jagen, Angeln und Outdoor hat. Das Cabela’s liegt bei Owatonna und war für mich besonders spannend, da ich hier bereits vor 20 Jahren mit meinen Eltern zu Besuch war. Es hat sich auch optisch wenig geändert.

Spannend für uns Europäer ist die riesige Auswahl an Waffen zum Jagen. Schon irritierend, wenn man so mit Baby entlang der Reihen mit Gewehren läuft.



Auch Armbrüste und natürlich tonnenweise Angeln sind dort zu finden.





Ebenfalls beeindruckend aber irgendwie auch irritierend ist das Zentrum des Ladens. Hier befindet sich eine sehr große Sammlung ausgestopfter Tiere, drapiert nach Regionen und teilweise mit Plaketten versehen mit dem Foto des Jägers mit seiner Trophäe.







Ich erspare euch die Bilder der exotischen Tiere. So finden sich im Cabela’s auch ausgestopfte Tiere wie Löwen, ein Elefant, Nashörner etc.

Neben all den toten Trophäen gab es aber auch lebende Tiere zu sehen.



Nachdem wir uns alles angesehen haben, sind wir dann weitergefahren. Maurice ist gleich wieder eingeschlafen. Als nächstes Stand der Menopa State Park auf dem Plan. Hier soll es eine Bison-Route geben, die man mit seinem Auto langfahren kann.

Wir sind in dem Reservat angekommen und hatten weiterhin ganz schönes Wetter.



Bisons waren zu sehen, allerdings in sehr weiter Ferne. Gut für sie, so haben sie wenigstens viel Auslauf, doof für uns, mit Handy waren sie schwer zu knipsen.



Weiter ging es dann nach Sioux Falls. Wir sind hier gegen 16 Uhr angekommen, haben im Hotel eingecheckt, uns kurz frisch gemacht und sind dann zu den Namensgebern gefahren, den Wasserfällen von Sioux Falls.

Die Wasserfälle befinden sich im Falls Park und waren wirklich ziemlich cool anzusehen.



Wir haben uns mal an einem Selfie versucht.



Maurice mag es sehr, getragen zu werden, also habe ich für den Spaziergang entlang der Wasserfälle den kleinen Wurm getragen. Nur in der Nähe der Fälle musste ich seinen Kopf etwas bedecken, da war es doch schon ganz schön nass.





Abendessen war heute mal etwas anders. Wir hatten keine Lust auf nochmal Fast Food und sind in ein Restaurant mit „Country Style“ Küche gefahren. Hier gab es Kartoffelbrei und Gemüse und Braten, mal sehr angenehm nach all den Burgern.



Satt und müde sind wir jetzt im Hotel. Hier gibt es eine Badewanne mit Stöpsel, so dass Maurice gerade noch einmal ein Bad mit Mama genossen hat. Er schlummert jetzt friedlich und soll ruhig mal Kraft sammeln. Morgen steht noch einmal eine längere Autofahrt von über 5 h vor uns. Morgen geht es dann ab in die Badlands und die Black Hills.



Montag, 2. September 2019
Bob and Peg
Für heute war das Treffen mit meiner ehemaligen Gastfamilie, Bob und Peg, angesagt. Wir mussten sehr früh aufstehen. Die beiden wohnen im Süden von Minneapolis, ca 1 h entfernt von unserem Apartment. Da wir um 9 Uhr zum Gottesdienst vor Ort sein wollten, sind wir um 6:30 Uhr aufgestanden. Kris hat seine Taschen gepackt, damit wir gleich im Anschluss an unser Treffen mit Bob und Peg zum Flughafen fahren können. Wir haben uns also angezogen, Taschen gepackt und etwas gefrühstückt und dann ging es ab nach Faribault.

Wir waren pünktlich. Bob hat auf mich gewartet und mich direkt mit offenen Armen empfangen. Maurice war wieder einmal sehr gut drauf und hat mit seinem breiten Lächeln alle Herzen erobert. Zunächst gab es den Gottesdienst. Bob ist seit Kurzem in Rente und der neue Pastor hat den Gottesdienst gemacht. Wir saßen also zusammen mit Bob und Peg und mussten die Gespräche auf später verschieben.

Nach dem Gottesdienst gab es auch hier ein kleines Gathering mit Kuchen, Keksen, Kaffee und Zeit für Quatschen. Maurice hat erneut wieder keinen Mucks von sich gegeben und war das ruhigste Kind während des Gottesdienstes. Somit waren alle total darin interessiert, ihn nach dem Gottesdienst kennenzulernen. Bob hat ihn sich sofort geschnappt und jedem einzelnen vorgestellt.



Bob und Peg haben sich von allen verabschiedet. Sie haben ihr Haus verkauft und werden von nun an in ihrem riesigen Camper durch die Staaten touren und dies war auch ihr letzter Gottesdienst in dieser Kirche. Im Anschluss ging es weitere 30 Minuten südlich nach Waseca, wo der Camper aktuell steht.

Beim Camper handelt es sich erneut um etwas, was wir in Deutschland eher selten zu Gesicht bekommen. Es ist wirklich ein Haus auf Rädern, mit TV, Kamin, großer Küche, separates Schlafzimmer, Bad mit Dusche und WC und natürlich einer Klimaanlage. Nicht vergessen zu erwähnen ist auch die zweite Küche, die sich draußen befindet, damit man beim Grillen nicht reinlaufen muss, um ein kaltes Bier zu bekommen, oder wo man sich die Hände abspülen kann.

Wir hatten eine wunderschöne Zeit mit Bob und Peg. Hier ein Gruppenfoto.



Wir haben lange zusammengesessen, Bob hat Fisch und Koteletts gegrillt, wir haben uns über die alten Zeiten und auch über Aktuelles unterhalten und hatten richtig viel Spaß. Bob hat Maurice nicht mehr weggegeben. Während wir da saßen haben Bob und Peg Zitronen-Oreos hingestellt, weil ich Oreos damals sehr gerne gegessen habe. Maurice hat Bob beim Essen sehr interessiert zugesehen und Bob hat ihm einen Stück Keks in die Hand gedrückt. Zu unserer aller erstaunen hat er danach gegriffen und ihn sich in den Mund gesteckt. Es war mehr ein Zermatschen als ein Essen, aber er hat sehr genüsslich an diesem Keks genuckelt und ist danach friedlich und erschöpft in seinen Mittagsschlaf weggedriftet.





Da Kris seinen Flieger kriegen musste, sind wir dann rechtzeitig nach einer sehr herzlichen Verabschiedung zum Flughafen gefahren. Kris ist jetzt auf dem Heimweg zurück nach Berlin. Es war schön, dass er uns die letzten 2 Wochen auf dieser Reise begleitet hat.

Für uns geht es nun morgen früh weiter Richtung Westen. Nächster Halt: Sioux Falls in South Dakota.



Sonntag, 1. September 2019
Renaissance Festival
Die Nacht war erneut anstrengend, Maurice hat mich innerhalb von 6 h bereits 4 x geweckt zum Trinken. Ganz schön anstrengend, aber die Produktion wird sich schon weiter anpassen und ich hoffe, es wird bald wieder etwas besser.

Gegen Mittag haben wir Kris von seiner Gast-Familie abgeholt und sind zum Renaissance Festival gefahren. Es ist ein wirklich schön angelegtes Areal mit vielen spannenden Dingen zum Entdecken.



Wir sind mehrere Stunden über das Areal gelaufen, haben verschiedenes Essen probiert und uns die Stände mit den verschiedenen handgemachten Dingen angesehen. Für Maurice haben wir ein paar Holzspielsachen gekauft.

Spannend waren auch die verschiedenen verkleideten Leute vor Ort. Manche kamen als Fabelwesen, einige haben sogar ihre Hunde verkleidet und auch eine Arielle haben wir entdeckt.





Es gab auch einiges an Entertainment - Axtwerfen, Feuerspuken und Elefantenreiten und auch dieser lustige Kerl mit einer Eisskulptur auf dem Kopf.



Der Parkplatz war riesig und so sind wir in den Genuss gekommen, mal wieder einen Schulbus zu benutzen, die es hier als Shuttle zu den weiter entfernten Parkplätzen gab.



Maurice hat beim Laufen über das Renaissance Fest eine längere Zeit geschlafen, da ich ihn wieder an mich gebunden getragen habe. Im Bus war er dann wach und super gut drauf.



Nach einer Pause im Apartment haben wir uns am Abend noch einmal auf den Weg gemacht und die angeblich beste Pizzeria von Minneapolis aufgesucht.



Die Pizza war fantastisch. Besonders der Belag war mal etwas anderes als sonst. Sebastian hatte eine Pizza mit Knoblauch und Honig sowie Tomaten und Basilikum. Auf Kris seiner Pizza befanden sich Mandeln mit Spinat, Oliven und Feta.



Wirklich spannend wurde dann das Dessert. Es gab Vanille-Softeis mit Olivenöl und Fleur de Sel. Salz, Öl und Eis klingen komisch zusammen, aber es war wirklich lecker. Da ich beim Bestellen unsicher war, ob ich Salz und Süß zusammen mag, hat mir die Kellnerin sogar noch ein Eis mit Karamellsauce gebracht, was ebenfalls wirklich lecker war – und aufs Haus.



Schöner Ausklang dieses Tags.



Samstag, 31. August 2019
Chaska High and good old times
Für heute war nicht nur schönes Wetter vorhergesagt, auch waren wir ab 12 Uhr mittags mit der Gastfamilie von Kris verabredet. Frühstück gab es zu Hause (Cornflakes und Kaffee). Danach haben wir schnell ein paar Sachen zusammengepackt und los ging es ab nach Chanhassen.

Wir waren im Haus von Kris seiner Gastfamilie, den Arbogasts, verabredet. Sein Gast-Papa war damals in der Chaska High, der High School von Kris und mir, ein Mitarbeiter. Auch wenn die Schule aktuell geschlossen ist, da hier noch Ferien sind, hat er es organisieren können, dass wir heute in die Schule rein können und uns noch einmal die Orte ansehen dürfen, an denen wir vor 21 Jahren sehr viel Zeit verbracht haben.

Also ging es los nach Chaska, ab zur Chaska High School.



Drinnen sah es noch genauso aus wie damals. Unterschied: man hat zusätzlich zu den damals schon bestehenden 3 Gebäuden noch ein identisches 4. Gebäude dazugebaut.



In unseren High School Büchern gibt es zum Beispiel auch ein Bild mit allen High School Austauschschülern hier vor diesen Fenstern auf diesen Sitzplätzen.



Auch die Cafeteria und die Sporthalle sind noch genau wie damals. Wir haben in vielen guten und schönen Erinnerungen geschwelgt.







Zum Schluss gab es noch ein Erinnerungs-Bild von Kris, mir und seinem Gast-Papa.



Es war für Kris und mich toll, noch einmal durch die Hallen zu laufen, die Räume zu sehen und sich an die wirklich schönen vielen Erlebnisse zu erinnern. Aber auch für Sebastian war es sehr spannend, einmal eine große amerikanische High School von innen zu sehen. Vielleicht mag das Bildungssystem in den Staaten von uns manchmal belächelt werden, aber es ist schon sehr beeindruckend zu sehen, was es außerhalb der uns bekannten Unterrichtsfächer hier so alles gibt. Ich hatte damals während des Unterrichts zum Beispiel Theater-Klasse, Koch-Unterricht, kreatives Schreiben und 10-Finger-Tippen.

Kris sein Gast-Papa hat vor 11 Jahren in die dann neu errichtete und eröffnete Chanhassen High School gewechselt. Er hat es trotz Ferien auch möglich gemacht, dass wir auch hierher fahren durften und uns von innen alles in Ruhe ansehen konnten. Diese Schule hat noch mehr Highlights, zum Beispiel eine Werkstatt für Auto-Mechanik als Unterrichtsfach und verschiedene kleine Tonstudios für den Musikunterricht.

Nach unserem spannenden Ausflug in diese beiden Schulen ging es wieder zurück ins Haus der Familie Arbogast. Wir haben uns in den Schatten in den Garten gesetzt und Maurice hat es sich auch gemütlich gemacht.



Die Jungs haben ein Spiel namens Washer gespielt. Es war angeblich die längste Partie dieses Spiels, die bei den Arbogasts je gespielt wurde. Kris und Sebastian haben hart gekämpft und dem anderen nicht einfach den Sieg überlassen.





Irgendwann gab es dann ein Barbeque und wir haben zusammen Abendbrot gegessen. Es gab sehr leckeres selbstgebrautes Bier für die Männer und richtig viel und durchaus gesundes Essen.

Da Maurice seit unserer Ankunft hier in den Staaten noch nicht einmal baden konnte, da keine der Unterkünfte die entsprechenden Möglichkeiten für ein Baby-Bad hatte, hat die Gast-Mama, die seit Jahren als Day-Care-Pflegemutter für viele viele Kleinkinder zuständig ist, uns ein Handtuch gebracht und gezeigt, wie sie die Babies gebadet hat. Maurice hat also endlich mal wieder ein Bad bekommen und nicht nur den nassen Waschlappen.



Im Anschluss war er dann von dem Tag so müde, dass wir nach Hause gefahren sind. Kris bleibt über Nacht bei seiner Familie und wir holen ihn morgen Mittag ab und fahren dann aufs Renaissance Festival.