Dienstag, 1. Oktober 2019
LA bei Sonnenschein
Die Nacht war ausnahmsweise mal wirklich schrecklich. Maurice scheint einen Wachstumsschub zu haben, er hat mich nahezu alle 30 Minuten geweckt und wollte immer noch mehr. Wir haben also leider alle ziemlich wenig geschlafen und am Morgen war die Luft echt raus. Aber die Sonne hat geschienen und wir wollten gern doch noch die BigBus Tour durch LA machen. Also haben wir uns mit viel Kaffee aufgerafft und sind zur Haltestelle gelaufen.

Für 90 Dollar (für uns 3) ging es dann ab Richtung LA. Erster Halt: das Rathaus in Beverly Hills.



Hier sind wir ausgestiegen und wollten von unserer „Santa Monica Tour“ in die rote Linie Richtung „Hollywood“ umsteigen.



Doch zunächst haben wir uns die Füße vertreten und sind den nahegelegenen Rodeo Drive runter und wieder hoch gelaufen.





Nach dem Umsteigen ging es dann vorbei an all den Hotspots von LA. Wir sind durch den Museums-District gefahren. Hier mal das Automobil-Museum, in dem angeblich auch das Batmobil steht. Wir waren zwar nicht drin, aber das Gebäude sieht auch von außen ziemlich spannend aus.



Wir sind ausgestiegen und haben uns das LACMA und den dahinter gelegenen Park angesehen, wobei wir auch hier nicht im Museum waren. Dafür hat die Zeit nicht gereicht und das Wetter war heute auch fiel zu schön um irgendwo lange drinnen zu bleiben.



Weiter mit dem Bus sind wir vorbei an verschiedenen Graffiti Kunstwerken, dem Farmers Market, der Beverly Hills High School und vielen weiteren Dingen.





Wir sind zwar nicht auf den Hollywood Hill gefahren, haben das berühmte Zeichen aber öfter mal von der Ferne gesehen.



Es ging auch an den verschiedenen Fernseh- und Filmstudios vorbei. Hier zum Beispiel Paramount Pictures.



Am mehr als 2.500 Sterne umfassenden Walk of Fame haben wir dann aber doch nicht noch einmal einen Spaziergang gemacht. Es war dann plötzlich schon 4:30 Uhr, da die Straßen echt voller Autos waren und wir oft im Stau stehen mussten mit unserem Bus. Da wir noch zurück nach Venice Beach mussten, haben wir also den Bus zurück zur Umsteigehaltestelle genommen. Aber aus dem Bus heraus haben wir einiges gesehen.



So auch dieses sehr komische Paar. Sie hat ihn, geschminkt und laufend wie ein Zombie, an der Leine über den Walk of Fame geführt..



Da hat auch Maurice große Augen gemacht.



Leider haben wir an der Bushaltestelle feststellen müssen, dass der letzte Bus nach Venice schon um 4 Uhr gegangen ist und wir für unsere 90 Dollar nicht mal mehr nach Hause kommen würden. Wir haben dann also für weitere 20 Dollar ein Taxi genommen und waren dann kurz vor 6 Uhr im Apartment.

LA selbst hat uns aber auch heute nicht wirklich überzeugt. Wir sind zwar nicht wirklich durch die Hollywood Hills gefahren und haben uns dort die schicken Villen aus der Nähe ansehen können, aber der Glanz von LA ist irgendwie mittenmang der Touristen und der vorherrschenden Armut und Bettelei verloren gegangen. Wir haben auf der Bustour zwar viel gehört über „Britney Spears war hier schon einkaufen“ und „Tarantino hat hier mal Mittag gegessen“, aber wirklich schön oder spannend war es nicht. Rodeo Drive war ganz nett, zumindest weniger schmuddelig. Aber es war gut, auch LA auf dieser Reise mal gesehen zu haben. Der Taxifahrer hat uns gesagt, dass die umliegenden Außenbezirke den schönen Teil von LA ausmachen. Die haben wir uns leider nicht wirklich ansehen können, vielleicht beim nächsten Mal.

Den Abend wollten wir noch einmal bei gutem Essen ausklingen lassen. Wir haben ein paar Bewertungen gelesen und da ich gern hier am Meer auch einmal Meeresfrüchte essen wollte, sind wir in ein nahegelegenes Fischrestaurant gegangen. Wir hatten beide Meeresfrüchte als Hauptgang.





Eine Vorspeise gab es auch, Lobster-Roll mit Trüffel. Die haben wir jedoch schneller gegessen als wir sie knipsen konnten. Für Dessert war auch noch etwas Platz, also gab es noch diesen Cobbler mit Beeren und Sahne. Alles super lecker.



Die Sachen haben wir nun mit vollem Magen doch nicht mehr gepackt. Wir hoffen einfach auf eine wesentlich entspanntere Nacht als die letzte und dann packen wir morgen alles zusammen. Wir müssen erst um 11 Uhr hier aus dem Zimmer, das sollte reichen. Wie wir den Tag verbringen, entscheiden wir spontan. Wir wollten gegen 15 Uhr am Flughafen sein, viel Zeit ist da nicht mehr.

Berlin wird uns wohl mit einer Menge Regen erwarten. Da bleibt dann wenigstens genug Zeit zum Wäsche waschen, ausschlafen und auf der Couch relaxen. Wir freuen uns. Die letzten 7 Wochen waren toll und abwechslungsreich, aber nun kann es auch wieder etwas ruhiger werden.



Sonntag, 29. September 2019
Venice Beach – im Regen
Heute wollten wir mal das Auto stehen lassen und uns Venice Beach ansehen. Den Hinweis mit den Kanälen haben wir gern aufgenommen und auch Abbot Kinney. Die Wettervorhersage hat für den Vormittag Wolken angesagt und am Nachmittag sollte es sich aufklaren. Wir haben den Morgen also langsam angehen lassen und sind gegen 11:30 Uhr losgelaufen. Es war zwar noch recht grau aber soweit trocken.

Zunächst wollten wir über Abbot Kinney parallel zum Wasser zu den Kanälen laufen und dann vorne am Wasser den Ocean Front Walk zurück. Wir haben auf der Abbot Kinney Straße einen Markt mit handgemachten Dingen gefunden und uns etwas umgesehen. Weiter ging es dann in Richtung der Venice Kanäle.

Auf einmal fing es erst an zu nieseln und dann doch mächtig zu regnen. Wir haben uns unter einem Baum untergestellt und abgewartet, bis es etwas angenehmer wurde.



Leider hörte das Nieseln vorerst nicht auf. Wir sind aber eh nass gewesen, also sind wir weitergelaufen. Es war immerhin recht warm, wobei es sich schon etwas frisch anfühlte, als wir dann durchnässt waren. Wir wollten bei den Kanälen ein Café suchen und uns dort hinsetzen und abwarten, bis das Wetter besser wird.

Die Kanäle waren schnell gefunden.



Leider scheint die Zeit der Cafés dort vorbei zu sein, es gab kein einziges. Es ist jetzt „nur“ noch eine Wohngegend für die besser betuchten Leute hier. Wir hatten die Hoffnung, dass es bei der Grand Canal Street was geben würde, wo wir uns hinsetzen können. Aber leider war auch hier nicht ein einziges Café in Sicht.



Wir sind also vor zum Ocean Front Walk gelaufen und hatten die Hoffnung, dort irgendwas zu finden wo wir uns hinsetzen und trocknen könnten.

Sebastian war ziemlich durchnässt. Die Palmen und der Strand sehen bei Regen nun leider auch nicht so schön aus, wie man es sich erhofft.



Ich hatte Maurice umgebunden und getragen. Damit der kleine Wurm nicht zu nass und kalt wird, haben wir ein weiteres Tuch über das Tragetuch gelegt. Das hat geholfen, dass wenigstens er trocken bleibt.



Die erste Anlaufstelle hier am Ocean Front Walk war der sogenannte neue Muscle Beach. Dieser ist bekannt für all die gut gebauten Sportler, die hier vor den Augen der Touristen ihre Muskeln spielen lassen. Nun, heute war niemand vor Ort. Im Regen trainiert man wohl nicht.



Außer…



Ebenfalls soll man sich die vielen Graffitis ansehen, die hier überall an die Häuser gemalt sind. Wir haben viele gesehen, aber auch hier wäre mehr Sonne und weniger Regen schön gewesen.





Vielleicht kann man an dieser Stelle kurz ein paar Worte zum Ocean Board Walk sagen, wie er sich uns in den letzten beiden Tagen präsentierte. Ja, hier soll es viele Straßenkünstler und Musiker geben und Hippies etc. Vielleicht liegt es am schlechten Wetter, aber die Überzahl an Personen, die sich hier sowohl gestern Abend, als auch heute aufhielten sind leider Obdachlose und Drogenopfer. Überall, auch auf dem Strand, liegen Bettler, es stinkt stark nach Pipi und überall wird man angesprochen und angebettelt. So richtig schön war es leider bisher nicht. Auch Kunst haben wir nur wenig gesehen, aber auch das mag heute am Regen gelegen haben. Hier mal das Straßenbild, wie es sich zumindest bei schlechtem Wetter präsentiert (beim Versuch das Wandbild dahinter zu knipsen).



Zu den Drogen sei auch erwähnt, dass in Kalifornien Cannabis seit 2017 legal zu konsumieren und zu erwerben ist. Wir haben einige Läden gesehen und überall riecht es nach Gras. Dafür scheint es zumindest bei den Obdachlosen noch zu reichen.. Aber natürlich erstreckt sich das nicht nur auf sie, auch sonst scheint es üblich zu sein, mit einem Joint in der Hand am Strand zu sein.

Nun, weiter zum Tagesgeschehen. Wir waren weiterhin auf der Suche nach Essen. Leider ist auch hier der Weg am Strand wohl nicht ganz der richtige Ort. Es gab eigentlich kaum Lokale mit Sitzplätzen, zumindest nicht an der Strecke, die wir rund um Muscle Beach entlang liefen. Bei uns in der Ecke, wo das Hotel ist, gibt es das schon eher. Aber beim Muscle Beach haben wir immerhin schmunzeln müssen über diesen Stand.



Aber ob man überhaupt einen Döner hier Essen möchte? Auf jeden Fall nicht für 8,99 Dollar!

Da wir bis zu der Gegend, in der sich unser Hotel befindet, nichts gefunden hatten, wo wir uns aufwärmen konnten, sind wir einfach zurück ins Hotel. Wir haben uns abgetrocknet und umgezogen und sind dann einfach an der Ecke vorne bei uns was Essen gegangen. Da war so ein Mexikaner, der ganz gut war.

Nach dem Essen war es immer noch etwas frisch, wir waren wohl doch stärker durchgenässt und durchgefroren. Wir haben uns auf dem Zimmer alle noch einmal hingelegt und einen kleinen Mittagsschlaf gemacht. Was blieb einem bei dem Wetter anderes übrig.

Am späten Nachmittag hat es sich dann aber wirklich deutlich aufgeklart, auch wenn es weiterhin nur 19 Grad waren. Da wir die Tour entlang des Strandes noch nicht bis zum Santa Monica Pier geschafft haben, sind wir diese Runde gegangen. Die Sonne ging langsam unter, während wir zum Pier vorgelaufen sind.







Auf dem Pier sind wir einmal überall langelaufen, haben dem bunten Treiben und Rummel zugeschaut und uns dann wieder auf den Rückweg begeben.





Es lässt sich schon erkennen, dass es hier auch nett sein kann, besonders bei Sonnenschein. Aber es gibt hier auch viel Elend und Armut am Strand, das haben wir heute bei schlechtem Wetter deutlich gesehen.

Für morgen ist dann aber wieder Sonnenschein vorhergesagt. Wir drücken die Daumen, dass es auch so bleibt, damit wir auch mal die schönen Seiten von LA entdecken können. Wir wollten mit dem Big Bus mal alle Highlights abfahren. Dann heißt es morgen auch schon Sachen packen, da wir übermorgen dann zurück nach Hause fliegen. Das Wetter dort sieht auch nicht vielversprechend aus, aber wir konnten uns ja heute schon etwas darauf vorbereiten.



Samstag, 28. September 2019
Ab in die Sonne
Die Wettervorhersage war erneut korrekt – das Wetter in LA war bescheiden. Somit haben wir nach dem ebenfalls bescheidenen Frühstück hier im Hotel (Cornflakes, Muffins und Joghurt standen zur Auswahl) die Sachen gepackt und sind erneut in die Wüste gefahren. Soviel grauen Himmel und Regen kann ja keiner lange ertragen.



Die Vorhersage für die Region um Palm Springs und Joshua Tree Nationalpark sah da schon vielversprechender aus – 29 Grad und Sonnenschein. Die Fahrt sollte 2,5 h betragen und auch nach fast 2 h waren wir irgendwie noch nicht davon überzeugt, dass wir heute noch einmal die Sonne sehen würden.



Nachdem wir dann aber über ein paar Bergspitzen hinweggefahren waren, wurde mein Traum dann doch noch wahr, auf einmal waren die Wolken verschwunden und die Sonne kam zum Vorschein. Wir sind zum Joshua Tree Nationalpark gefahren, der seinen Namen von den sogenannten Joshua Bäumen, oder auf Deutsch Josua-Palmlilien hat. Zunächst ist man erst einmal wieder in der Wüste, somit war der Boden wieder karg und die Pflanzenwelt dürftig.



Aber in diesem Nationalpark finden sich als Abwechslung eben besonders viele und auch große Josua-Palmen, die die knapp 2,5-stündige Fahrt durch den Park spannend gestaltet haben.





Neben diesen speziellen Palmen finden sich hier aber auch große abgerundete Felsen, auf denen man lustig herumklettern konnte. Mit Baby war das weniger machbar, aber Spaß hatten wir trotzdem.



(Maurice und ich sind da im Vordergrund, wenn auch kaum sichtbar)



Wir haben hier und da angehalten und uns ein paar der besonders spannenden Felsen oder Palmen angesehen.



Natürlich braucht auch Maurice immer mal eine Pause und Abwechslung, wenn er nicht gerade schläft. Da er uns immer sehr interessiert beobachtet und uns kopiert bzw. nachmacht, hat er heute mal Papa imitiert und wollte unbedingt auch mal das Lenkrad anfassen.



Im Nationalpark gab es auch eine Anhöhe, von der aus man in der Ferne den San Andreas Graben und auch Palm Springs sowie Coachella erblicken konnte.





Letzter Stopp im Park war ein Kakteen-Garten, der aber nur eine Sorte Kaktus hatte.





Da wir nach diesem Ausflug etwas müde waren, wollte ich noch ins nahegelegene Palm Springs und dort irgendwo einen Kaffee trinken. Gesagt, getan. Die Palmen im Namen gab es hier zu genüge. Der Ort liegt direkt an dem angrenzenden Gebirge, welches die Wolken und das schlechte Wetter perfekt von diesem Ort fernhalten.



Wir haben einen Starbucks gefunden und uns erfrischt. Leider wurde Maurice im Anschluss etwas quengelig und hatte irgendwie keine Lust mehr auf Autofahren. Somit waren wir damit beschäftigt, ihn zu beruhigen und hatten danach keine Nerven mehr, weiter durch den Ort zu cruisen. Wir haben ein paar schöne Gebäude auf unserem Weg durch Palm Springs gesehen, aber „Downtown“ nicht gesehen.

Nachdem wir Palm Springs verlassen haben ging es wieder Richtung LA und in der Ferne hat man gut gesehen, dass sich das Wetter hier noch nicht gebessert hat. Am Horizont waren die dunklen Wolken in den Bergen gut sichtbar.





Im Auto hat Maurice dann weiterhin keine Lust auf seine Spielzeuge gehabt. Aber er findet alles, was wir so in die Hand nehmen spannend und hat sich dann endlich mit einer leeren Wasserflasche beruhigt und sehr lange ruhig beschäftigen können. Danach ist er endlich eingeschlafen und wir konnten in Ruhe nach Hause fahren.



Abends gab es diesmal wieder nur etwas Fast Food (heute zum ersten Mal „Jack in the Box“) und im Apartment hat Maurice dann noch einmal ganz viel Aufmerksamkeit von uns bekommen. So langsam hat er vielleicht keine Lust mehr auf Autofahren und es waren nun auch ein paar Tage in Folge mit längeren Ausflügen. Morgen wollen wir aber eh in LA bleiben und hier in Venice Beach mal ein paar Sachen zu Fuß erkunden. Daran hat er vielleicht wieder mehr Freude.



Freitag, 27. September 2019
Große Bäume und große Stadt
Wir hoffen es hat sich niemand gewundert, dass wir gestern nichts geschrieben haben. Das holen wir heute nach und bloggen gleich über 2 Tage unserer Reise.

Wir haben überlegt, was wir uns noch ansehen wollen, bevor es dann heute nach Los Angeles gehen sollte. Da wir in den vergangenen Tagen eine Menge Wüste und Kargheit gesehen hatten, haben wir beschlossen, etwas mehr Grün sehen zu wollen. Die Umgebungskarte hatte auf einen National Forest, also einen Wald, aufmerksam gemacht. Als ich mich näher damit beschäftigt habe kam heraus, dass dies bereits der südliche Teil angrenzend an den Yosemite Nationalpark ist und hier die weltweit größten Bäume stehen. Die genauere Recherche hat ergeben, dass der größte und zweitgrößte Baum in diesem Sequoia National Park sowie dem angrenzenden Kings Canyon National Park stehen. Da haben wir uns gedacht, dass wir die Chance nutzen sollten und den Weg dahin auf uns nehmen müssten. Allerdings hatte das Navi uns gleich gesagt, dass wir ca. 4 h pro Richtung fahren müssten.

Nun, wir sind also früh aufgestanden und haben kurz nach 9 Uhr das Haus verlassen.

Selbst nach 3 h Fahrt waren wir irgendwie noch weit entfernt von „Wald“.



Aber nach dem Durchfahren des Eingangs des Sequoia Nationalparks wurde es langsam grüner um uns herum, aber auch durchaus deutlich bergiger.







Der Park war recht leer, wir konnten in Ruhe öfter mal eine Pause machen und den Ausblick genießen sowie mit Maurice spielen.



Und dann, recht plötzlich und unerwartet, kamen wir an immer mehr wirklich beeindruckenden großen Bäumen vorbei.





Der (angeblich oder zumindest aus Sicht der Amerikaner) größte Baum der Welt ist der General Sherman Tree, ein Riesenmammutbaum, der auf 1900-2500 Jahre geschätzt wird und knapp 84 m hoch ist. Er wurde auch als „größtes Lebewesen der Erde“ (largest living thing on Earth) bezeichnet, gemessen an einem Volumen von 1489 Kubikmeter. Diesen wollten wir natürlich besichtigen. Da es doch recht hoch in den Bergen war und somit entsprechend angenehm kühl, hat Sebastian den Kleinen getragen. Das hat er später jedoch kurz bereut, denn der Weg zum General Sherman Tree war ziemlich steil und die Luft war etwas dünn, da war der kleine Wurm schon eine Last.

Auf dem Weg dahin gab es bereits ein paar sehr beeindruckende Exemplare dieser Mammutbäume zu bestaunen.





Maurice war auch beeindruckt, zumindest hat er den kompletten Spaziergang nicht geschlafen.



Hier mal vor einem Querschnitt eines der Baumstämme.



Nun wollten wir aber auch den größten der großen Bäume bestaunen. Ein nettes amerikanisches Pärchen (ebenfalls mit Baby unterwegs) hat ein Foto von uns gemacht. Im Blog sind wir vermutlich auf dem kleinen Bild nicht mehr zu erkennen, aber wir stehen zu Dritt am Fuße dieses Monstrums.





Da die Fahrt dahin recht lang war und wir ja doch immer mal eine kurze Pause einlegen müssen, wurde es langsam spät. Die Sonne hat sich hinter die großen Bäume geschlichen, aber auch alles in ein sehr schönes Licht getaucht.



Maurice hat irgendwann beschlossen, dass die Karte vom Park spannender ist, als sein Spielzeug.



Wir haben auch den zweitgrößten Baum, den General Grant Tree im Kings Canyon Nationalpark angesehen, sind da aber nicht mehr angestanden für ein Foto. Es wurde ja doch immer später und der Rückweg war nochmals 4,5 h vom nördlichen Ausgang des Parks.

Auf dem Weg wieder runter aus den Bergen hat die Sonne die Berge noch einmal toll angestrahlt.



Aber als wir unten ankamen, wurde es langsam dunkel. Der Rückweg durch die Berge wurde dann ein ziemliches Abenteuer. Es war komplett finster, wir waren nahezu die einzigen auf der Straße und es hat allerhand Getier unseren Weg gekreuzt. Wir haben (vermutlich) nichts überfahren, zumindest nix, was wir gemerkt haben. Wir haben auch ein kurzes Video gemacht, denn nicht nur war es stockduster, sondern der Weg war wirklich extrem kurvig. Das ist hier auf dem Bild nicht zu sehen, aber ihr könnt euch vorstellen, wie gruselig diese ewig lange Rückfahrt war.



Zum Glück konnte man den Abgrund am Berghang in der Dunkelheit auch nicht sehen, aber wirklich geholfen hat es nicht.

Wir waren dann erst gegen 22 Uhr zu Hause und ziemlich kaputt. Wir haben nur schnell noch was gegessen und sind dann ins Bett, ohne zu bloggen.

Heute früh ging es dann weiter zu unserer letzten Station auf dieser Reise – Los Angeles. Wir haben unsere 7 Sachen ein weiteres Mal zusammengepackt und sind losgefahren. Wir wollten die etwas längere Route über Malibu nehmen, da wir eh erst am Nachmittag einchecken können.

Leider war das Wetter heute nicht so gut. Dazu kam, dass wir kurz vor LA in eine Vollsperrung gekommen sind. Das hatte unser Navi bereits angekündigt, aber einen Ausweg gab es auch nicht mehr. Der Freeway hatte keine vorherige Abfahrt, also hieß es im wahrsten Sinne des Wortes für uns, dass wir im Regen standen.



So ganz haben wir nicht herausbekommen, was genau diese Vollsperrung verursacht hat. Aber wir haben bestimmt eine Stunde komplett gestanden. Maurice hat es gefreut, so konnte er mal im Auto mit uns eine Runde spielen. Aber so richtig schön war es nicht.

Nun, da dies der erste Stau unserer Reise war, haben wir es überlebt und irgendwann ging es dann auch weiter. In Malibu angekommen, haben wir endlich den Pazifik gesehen. Somit ist es vollbracht, wir sind vom Atlantik einmal durch die Staaten zum Pazifik gefahren.



Es klarte sich dann auch endlich etwas auf.



Im Hotel angekommen, gab es zunächst etwas Ernüchterung bei Sebastian. LA ist etwas ungewohnt, nachdem wir die ganze Zeit in der Natur und Einsamkeit waren. Hier wimmelt es von Menschen, Autos, Obdachlosen und Bettlern und Dreck. Es riecht etwas streng und ist laut. Unser Hotel ist direkt Venice Beach, fußläufig zum Santa Monica Pier. Hier sind also besonders viele Menschen. Dazu kommt, dass wir zwar ein recht cooles Hotel haben, aber es eben auch nicht das beste Haus am Platz ist. Unser Apartment ist groß und sauber, aber nicht sehr modern. Wir mussten leider auch nach dem Einchecken feststellen, dass es in unserem Zimmer ein Problem mit dem Gasherd gibt, denn es roch sehr streng nach ausströmendem Gas. Die Lösung des Personals: Gashahn abdrehen, Pech für den Herd. Morgen will das jemand reparieren, wir sind gespannt.

Parken gibt es hier im Hotel auch nicht (dafür die Strandnähe), aber uns wurde ein Parkhaus in der Nähe empfohlen, wo man auch über Nacht stehen kann. Für stolze 120 Dollar dürfen wir bis Montag hier parken und sogar rein und raus fahren. Nun denn, andere Hotels haben 60 Dollar pro Tag fürs Parken genommen, sehen wir es also positiv.

Sebastian hat sich nach dem Stress erstmal zu dem Kleinen gelegt und ein Schläfchen gemacht. Da in der Zeit gerade die Sonne langsam unterging, bin ich los und wollte den Strand wenigstens kurz mal sehen. Zunächst ging es hoch auf die Dachterrasse des Hotels. Man hat hier einen tollen Blick in alle Richtungen, amerikanische Flagge inklusive.



Um den Sonnenuntergang nicht zu verpassen, bin ich schnell vor zum Strand. Wir sind wirklich direkt am Venice Beach und der Sonnenuntergang war toll. Hier mal ein paar Impressionen.







Zurück im Zimmer waren die Männer auch wieder wach und fit genug, um kurz am Venice Beach noch einmal zu spazieren und was zu Essen. Die Weinbar, die ich rausgesucht hatte, wird leider gerade renoviert und hat bis Montag geschlossen. Also sind wir etwas planlos weitergelaufen und durch Zufall in ein Restaurant am Strand gestolpert, was gemütlich aussah. Wir haben nach einem „ruhigen“ Platz gefragt und wurden durch 3 weitere Räume in einen sehr schönen ruhigen Raum im hinteren Bereich geführt. Hier gab es ein kleines Feuer, da es eigentlich kein Raum sondern die Terrasse nach hinten raus war.



Super gemütlich und romantisch haben wir auf unser Essen gewartet und wurden auch hier nicht enttäuscht.



Für mich gab es einen recht würzigen Avocado Toast (Brot mit richtiger ernstzunehmender Kruste) mit einem pochierten Ei, wirklich lecker. Sebastian hatte Fish Tacos, ebenfalls würzig und lecker. Dazu gab es ein Craftbeer für Sebastian und ich habe mir einen Bellini gegönnt. Wir haben den Abend schön ausklingen lassen und ich bin gespannt, wie schön die Nacht wird.

Morgen wird es bewölkt bis regnerisch in LA. Da wir noch in den Joshua Tree Nationalpark wollten, werden wir vielleicht einfach diesen Ausflug machen. Der ist wieder in der Wüste, dort sind es morgen 29 Grad und Sonnenschein, das klingt doch gut. Wir haben auch die Empfehlung für ein schönes Outlet Shoppingcenter bekommen, vielleicht schaffen wir das auch noch.



Mittwoch, 25. September 2019
46 Grad im Tal des Todes
Wir haben gut geschlafen und waren am Morgen erst einmal etwas faul. Gegen 12 Uhr haben wir uns dann aufgerafft und sind dann endlich mal losgefahren. Ziel für heute: Death Valley – das Tal des Todes.

Wir sind zwar in einem der ersten Orte außerhalb des Death Valley Nationalparks untergekommen, aber dennoch fährt man 3 h bis zur Mitte des Parks. Wir haben aber genug Energie gehabt aufgrund des entspannten Morgens, so dass wir die Fahrt dann auf uns genommen haben.

Da sich auch Ridgecrest schon in der Wüste befindet, waren wir gespannt, wie sich die Wüste so innerhalb von 3 h noch verändern würde. Zunächst sah es für eine Weile noch genau so aus, wie schon die paar Stunden auf dem Weg nach Ridgecrest.



Irgendwann sind wir über einen Hügel gefahren und haben dahinter bereits einen anderen Teil der Wüste gesehen. Zum einen befanden sich erstaunlicherweise doch noch viele Berge im Hintergrund, zum anderen haben wir einen hellen Streifen im Tal gesehen, der lustig vor sich hin flimmerte.



Unten im Tal angekommen, ging es für eine weitere Stunde durch dieses Tal.



So auf halber Strecke gab es einen unbefestigten Abzweig zu einem Geisterdorf. Interessanterweise hat Sebastian diesmal vorgeschlagen, dass wir doch mal dieses verlassene Dorf in der Wüste ansehen könnten. Normalerweise sind diese Dinge ja eher meine Vorschläge und Sebastian ist normalerweise eher dagegen, umso schöner, dass der Vorschlag diesmal direkt von ihm kam.

Also sind wir weg von der befestigten Straße, mitten in der Wüste und waren auf dem Weg zu einem Geisterdorf.



Das Dorf war zu Zeiten, wo die Goldminen noch aktiv waren, ein Stützpunkt. Mit dem Einstellen des Minenbetriebs war dann auch dieses Dorf nicht mehr von Nöten. Wir kamen somit wie erwartet in einem Ruinendorf an.





Aber es gab tatsächlich einen Laden dort, in dem wir 2 Männer gesehen haben. Da es aber doch irgendwie gruselig dort war, sind wir nicht ausgestiegen und gleich wieder zurück zur Straße gefahren.

Nachdem wir nun schon knapp 2 h unterwegs waren, haben wir bereits unsere Sandwiches gegessen und die Hälfte der Snacks war auch schon inhaliert. Diese doch eher eintönigen Fahrten machen irgendwie hungrig.

Weiter ging es dann ins nächste Abenteuer. Es gab zwei Wege zum Eingang nach Death Valley, einen über die bisherige Straße und einen, der durch die Berge führt. Wir wollten hinzu den etwas mutigeren Weg nehmen und zurück dann den „normalen“ Weg.

Der Weg war schon spannend.



Entlang des Wegs waren karge Felsen, mal heller und mal dunkler. Leben war nicht wirklich zu sehen, ebenso wie Pflanzen.



Aber es kam eine Ortschaft mit genau 2 Häusern und in der Region gab es ein paar Rinnsäle und sogar ein paar Bäume. So ganz klar war uns aber nicht, wieso man in dieser Wüste und Hitze wohnen möchte, aber jedem seins.

Irgendwann kamen wir dann wieder zurück auf die befestigte Straße in Richtung Death Valley. Die Optik war erneut recht unverändert.



Irgendwann, im nächsten Tal, haben wir in der Ferne Sanddünen gesehen. Dort gab es einen Parkplatz, auf dem wir anhalten wollten, um ein paar Fotos zu machen. Dort angekommen war schnell klar, dass ich die Fotos wohl allein machen muss. Es war bereits 44 Grad draußen und Sebastian hat kein Bedürfnis verspürt, das klimatisierte Auto zu verlassen. Maurice war sicher auch nicht unglücklich darüber.

Also bin ich mit meinen Flipflops losgelaufen und habe schnell festgestellt, dass es ein kurzer Spaziergang werden würde. Die Sonne brannte und die Luft fühlte sich an wie ein Föhn. Immer wenn ich mit den Flipflops Sand aufgewirbelt habe und dieser meine Füße berührte, brannte es. Der Sand war super heiß. Aber hier ein Foto für euch.



Als wir dann am Visitor Center angekommen waren, haben wir dieses Schild gesehen. Es wird geraten, nach 10 Uhr morgens keine Spaziergänge in der Region zu unternehmen.



Das Auto zeigte nun bereits 115 Grad Fahrenheit an, also über 46 Grad. Ich liebe ja die Sonne und Wärme, aber selbst mir war es unangenehm außerhalb des Autos. Die Sonne brannte so fies, dass einem gleich der Kopf wehtat und auch atmen war nicht ganz so befreiend.



Also schnell wieder ab ins Auto und zum nächsten Highlight in dieser unmenschlichen Gegend. Im Visitor Center haben wir gelernt, dass die Regel Nummer 1 zum Überleben in dieser Wüste folgende ist: move on (zieh weiter).

Eines der Highlights hier ist das Badwater Basin. Dort wollten wir hin. Gegen 16 Uhr sind wir dann dort angekommen und erneut musste ich alleine aussteigen und ein wenig rumlaufen, Fotos machen und mich mal umsehen.



Das Badwater Basin ist 85,5 Meter unterhalb des Meeresspiegels und auch der tiefste Punkt Amerikas. Hier sammelt sich bei dem sehr seltenen Regen das Wasser und somit bricht der Boden immer wieder mal auf und man sieht eine Art Salzkruste und Schuppen auf der großen Fläche des Badwater Basins.



Ich bin ein paar Meter darauf rumgelaufen und habe dann selbst ein Foto von mir machen müssen. Sebastian war ja nicht da.. :)



Nichts als Wüste und karge Felsen soweit das Auge reichte.

Irgendwie wurde es immer später und langsam machte sich Hunger breit. Hier ist aber tatsächlich kein Laden, kein Restaurant, keine Tankstelle, nichts für eine entspannte Pause. Da wir eine Tankstelle außerhalb gesehen hatten, sind wir also so langsam wieder zurück gefahren. Auf dem Rückweg wollte ich noch den sogenannten Artist Drive entlangfahren. Das ist so eine Straße im Death Valley Nationalpark die durch die Felsen führt und zu einer „bunten“ Färbung der Felsen führt. Hier sind wir sogar mal alle ausgestiegen, da es oben in den Bergen etwas kühler war und die Sonne auch langsam unterging. Hier also ein Foto von der Artist Palette.



Weiter ging es dann zu besagter Tankstelle. Ein Foto von unseren 17 Dollar Sandwiches ersparen wir euch, so wie ich uns das „Herunterwürgen“ dieser Sandwiches erspart hätte. Was soll’s, es gab weit und breit keine Alternativen und irgendwann muss man ja was essen. Getränke hatten wir genug dabei, aber irgendwie gingen wir davon aus, dass es doch, so wie überall, immer mal ein Fast Food Restaurant geben würde. Nun, das war offensichtlich nicht der Fall. Aber es gab auch keinerlei Netz, so dass wir nicht einmal das Navi oder Internet danach befragen konnten, wo es noch was zu Essen geben würde. Nun, dann eben zwei wirklich widerliche Sandwiches, besser als nix.

Die Sonne ging dann auch recht schnell unter. Es gab hier keinerlei Straßenbeleuchtung und da es auch nur 2 Ortschaften auf dieser 3 stündigen Fahrt gab, war es schnell stockduster.



Der Vorteil: es gab viele Sterne zu sehen. Nachteil: sonst war irgendwie nix zu sehen, aber Sebastian ist vorsichtig gefahren und hat uns dann kurz nach 20 Uhr wieder heil nach Hause gebracht. Hier gab es noch etwas Reste vom gestrigen Abendbrot und auch noch ein kühles Bier, also alles gut.

Nun geht es bald ins Bett, morgen wollen wir ein Kontrastprogramm zu heute machen und in einen Wald fahren. Aber auch hier soll die Fahrt zwischen 3-4 h pro Richtung dauern, wir müssen also morgen versuchen, früher das Haus zu verlassen. Ansonsten schauen wir mal, was wir als Alternative machen. Ihr werdet es erfahren.



Dienstag, 24. September 2019
Leaving Las Vegas
Die Nacht endete erneut kurz nach 7 Uhr, also haben wir schon gegen 9 Uhr ausgecheckt. Für Vegas ziemlich früh. Es war morgens warm, aber auch bewölkt. Wir haben zunächst ein Lokal zum Frühstück gesucht und auch gefunden. Frühstück war vielleicht nicht unbedingt gesund, aber dennoch ziemlich lecker.



Im Anschluss wollten wir noch einen Halt in Las Vegas einlegen, denn ansonsten gab es auf der knapp 3 h Route nach Ridgecrest, wo wir die nächsten 3 Nächte bleiben, keine Sehenswürdigkeiten.

Wir sind somit zum sogenannten Schilder-Friedhof von Las Vegas gefahren. Dabei handelt es sich um eine Art Ausstellung von vielen alten leuchtenden Schildern vom ursprünglichen Las Vegas. Das war in Sachen Eintritt zwar etwas frech (22 Dollar pro Person) aber irgendwie dann doch spannend. Hier mal ein paar Eindrücke. Heutzutage findet ja alles auf großen Bildschirmen statt, die alten Schilder mit hunderten von Glühbirnen haben schon etwas rustikales. Auf dem ersten Bild könnt ihr Sebastian und Maurice als Maßstab vor den vielen Schildern sehen, die meisten Schilder waren riesig.





Hier zum Beispiel ein liegender Schädel, wo auch immer der mal seinen Nutzen hatte.







Das größte leuchtende Schild war diese Gitarre vom Hard Rock Café.



Im Anschluss ging es noch etwas durch das Las Vegas fernab vom Las Vegas Strip und hier war die Kehrseite deutlich zu sehen. Es gab eine Menge Armut, viele Obdachlose, Müll und eingefallene Häuser, also so ziemlich das Gegenteil von dem, was wir am Las Vegas Strip gesehen haben. Also nix wie los zur nächsten Unterkunft.

Die Fahrt nach Ridgecrest war ätzend, denn es passierte wirklich gar nix. Die Landschaft war schnöde, man fuhr durch karges Wüstenland mit ab und an mal Kakteen oder einer Tankstelle, aber sonst war da nicht viel los. Es gab auch wirklich überhaupt nix, was man hätte ansehen können für eine Pause.

Somit können wir als spannende Highlights zum Beispiel diese Abfahrt zeigen, die zur „Zzyzx Road“ führt. Wie auch immer man das ausspricht?





Da wir nun wieder 3 Nächte in einem Apartment verbringen, haben wir wieder ein paar Lebensmittel eingekauft und wollten heute hier kochen und es nach den längeren Nächten in Las Vegas mal etwas ruhiger angehen. Außerdem ist heute ein spezieller Tag, unser kleiner Maurice ist heute 6 Monate alt geworden. Das haben wir doch gleich mal zum Anlass genommen, etwas Kuchen zu kaufen, um seinen „halben“ Geburtstag zu feiern.



Die beiden Männer sind im Anschluss müde eingeschlafen, Kuchen macht wohl müde.



Diese Pause nutze ich, um diesen Blog zu schreiben. Wie gesagt, heute passiert hier nicht mehr viel. Morgen wollen wir dann mal das nahegelegene Death Valley erkunden. Wie weit wir das zu Fuß machen wird sich zeigen, es sind tagsüber jetzt jeden Tag 36 Grad angesagt.



Montag, 23. September 2019
11 Grad - 6 Grad - 32 Grad - 36 Grad
Zunächst vorweg: wir leben noch. Aber die nächtliche Tour durch Las Vegas hat uns zu müde gemacht, bloggen war danach nicht mehr drin.

Also von vorn.

Wir wollten ja eigentlich am zweiten Morgen in Parowan auch das Frühstück der Chinesen probieren. Leider (in Anführungszeichen) hat Maurice uns lange schlafen lassen – bis 10 Minuten vor 9 Uhr. Um 9 Uhr war aber leider Frühstück zu Ende, so dass wir es erneut nicht geschafft haben. Also gemütlich Sachen gepackt, noch einmal Cornflakes gegessen und los ging es in Richtung Las Vegas.

Auf dem Weg dahin wollte ich noch zwei kleine Abstecher machen, da wir eh erst ab 16 Uhr in Las Vegas einchecken konnten. Als erstes Stand das nahegelegene Cedar Breaks National Monument auf der Tagesordnung.

Der Weg dahin war schon recht spannend, denn es ging ziemlich steil bergauf. Parowan liegt auf knapp 1.800 Metern zwar schon etwas hoch, aber es sollte an dem Tag noch so richtig hoch hinaus gehen.



Auf einmal waren wir umgeben von Steinen und totem Wald.



Der erste Aussichtspunkt kurz vor dem Eingang zum Cedar Breaks National Monument war dann schon auf 3.181 Meter hoch. Wir waren dann wieder umgeben von dem roten Gestein der vergangenen Tage, ebenfalls wieder mit Blick tief nach unten in einen Canyon.





Auf der anderen Seite des Aussichtspunkts war noch eine weitere Bergspitze zu sehen. Ein Feuerwehrmann, der am Aussichtspunkt stand, hat gerade anderen Besuchern erklärt, dass dort ein unbefestigter Weg hinauf führt. Da wir Zeit hatten, haben wir das Abenteuer gewagt.



Der Weg war zwar nicht befestigt, aber dennoch ganz gut zu fahren. Wenn man langsam fuhr und die gelegentlichen größeren Steine oder Löcher umfahren hat, ging es ganz gut.



Oben angekommen, war dann die Luft doch nochmal merklich dünner. Wir waren auf dem Brian Head und somit auf 3.446 Metern.



Nun an dieser Stelle auch gern noch die Erklärung zum heutigen Titel des Blogs. In Parowan war es zwar schon frisch (wir haben die Klimaanlage im Zimmer dort nicht gebraucht und sogar mal ausgemacht). Aber je höher wir den Berg hinauf kamen, desto kühler wurde es. Oben auf dem Brian Head hat das Auto dann nur noch schwankend zwischen 5 und 6 Grad angezeigt. Da ich aber schon auf Las Vegas und Wüste eingestellt war, hatte ich Flip Flops an und was Trägerloses, das sollte ich dann schnell bereuen. Also aus dem Kofferraum ein dünnes Jäckchen geschnappt und die Turnschuhe, damit ging es so halbwegs.

Der Weg hat sich aber gelohnt, der Ausblick war super.





Wir haben dann da oben durch Zufall zwei junge Burschen aus den Niederlanden getroffen, die netterweise ein Foto von uns Dreien gemacht haben.



Nach einem kurzen Plausch ging es dann aber weiter. Da sich meine Erkältung irgendwie weiter hält oder ich vielleicht schon die nächste aufgegabelt habe, hatte ich mit der Höhe und dem Druckausgleich mächtig zu kämpfen. Wir sind also die paar Hundert Meter wieder runter von dieser Spitze und zum Cedar Breaks Monument gefahren.

Hier gab es einen kleinen Wanderweg. Also habe ich Maurice umgeschnallt und los ging es.



Cedar Breaks war dann auch wieder ein Canyon mit rotem Gestein. Was soll ich sagen… das zieht sich hier halt so durch.





Mir ging es dann beim Wandern immer schlechter, der Druck hat mir mächtig Kopfschmerzen bereitet und die Luft war irgendwie unangenehm dünn. Also haben wir den Weg etwas abgekürzt und sind wieder ins Auto.

Nun ist klar, wer hoch hinauf fährt, muss auch wieder runter. Dieser Weg war dann auch wieder ein schöner Scenic Byway und je tiefer man sich den Berg hinab schlängelte, desto grüner wurde es dann auch wieder.



Der Druckausgleich fiel mir leider auch recht schwer und mein Schädel fühlte sich dann mittlerweile an, als würde mir die Stirn explodieren. Also haben wir unten in Cedar City eine kurze Pause eingelegt, damit ich mal durchatmen kann und sich der Körper an den Druckausgleich gewöhnt. Bei einem kleinen Mittag und einem Milchshake ging es dann langsam besser. Maurice hat beim Mittag rumgealbert und immer wieder beim Versuch, ein Foto zu machen, gegen das Handy getatscht. Dabei ist dann dieses schöne Selfie entstanden.



Die Pause tat ganz gut. Weiter ging es zum nächsten Punkt, dem Kolob Canyon Viewpoint. Dieser ist auf der letzten Spitze des Zion Nationalparks, den wir ja leider auslassen mussten. Man kann eben nicht alles machen. Aber dann wollte ich wenigstens diesen Viewpoint mal anschauen.

Nun, was soll ich sagen, es war zwar nur eine Strecke von 5 Meilen, aber leider ging es dann wieder bergauf. Die Sicht war toll, hier haben sich die roten Felsen statt als Kleckerburgen mal richtig massiv dargestellt.





Aber so richtig genießen konnte ich es nicht, mir tat einfach der Kopf weh. Lustigerweise haben wir aber auch hier erneut die beiden Holländer getroffen, wie dann auch noch einmal auf der Autobahn.

Da es meinem Kopf noch nicht viel besser ging, sind wir nun ohne Umwege nach Las Vegas gefahren. Zwischendrin geht die Straße durch ein ziemlich beeindruckendes Bergmassiv aus grauem Gestein. Leider hatte Maurice da gerade eine Quängelphase im Auto, so dass ich keine Fotos gemacht habe.

In Las Vegas angekommen, haben wir unser Hotel gefunden und eingecheckt. Da unser Hotel auch ein eigenes Casino hat, mussten wir mit Maurice mitten durch.



Auf dem Zimmer angekommen habe ich mich erst einmal für knapp 2 h hingelegt und geschlafen. Zusammen mit einer Kopfschmerztablette ging es danach dann deutlich besser. Maurice und Sebastian haben sich ebenfalls ausgeruht, wir wollten am Abend ja den Las Vegas Strip unsicher machen.

Da es hier nicht nur voller Menschen ist, sondern auch oft via Treppen hoch und runter geht, haben wir beschlossen, Maurice im Tragetuch mitzunehmen. Es war nicht ganz klar, wie einfach man mit dem Kinderwagen überall hinkommt. Im Tuch kann er auch viel besser schlafen. Also ging es los ins Nachtleben mit Baby.



Wir haben dann alle Highlights mitgenommen und die bekannten großen Hotels und Casinos einmal abgelaufen. Im Belagio gab es einen tollen Himmel aus buntem Glas.



Und auch etwas Kitsch und überall bunte Lichter.



Wir haben auch kurz gewartet, um die berühmte Wassershow im Brunnen vor dem Belagio zu sehen.



Aber an der Stelle sei angemerkt, dass es im Vergleich zur Wassershow in Dubai dann eher weniger spannend war.

Weiter ging es den Las Vegas Strip entlang. In New York ist uns ja die Freiheitsstatue nicht über den Weg gelaufen, dafür aber hier.



Die Gebäude der Hotels und Resorts sind dann schon ziemlich beeindruckend und übertrumpfen sich gegenseitig entweder mit Licht, Show, Größe oder oder. Hier ein Hotel, welches deutlich an ein Schloss erinnerte.



Von den verschiedenen höhergelegenen Überführungen über die große Straße entlang des Strips hat man auch schöne Perspektiven der bunten Stadt bekommen.



Nach fast 3 h zu Fuß waren wir dann aber echt kaputt. Die Füße taten weh, man war überreizt von Licht und Lautstärke und wir sind dann ins Zimmer, Duschen und ins Bett.

Vielleicht noch mehr zu den Menschen und was wir hier so erlebt haben in dieser verrückten Stadt. Las Vegas ist künstlich, bunt, laut und voller (meist betrunkener und wenig bekleideter) Menschen. Ich kann also verstehen, dass Leute das nicht so mögen. Aber es hat mit seinen riesigen Gebäuden, dem Trubel, dem Leuchten und den vielen lustigen Nachbauten (Eiffelturm, Freiheitsstatue, klein Venedig etc) auch irgendwie Spaß gemacht. Es gab über die Straße hinweg eine Zipline für 10 Leute gleichzeitig (also 10 Ziplines nebeneinander), es gibt das große Party-Riesenrad, es gibt eine Monorail-Bahn und überall ist Leben auf der Straße. So nach den vielen Stunden im mittleren Westen war das schon irgendwie eine nette Abwechslung. Aber es ist auch irgendwie komisch, wie die Amerikaner sich hier benehmen. Man sieht hier viel nackte Haut, sehr viel Alkohol, der auch öffentlich sichtbar getrunken werden darf (und wird), somit viele betrunkene Menschen und ausgelassene Party-Gäste. In den Casinos gibt es nicht nur keine Uhren und keinerlei Fenster (Zeit spielt beim Zocken am besten gar keine Rolle), sondern es darf sogar geraucht werden (und zwar ALLES, denn hier in Nevada ist nun auch Cannabis legal). Überall riecht es wie in Amsterdam, oder man raucht Zigarre oder Zigaretten. Die Getränke werden den Spielenden auch direkt an die Tische gebracht. Wir haben ab und zu Mal Jubel und Spaß gesehen, aber auch viele „Zombies“ die vor den bunt flimmernden Geräten sitzen und stumpf den einen Knopf drücken.

Nun denn, kommen wir zum heutigen Tag. Maurice hat den Abend ja unbeschwert im Tragetuch überstanden, so dass er ausreichend Schlaf hatte und uns heute natürlich wieder pünktlich um kurz nach 7 Uhr geweckt hat. Frühstück gibt es hier im Hotel/Casino nicht, lediglich Coupons für das nahegelegene Fast Food Restaurant. Darauf hatten wir keine Lust, also sind wir gleich ins Auto und raus aus der Stadt.

Auf dem Weg haben wir dann bei einem Bagel Haus angehalten und ein etwas nahrhafteres und hoffentlich auch gesünderes Frühstück zu uns genommen. Heute war der nahegelegene Hoover-Staudamm auf unserem Plan.

Nach nicht ganz 1 h Fahrt und gefühlt einer weiteren Stunde Parkplatzsucherei sind wir dann am Staudamm angekommen. Der war schon sehr beeindruckend. Wir sind dann vom Parkplatz bis dahin gelaufen und haben erst einmal gemerkt, wie heiß es hier ist. Man schwitzt nicht so richtig doll, aber die Sonne brennt trotzdem mächtig.

Den Hoover-Staudamm kennt man ja aus verschiedenen Filmen, wobei da immer die trockenere Seite gezeigt wird. Hier mal die Seite zum Lake Mead hin.



Aber wir sind natürlich auch bis vor gelaufen und haben die andere Seite geknipst.



Maurice war trotz Hitze an mir eingeschlafen. Er hat mich damit dann aber doch ganz schön ins Schwitzen gebracht. Da, wo sich seine Wange und mein Oberkörper berührten, war es ziemlich schwitzig.



Im Anschluss haben wir kurz überlegt, doch noch eine der nahegelegenen Wanderwege auszuprobieren. Aber es war dann doch sehr heiß und in der Wüste hier gibt es nahezu keine Schattenspender. Somit sind wir zurück nach Las Vegas und ins Hotel.

Sebastian hat sich mit Maurice auf dem Zimmer vergnügt und ihn bespaßt, ich bin in der Zeit für 1 h an den Pool gegangen. Die Stunde Auszeit und Sonne tat sehr gut, der Pool ist auch ganz angenehm hier. Da die meisten Besucher nur für 1 Nacht in Las Vegas sind, hatte ich bis 16 Uhr den Pool nahezu für mich allein, erst danach sind die neuen Gäste nach und nach an den Pool gekommen und ich hab mich wieder aufs Zimmer verdrückt.

Am frühen Abend sind wir dann noch einmal los. Wir haben den Strip nur in eine Richtung erlaufen gehabt, jetzt wollten wir noch ins benachbarte Venetian gehen. Dort soll es auch ein anständiges Restaurant geben, also nix wie hin.

Zunächst mal hier ein Blick auf unser Hotel, welches den ganzen Häuserblock umfasst, trotz der unterschiedlichen Fassade.



Weiter ging es dann zum Venetian, das ja irgendwie ein Nachbau von Venedig sein soll. Die Gondeln und das Wasser hatte es schonmal.



Gegenüber, beim Mirage, befand sich ein nett angelegtes Wasserbecken mit kleinen Wasserfällen, da sind wir auch noch hingelaufen.





Das Restaurant unserer Wahl war im Venetian drin. Beim Hineingehen waren wir zunächst sehr irritiert. Da es draußen schon langsam dunkel wurde und es auch bewölkt war, haben wir uns über den Himmel und die Helligkeit im Venetian gewundert. Schnell wurde klar, dass wir erneut im zeitlosen Las Vegas angekommen waren. Der Himmel war komplett künstlich und hat konstant diese Helligkeit gehabt.



Wir haben mit Maurice eine Etage des Shopping-Palastes abgelaufen und ihm die Lichter und spannenden Schaufenster gezeigt.



Gegen 7 Uhr waren wir dann im Lokal angekommen, ein englisches Pub. Es gab lustige Probier-Bier-Pakete. Wir haben ein 3-er Set bestellt und der Kellner hat sich amüsiert darüber gezeigt, dass ja dann „für jeden“ ein Bier zum Probieren ist. Maurice hat aber natürlich keines bekommen.



Zu Essen gab es jeweils ein Pie. Sebastian hatte einen Shepards Pie, ich habe eine Art Frikassee unter einer Brothaube gehabt. Beides war sehr gut.



Nach dem Essen haben wir durch Zufall genau dann das Venetian verlassen, als gegenüber beim Mirage der künstlich angelegte „Vulkan“ ausgebrochen ist. Das Spektakel aus Feuer und angeleuchtetem Wasser war sehr nett, vielleicht sogar etwas lustiger als die Fontänen vor dem Belagio.



Ursprünglich wollten wir heute Abend auch mal unser Glück beim Spielen versuchen. Allerdings sind wir dann im Casino darauf aufmerksam gemacht worden, dass man zwar mit Baby theoretisch durch das Casino laufen darf (um von A nach B zu kommen), aber man darf sich dort nicht mit Minderjährigen aufhalten. Ich hatte zwar gehört, dass man mit Baby nicht Spielen darf und interessanterweise auch keinen Alkohol serviert bekommt, aber ich ging davon aus, dass ich zumindest daneben stehen dürfte. Dies ist aber auch nicht erlaubt, warum auch immer. Nun denn, da weder Sebastian noch ich alleine im Casino rumhängen wollten, haben wir es eben ganz gelassen. So verliert man immerhin kein Geld. Vielleicht ein anderes Mal.

Spät ist es jetzt trotzdem schon geworden, allein beim Bilder aussuchen und Schreiben dieses Eintrags. Morgen verlassen wir Las Vegas und es geht noch tiefer in die Wüste an einen Ort namens Ridgecrest. Hier sagt die Vorhersage sogar knackige 36 Grad voraus. Immerhin „nur“ noch 36 Grad, als wir die Route geplant haben, waren es hier noch über 40 Grad am Tage. Wir haben hier dann wieder ein Apartment, natürlich mit Klimaanlage und können auch wieder selber kochen. Ridgecrest ist im Niemandsland, direkt beim sogenannten Death Valley. Wir lassen uns überraschen und freuen uns auf wieder etwas mehr Ruhe und Naturspektakel.



Samstag, 21. September 2019
All-American Road – Scenic Byway #12
Für heute gab es zwei mögliche Dinge, die wir tun wollten. Sebastian hatte trotz der vielen Fahrerei nichts dagegen, eine der angeblich schönsten Straßen der USA entlang zu fahren. Wir haben die ersten paar Meilen des Scenic Byways Nummer 12 gestern schon bis zum Bryce NP genommen. Das hat uns so gut gefallen, dass wir die komplette sogenannte All-American Road Nummer 12 fahren wollten.

Zum Frühstück gab es Kaffee und die Reste unserer Vorräte. Dann ging es los. Diese spezielle Straße startet ca. 1 h entfernt von hier und die Fahrt selbst dauert auch noch einmal 3 h. Somit waren heute über 5 h Fahrt vor uns.

Los ging es, erneut bei perfektem Wetter, in der durchaus waldigen Region hier bei uns.



Am Anfang der Route #12 waren dann wieder die roten Berge am Rande, die aufgrund der Sonne richtig strahlten.



Wir haben nach ca. 1,5 h kurz getankt und Maurice hat sich wieder einmal darüber gefreut, dass er nicht die ganze Zeit im Autositz sein muss.



Danach hat sich die Landschaft auf den insgesamt 123 Meilen entlang der Straße kontinuierlich geändert. Es war eine wirklich schöne und spannende Route, die sogar auf knapp 3.000 Metern hoch hinaus ging.

Zunächst haben wir statt der roten Kleckerburgen auf einmal recht gelblich aussehende Berge gesehen. Teilweise sah es so aus, als hätten sich oben auf den Bergen mal irgendwelche Gebäude befunden. Auf einem Berg hat sogar jemand eine kleine Flagge gehisst, wobei hier tatsächlich alles von der Natur geschliffen war.





Dann wurden die Steine immer heller und wir sind immer weiter bergauf geführt worden.



Ziemlich schnell kamen links und rechts von uns dann auf einmal tiefe Schluchten.



Die Straße (hier ganz schmal als graue Linie zu erkennen) ging mitten durch die Gebirge und war teilweise ziemlich kurvig.


Wir haben immer mal wieder an den Aussichtspunkten angehalten und den Blick schweifen lassen. Wirklich beeindruckend. Wir haben auch Videos gemacht von der Fahrt, die müssen wir aber persönlich vorführen.





Besonders spannend war dann, dass uns auf der sehr schmalen Straße ohne Seitenstreifen immer wieder Jogger entgegen kamen. Das ist schon so ungewöhnlich, denn es joggen nicht wirklich viele Menschen. Aber es war vor allem so erstaunlich, da hier kaum Ortschaften sind und mal somit meilenweit auf dieser Straße steil bergauf und bergab geführt wird. Auch sahen einige Läufer nicht so aus, als würden sie regelmäßig laufen. Einige hatten auch Nummern auf ihren Trickots. Was genau der Hintergrund war, haben wir nicht herausgefunden, aber es schien ein offizieller Lauf irgendeiner Art zu sein.

Weiter ging es wieder entlang rotem Gestein, aber immer wieder abwechselnd mit dem runderen hellen Gestein.







Irgendwann haben wir dann auf einmal wieder Wald um uns herum gefunden. Erst waren es Birkenwälder, dann kamen wieder Nadelbäume dazu. Wie gesagt, alles auf 130 Meilen, sehr sehr abwechslungsreich.





Am Ende dieser spannenden Route mussten wir dann wieder die knappe Stunde zurück zu unserem Hotel fahren. Hier dann mal die sonst so häufigen Ausblicke unserer Fahrerei…



Wir haben auf der Strecke einen ganz guten Burgerladen gefunden und nach so viel gesundem Essen gab es dann wieder mal einen Burger zum Mittag. Abends haben wir noch einmal hier in der Unterkunft chinesisch gegessen und gehen jetzt mal schlafen. Morgen müssen wir wach sein. Wir verbringen das Wochenende ja nun in Las Vegas, da ist abends sicher viel los. Wir sind gespannt.



Freitag, 20. September 2019
Noch mehr rote Steine
Die Nacht verlief ruhig. Wir haben noch einmal überlegt, was wir heute anschauen wollen. Antelope Canyon sieht zwar spannend aus, aber es war sehr wahrscheinlich, dass wir nicht reinkommen mit dem Baby und vor allem kostet es ordentlich Eintritt. Also haben wir beschlossen, gleich Richtung neue Unterkunft zu fahren.

Wir sind erneut durch recht mystische Landschaften gefahren.



Nach ca. 2,5 h sind wir dann aber wieder in eine Gegend mit den bereits oft gesehenen roten Steinen gekommen. Zunächst ging es durch 2 spannende kleine Tunnel, danach waren wir auch schon im Bryce Canyon National Park.



Der Bryce Canyon besteht zwar auch aus den bereits gesehenen roten Steinen, wie zB beim Arches National Park. Allerdings sieht es aus wie eine riesige Kleckerburg und war wirklich groß und tief.



Wir sind ein paar Meter gelaufen, Maurice hat sich dabei wieder an mich gekuschelt.





Nach dem Erkunden des Bryce Canyons am Rand der Klippen sind wir mit dem Auto auch zu den restlichen Aussichtspunkten im Park gefahren. Es ging konstant bergauf, am Ende waren wir auf 2.980 Metern. Wir fuhren durch einen irgendwie tot aussehenden Wald, der aber trotzdem spannend aussah.



Die Aussichtspunkte haben verschiedene weitere Perspektiven auf den Canyon gegeben. So gab es zB eine sogenannte „natürliche Brücke“ an einem Aussichtspunkt.



Oben an dem letzten Punkt gab es auch noch einmal einen richtig weiten Ausblick über den Canyon und das restliche Tal.





Maurice war oben dann auch wieder wach, wenn auch anfänglich noch etwas schläfrig.



Aber in seinem Kindersitz ist er beim Spielen wieder aufgeblüht.



Gestern hat er übrigens herausgefunden, dass man die eigenen Füße greifen kann und die sogar super in den Mund passen.



Gegen 17 Uhr waren wir dann in unserer neuen Unterkunft in Parowan. Sebastian war etwas müde von der Fahrerei, Maurice war auch wieder bereit für ein kurzes Nickerchen. Also haben die Jungs sich hingelegt und ich habe den Pool und Whirlpool ausprobiert. Ein paar Runden schwimmen taten ganz gut.

Unsere Unterkunft ist ein gut gemachtes Motel, welches von sehr netten Chinesen geführt wird. Natürlich ist das Restaurant somit auch ein China Restaurant. Das haben wir dann auch zum Abendessen ausprobiert. Das Essen war sehr gut und Preis/Leistung haben gestimmt. So viel relativ gesundes Essen zu dem Preis hatten wir hier nur, wenn wir selbst gekocht haben.



Nach dem Essen dann noch ein kurzer Schock. Vor unserer Tür hat uns ein riesiges Insekt erwartet, welches wir so noch nie gesehen haben.



Das Tier war ca. 7 cm lang und krabbelte da vor unserer Tür rum. Wir haben recherchiert, es handelt sich um einen in Utah häufig vorkommenden Potato Bug, also Kartoffelkäfer. Positiv haben wir aufgenommen, dass so ein großes Tier wenigstens durch keine Ritze in unser Zimmer kriechen kann. Aber das Wissen um die Anwesenheit dieser Tiere da draußen lässt einen schon schlecht schlafen.

So einen richtigen Plan für morgen haben wir noch nicht. Aber ihr werdet wie immer erfahren, was wir dann final machen. Nun erstmal „Gute Nacht“, hoffentlich ganz ohne Käfer.

Ach ja, bevor ich es vergesse: Wir haben heute mal den Zählerstand unserer gefahrenen Kilometer angeschaut. Wir sind nun bereits 11.555 km gefahren. An dieser Stelle mal einen großen Dank an Sebastian, dass er uns so gut von A nach B nach C nach… gefahren hat.



Donnerstag, 19. September 2019
Grand Canyon – nach Glen Canyon
Nach einer ruhigen Nacht haben wir zunächst auf dem Zimmer unsere Cornflakes gegessen, da das Frühstück hier 17 Dollar pro Person kosten soll. Soviel ist kein Amerikanisches Frühstück der Welt wert.. Kaffee gibt es auch auf dem Zimmer, was braucht es mehr.

Dann ging es los zum Southern Rim (also der südlichen Kante) des Grand Canyon. Auf dem Weg haben wir einen Zwischenstopp bei der sogenannten Horseshoe Bent gemacht, einer hufeisenförmigen Verformung des Canyon. Hier ging es wieder recht touristisch zu. 10 Dollar fürs Parken und massenweise Menschen…



Es war heute ziemlich heiß und der Weg über das karge rote Land zum Canyon zog sich hin. Wir haben die Warnschilder ernst genommen und hatten Wasser dabei. Schattenspender waren nicht in Sicht, aber der Weg war auch nur ca. 15 Min pro Richtung lang. Am Ende erwartete uns dann diese doch recht beeindruckende Schlucht.



Maurice hat sich trotz der Wärme wohlig an mich gekuschelt und ist dann auch gleich wieder eingeschlafen. Somit hier ohne sein Gesicht, wir wollten ihn nicht extra fürs Foto wecken.



Weiter ging es dann ca. 2 h südlich Richtung Grand Canyon. Sebastian meinte irgendwann, dass man bei diesen Fahrten meist ca. 80% Himmel sieht, weil man in alle Richtungen bis zum Horizont schauen kann und meist nur ein paar Erhebungen sichtbar sind. Hier mal ein Beispiel, was so während der Fahrt zu sehen war.



Ab und zu kamen aber auch Felsen, wobei die Amerikaner ihre Straßen dann einfach mitten durch bauen (man will ja schön alles ganz korrekt immer geradeaus haben).



Der Eintritt zum Grand Canyon war dann wieder dank unserer Jahreskarte umsonst. Beim Southern Rim des Grand Canyons hat man eine kilometerlange Straße parallel zum Grand Canyon mit zig Aussichtspunkten und zum Schluss dann noch die Grand Canyon Village mit Camping, Läden und Visitor Center. Wir haben gleich mal beim ersten Aussichtspunkt angehalten und waren absolut beeindruckt. Dieser Canyon ist super tief und vor allem kann man auch hier wieder bis zum Horizont schauen. Es ist uns teilweise sehr schwer gefallen mit den Augen zu fokussieren, denn es war gigantisch und riesig.



Zeit für Fotos für Familienalbum blieb auch.



Auch am nächsten Aussichtspunkt wieder meilenweit Canyon und ganz weit unten war sogar der Colorado River mit seinen Ausläufern zu sehen.



Weitere Bilder für unser Album:





Und natürlich auch das obligatorische Selfie. Das ist uns dann gelungen, als Maurice vor lauter in die Ferne schauen dann doch irgendwann im Auto eingeschlafen ist und wir ihn mit seinem Kindersitz schlafend zum nächsten Aussichtspunkt mitgenommen haben.



Die Zeit ist schnell vorbei gegangen, wir haben tatsächlich den ganzen Tag mit den verschiedenen Canyons verbracht. Und im Nachhinein waren wir uns einig, dass wir uns den Grand Canyon nicht so krass vorgestellt haben. Die Horseshoe Bent war schon beeindruckend, aber nach dem Besuch vom Grand Canyon war es dann schon etwas weniger beeindruckend.

Wir haben auf dem Rückweg noch was gegessen und sind nun wieder im Hotel. Lake Powell hatte erneut einen schönen Sonnenuntergang.



Maurice wollte auch am heutigen Tag erneut keinen Brei. Das ist jetzt schon Tag 4 oder 5 ohne Brei. Wir haben noch einmal andere Sorten probiert, alle ohne Erfolg. Wir bleiben dran, er beobachtet uns immer intensiver beim Essen und scheint auf jeden Fall interessiert zu sein. Vielleicht müssen wir ihn mal füttern, wenn wir auch Essen. Nur ist das unterwegs alles nicht ganz so einfach. Jetzt sind es aber weniger als 2 Wochen und dann sind wir schon wieder zu Hause. Wird schon werden.

Morgen reisen wir dann wieder weiter. Eine Bootstour haben wir nicht gebucht, wir wollen aber mal schauen, ob wir doch irgendwie in den Antelope Canyon reinkommen. Ansonsten geht es noch einmal ein Stück in den Norden, wo wir noch den Bryce NP und eventuell den Zion NP machen wollen. Mal sehen was wir alles schaffen, es gibt wirklich eine Menge hier anzusehen. Aber wir wollen es trotzdem auch entspannt halten.